„Interlagos“ und „Kepler“ für den Titan
Der Jaguar wird zum Titan: Das Oak Ridge National Laboratory (ORNL) des amerikanischen Energieministeriums hat den Supercomputer-Pionier Cray mit der Aufrüstung seines Jaguar XT5 genannten Supercomputers beauftragt, der auf Opteron-Prozessoren von AMD basiert und eine Spitzenleistung von 2,3 Petaflops erreicht.
Innerhalb des nächsten Jahres wird der Supercomputer von einem XT5- zu einem XK6-System hoch gerüstet. Der dann Titan genannte Supercomputer soll, abhängig von der gewählten Konfiguration, eine Spitzenleistung zwischen 10 und 20 Petaflops erreichen. Doch nicht nur die Prozessoren werden ausgetauscht. Zusätzlich erhält das System mehr Speicher, das leistungsfähigere „Gemini“-Netzwerk zum Datenaustausch zwischen den Nodes und GPUs für eine hohe Leistung bei hoch parallelen Berechnungen.
In einer ersten Phase werden dieses Jahr die 6-Kern-Prozessoren gegen AMDs brandneue Opteron-Prozessoren mit 16 Kernen („Interlagos“) ausgetauscht. Pro Node wird statt zwei nur noch ein Prozessor verbaut, die Zahl der Kerne pro Node steigt damit aber dennoch um ein Drittel und erreicht eine Gesamtzahl von 299.008. Damit einher geht auch ein Wechsel der Boards. Durch die Verringerung der Prozessoren pro Node soll die Integration der Tesla-GPUs von Nvidia erleichtert werden. Gleichzeitig werden der Speicher des Systems auf 600 Terabyte erhöht und die ersten 1.000 GPUs der Tesla-20-Serie („Fermi“) implementiert. Dadurch soll den Anwendern die Möglichkeit gegeben werden, ihre Software auf die zusätzliche Nutzung der GPUs hin zu optimieren.
Diese werden in der Mehrzahl im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2012 integriert werden. Dann soll das System um 7.000 bis 18.000 GPUs von Nvidias nächster Hardware-Generation „Kepler“ erweitert werden, die den Nutzern ab Anfang 2013 die neue Spitzenleistung von 10 bis 20 Petaflops bereitstellen sollen.
Die ersten Simulationen, die auf dem Supercomputer laufen werden, sollen unter anderem bei der kommerziellen Produktion von Biokraftstoffen und Materialien aus cellulosehaltigen Pflanzen helfen, eine sauberere Verbrennung von Kraftstoffen ermöglichen, die Entwicklung neuer Materialien für Photovoltaikzellen und Batterien unterstützen und untersuchen, wie Kernkraftwerke auf sichere Weise länger genutzt werden können. Aber auch die Verteilung von Schadstoffen im Boden und die Auswirkungen des menschlichen Energieverbrauchs auf das Klima sollen erforscht werden.