Deus Ex: Human Revolution im Test: SciFi-Thriller auf hohem Niveau
5/7Technisches
Sound- & Sprachumsetzung
In Sachen Sound- und Sprachumsetzung macht „Human Revolution“ fast alles richtig. Dementsprechend bietet der Titel eine passende, dezente musikalische Untermalung und überwiegend gute Sprecher, sodass die deutsche Synchronversion in diesem Fall kaum einen potentiellen Spieler verschrecken dürfte. Allerdings: Unverständlich ist, wieso die Lippensynchronität in Dialogen teils unterirdisch ausfällt und manche Charaktere so schon Sekunden vor Ende des Textes aufhören, ihre Lippen zu bewegen. Und auch die Waffensounds könnten ein wenig knackiger ausfallen. Hier hätte ein wenig mehr Feintuning gutgetan.
Grafik & Benchmarks
„Human Revolution“ setzt auf die nicht mehr ganz taufrische „Crystal“-Engine, was der Hauptgrund dafür ist, dass sich die Grafik nicht auf dem höchsten Niveau bewegt. Schlecht ist diese aber genauso wenig, was unter anderem an zahlreichen Modifizierungen der Entwickler liegt, um das Grafikgrundgerüst aufzupolieren.
Für die PC-Version wirbt Eidos Montreal vor allem mit der DirectX-11-Unterstützung, um die die Crystal-Engine erweitert worden ist. Abgesehen von einer besseren Performance soll DirectX 11 mit Tessellation, Soft Shadows sowie einem besseren Depth of Field und Screen Space Ambient Occlusion (SSAO) aufwarten können. Darüber hinaus haben die Entwickler eng mit AMD zusammen gearbeitet, sodass der Titel von Haus aus mit der Multi-Monitor-Technologie Eyefinity sowie HD3D für eine 3D-Darstellung umgehen kann.
In der Theorie mag DirectX 11 gut klingen, in der Praxis ist die Umsetzung aber nur bedingt gelungen. Denn die optischen Unterschiede sind zumindest in unserer Testszene nur mit der Lupe zu erkennen, Tessellation soll sich sogar ausschließlich auf Charaktere auswirken. Das können wir bestätigen, wobei man aber schon ganz genau hinschauen muss, um einen Unterschied zu erkennen. Von einem Vorteil kann aber nicht die Rede sein.
Den besten Eindruck macht das SSAO, das wirklich erkennbar ist. So arbeitet die Umgebungsverdeckung unter DirectX 11 etwas genauer, die Schattierungen bei Objekten sind sauberer gezeichnet. Bei den Soft Shadows und dem Depth of Field muss erneut genau hingesehen werden, um die Grafikmodifizierung wirklich zu erkennen.
Schlussendlich empfehlen wir aber alleine schon aus Gründen der höheren Geschwindigkeit und der zumindest theoretisch besseren Grafik, DirectX 11 in „Deus Ex: Human Revolution“ zu benutzen. Wer noch mit einer DirectX-10-Grafikkarte arbeitet, muss sich aber wahrlich keine großen Gedanken über optische Verluste machen.
Trotz Nutzung der DirectX-11-API bietet das Spiel kein gewöhnliches Multi-Sampling Anti-Aliasing an. Stattdessen haben die Entwickler verschiedene Varianten der Post-Processing-Kantenglättung eingebaut, die in letzter Zeit immer beliebter wird (da einfach zu implementieren), optisch aber nicht an MSAA heran reichen. „Human Revolution“ stellt dort leider keine Ausnahme dar.
Im Optionsmenü lassen sich drei verschiedene Kantenglättungstechniken einstellen: Edge-AA, MLAA (AMD-Entwicklung) sowie FXAA (Nvidia-Entwicklung, Stufen „niedrig“, „mittel“ und „hoch“). Die schlechteste Entscheidung ist dabei, auf Anti-Aliasing gänzlich zu verzichten, denn die Optik leidet aufgrund der zahlreichen Pixelkanten sehr deutlich. Bereits Edge-AA bringt eine sichtbare Glättung mit, jedoch gibt es noch sehr viele Polygone, die unbearbeitet bleiben.
Die Wahl FXAA oder MLAA ist schwerer, schlussendlich raten wir aber doch eindeutig zum FXAA: Denn MLAA glättet zwar besser als Edge-AA, schlussendlich liegen aber nur wenige Kanten auf dem Niveau vom FXAA. Selbst letzteres ist weit vom Optimum entfernt, bearbeitet aber in der höchsten Stufe zumindest alle Kanten ein wenig – manche mehr und manche weniger. Letzten Endes vermissen wir aber einfach die sinnvollste Lösung: Das bekannte MSAA, was jeglichem modernen Post-Processing-AA schlicht und ergreifend überlegen ist.
Auf der nächsten Seite haben wir mit einigen CPU- und GPU-Konfigurationen Benchmarks gefahren und wollen herausfinden, welche Hardware für Deus Ex und maximale Details nötig sind. Wir haben uns für eine 25 Sekunden lange Testszene entschieden, die den Beginn des Spiels darstellt. Als Testsystem nutzen wir einen auf 4,5 GHz übertakteten Core-i7-2600-k-Prozessor auf einer Z68-Platine mit 8 GB RAM sowie dem Catalyst 11.8 beziehungsweise dem GeForce 280.26.