BlackBerry Playbook im Test: Nicht Android. Nicht iOS.
2/6Playbook im Überblick
Design & Verarbeitung
Es scheint üblich, dass bei Tablets keine extravaganten Design-Studien durchgeführt werden. Der Fokus liegt ganz klar auf der Nutzung des Tablets und weniger auf einer Optik, die nicht zu übersehen ist. Einzig bei Gewicht oder Ausmaßen leisten sich die Hersteller teilweise einen offensichtlichen Konkurrenzkampf.
Dies trifft auch auf das RIM-Tablet zu und ist keineswegs tragisch: Das Design ist sehr nüchtern gehalten. Durch klare Formen und keinerlei Verspieltheit wirkt es elegant und ernst. Das matte Finish der gummierten Rückseite unterstreicht diesen Eindruck. Einzig das chromfarbene BlackBerry-Logo auf eben dieser sticht heraus.
Und der gummierte Kunststoff hat noch einen sehr großen Vorteil: Auf der einen Seite ist er nicht so empfindlich für Fingerabdrücke und auf der anderen Seite liegt das Tablet damit sehr angenehm in der Hand und rutscht absolut nicht. Im Zusammenspiel mit der flachen Ebene der Rückseite ist es praktisch egal, wo man das Gerät hält, der Grip ist gleichbleibend.
Aufgrund der Bildschirmdiagonale von 7 Zoll lässt sich das Gerät am besten mit dem HTC Flyer oder dem schon etwas betagten Samsung Galaxy Tab vergleichen. Auch hier wird deutlich, dass die Mobilität einen der wichtigsten Punkte ausmacht. Legt man das Playbook neben ein Motorola Xoom oder ein Apple iPad 2, wirkt es schon fast wie Smartphone mit zu großem Display und kaum mehr wie ein Tablet-PC.
Die Verarbeitung des Gerätes weiß, typisch für BlackBerry-Geräte, zu überzeugen. Die vorhandenen Spaltmaße fallen minimal und gleichmäßig aus. Größtenteils wirkt das Gerät wie aus einem Guss mit einer Glasscheibe auf der Vorderseite. Die Lautsprecheröffnungen, welche mittig links und rechts vom Display platziert sind, sind präzise herausgearbeitet.
Auf der Unterseite des Gerätes befinden sich der Micro-HDMI-, der Micro-USB- sowie der Docking-Anschluss. Oberhalb befinden sich der Power-Button zum An- und Abschalten des Displays respektive des Playbooks und drei Multimedia-Tasten (Lauter, Pause/Play, Leiser) sowie der Klinkenstecker. Alle Knöpfe weisen einen knackigen Druckpunkt auf und lassen sich sicher bedienen. Die versehentliche Aktivierung der Buttons blieb während des Testzeitraums aus.
Alles in allem lässt sich festhalten, dass RIM hier bewährte Qualität zeigt und mit einer angenehmen Oberfläche und einer passgenauen Verarbeitung keinerlei Fehler macht.
Display
Beim Display setzt RIM auf das 7-Zoll-Format. Anders als viele anderen Hersteller bewirbt RIM den Bildschirm des Playbook nicht mit besonderen Produktnamen („Retina“) oder überwältigenden Features sondern gibt nur Details über Größe und Auflösung bekannt. Diese ist mit 1024 x 600 Pixeln auf dem vergleichsweise kleinen Display ausreichend scharf und bietet keinen Grund zur Kritik. Doch da vor allem Tablets gerne zum Konsum von Medien oder Arbeit unterwegs genutzt werden, sind natürlich weitere Punkte von gleicher Wichtigkeit, will man das Display bewerten.
Ein Kriterium, das wohl für jeden Einsatzbereich eine Beachtung verdient, ist die Ablesbarkeit im Sonnenlicht. Da es sich hier – allein aufgrund der kapazitiven Technologie – um ein spiegelndes Display handelt, sind Beschichtung und Helligkeit von noch größerer Bedeutung. Hier zeigt sich eine erste Schwäche des Bildschirms. Zwar trägt die maximale Helligkeit ihren Namen nicht zu Unrecht, jedoch reicht es nur begrenzt für problemfreies Ablesen in direktem Sonnenlicht. Kommt es jedoch nicht zu solchen Umständen, ist der einzige störende Punkt die Spiegelung – die aber besonders bei Darstellung heller Bildschirminhalte weniger stark ausgeprägt ist. In unserem Displayvergleich verfügt das Playbook über den hellsten Bildschirm.
Bei der Farbwiedergabe schlägt sich das Display leider mehr schlecht als recht. Je nach eingestellter Helligkeit wurden Farben mehr oder minder stark überstrahlt. Vor allem bemerkt man dies bei Bildern mit dunkleren Elementen, denn dort erkennt man schnell, dass beispielsweise dunkelblaue oder -grau Töne teilweise wesentlich heller waren. Auch satte rote Farben erinnerten je nach Bild mehr an Orange. Im Grunde genommen fällt dies aber erst bei etwas genauerer Betrachtung, beispielsweise neben einem gutem Monitor, auf. Für das Anschauen von Videos unterwegs oder dem Surfen im Web reicht es auf jeden Fall.
Bei der Blickwinkelstabilität zeigte sich das Gerät gut – zwar verändert beispielsweise eine seitliche Betrachtung ein wenig die Farben, dies hielt sich jedoch in Grenzen. Dadurch wird auch das Betrachten mit mehreren Leuten aus verschiedenen Winkeln zufriedenstellend geboten. Alles in allem ist man mit dem Display – je nach Anforderung – zumindest ausreichend für den Alltag gewappnet.