Intel: Erste „Medfield“-Smartphones erscheinen 2012
Seit beinahe zweieinhalb Jahren geistert der Name „Medfield“ durch Intels Hallen. Seitdem wirbt der Chip-Hersteller auf fast jeder größeren IT-Veranstaltung – ob nun Computex oder im aktuellen Fall IDF – für den Atom-Prozessor.
Dabei soll mit „Medfield“ nichts geringeres als der endgültige Einsteig in das Geschäft mit SoCs für Smartphones und Tablets gelingen. Anders als die bisherigen Versuche wie beispielsweise mit dem „Moorestown“-SoC will man mit der kommenden Generation in puncto Leistung und Verbrauch endlich an ARM herankommen. Scheiterte dies bislang am zu hohen Energieverbrauch, soll dies mit dem Wechsel zur Fertigung in 32 Nanometern nun anders werden.
Man will sich aber nicht nur auf die eigenen Ingenieure verlassen, sondern arbeitet eng mit Google zusammen, um Android und „Medfield“ optimal aufeinander abzustimmen. Dies gaben Intels CEO Paul Otellini und der beim Suchmaschinenriesen für Android zuständige Andy Rubin heute auf dem Intel Developer Forum in San Francisco bekannt. Aktuell habe man das Referenzdesign für entsprechend ausgestattete Smartphones fertiggestellt, die Verfügbarkeit der ersten Geräte im Handel soll in der ersten Hälfte 2012 gewährleistet sein. Gezeigt wurde ein Handy mit Android 2.3, technische Einzelheiten gab man (bislang) aber nicht preis.
Trotz der augenscheinlich großen Fortschritte sollte man den Ankündigungen mit einer gewissen Portion Skepsis begegnen. Denn schon Anfang Februar hatte Intel ein „Medfield“-Smartphone präsentiert, auch auf „Moorestown“ basierende Geräte waren mehrfach angekündigt worden, erreichten bislang aber nicht den Handel. Fraglich dürfte aber auch sein, ob der „Medfield“-SoC bei Erscheinen wirklich konkurrenzfähig ist. Denn noch in diesem Jahr soll Nvidias Tegra 3 – Codename „Kal-El“ – erhältlich sein. Dieser wird über vier ARM-CPU- sowie zwölf GPU-Kerne verfügen. Aber auch TIs OMAP 5 wird mit einer vermutlich deutlich höheren Leistung als aktuelle SoCs in der ersten Hälfte 2012 erwartet.
Nicht nur für Smartphones, sondern auch für Tablets hat Intel bereits ein Referenzdesign in petto. Auf dem 8,9 Millimeter dünnen Gerät läuft ebenfalls Googles Android, allerdings in der Honeycomb-Version für Tablets.