HTC Evo 3D im Test: Auch Taiwan kann Smartphones mit 3D
4/6Performance & Oberfläche
Auch bei der Betrachtung der Ausstattung des Evo 3D wird schnell klar, dass man es hier mit einer angepassten Ausgabe des Sensation zu tun hat. Dementsprechend bietet der Testkandidat ebenfalls eine 1,2 GHz Dual-Core-CPU sowie den vergleichsweise betagten MSM8260-SoC aus dem Hause Qualcomm. Einzig bei der RAM-Ausstattung hat sich etwas getan: Hier verfügt das Evo 3D mit einem Gigabyte über etwas mehr als das Sensation (786 MByte).
Grundsätzlich sei dazu auch in diesem Fall zunächst vermerkt, dass wir dem Thema „Benchmarks“ im Bereich der Smartphones mit Skepsis gegenüberstehen und das nicht nur, weil die Aussagekraft von (synthetischen) Benchmarks selbst in einer homogenen Geräte-Gruppe mit gleichem Betriebssystem zumindest diskussionswürdig ist. Hinzu kommt, dass eine effektive Messung über die unterschiedlichen Plattformen methodisch schwierig ist – ein weiterer Faktor, der verstärkend zu der Feststellung beitragen, dass die hier wie anderswo präsentierten Ergebnisse nur als Richtwert, nicht aber als ultimativ-objektive Darstellung der Realität angesehen werden sollten.
Die Auswahl der Benchmarks leitet sich wie gewohnt nicht nur von der Beliebtheit, sondern auch von den Schwerpunkten ab: Während Smartbench und CF-Bench auf die Gesamt-Performance abzielen, ermittelt Linpack die pure Rechenpower und SunSpider und BrowserMark zielen auf die Performance des Browsers ab, sodass alle relevanten Aspekte abgedeckt werden. Gelistet werden fast ausschließlich Geräte, die einem Test unterzogen wurden.
Gemessen wurde gleich nach der ersten Geräte-Einrichtung, wobei aus jeweils drei Messungen je Benchmark der schnellste Wert in die Wertung einfließt. Nach der Installation der Benchmarks wurde das Gerät neugestartet und für einige Minuten im Idle belassen; zwischen den Durchläufen je Benchmark wurde das Gerät ebenfalls jeweils neugestartet.
Entsprechend der nahezu identischen Ausstattung platziert sich das Evo 3D in unserem Benchmark-Testfeld stets in der Nähe vom Sensation und somit in der Regel im soliden aber nicht mehr berauschenden Mittelfeld. Etwas überraschend fällt die Performance bei den Browser-Tests aus: Hier enttäuscht das Evo 3D im noch überschaubaren Testfeld mit nur mäßigen Werten, was sich allerdings nicht spürbar auf das Surfen im Web auswirkt (siehe nächster Abschnitt).
In Sachen Betriebssystem bzw. Oberfläche gibt es nicht allzu viel Neues zu vermelden. Hier kommt die für Smartphones gegenwärtig aktuellste Android-Version 2.3.4 – also inklusive dem letzten Sicherheitsupdate – zum Einsatz; erwähnenswert ist aber vor allem die HTC-eigene Benutzeroberfläche Sense, die sich im Smartphone-Kontext nach dem Sensation auf dem Evo 3D zum zweiten Mal in freier Wildbahn zeigt.
Die Neuerungen, die Sense 3.0 mit sich bringt, fallen keineswegs gravierend aus, unterstreichen aber die ohnehin schon vorhandene Kompetenz sowie den Komfort der UI. Dazu gehören unter anderem ein visuell überarbeiter Lockscreen, der mehr und individuell anpassbare Informationen bereithält sowie ein optisch ebenfalls noch einmal überarbeitetes Wetter-Widget. Zudem erwähnenswert ist die Integration vom Video-on-Demand-Dienst HTC Watch, über den bei vergleichsweise hohen Preisen Video-Inhalte (leider nicht in 3D!) abgerufen werden können.