AMD Bulldozer im Test: Ein schwarzer Mittwoch
11/25Infrastruktur
Chipsätze
Zur neuen „Scorpius“-Plattform gehören natürlich auch Mainboards samt aktuellen Chipsätzen. Hier gibt es jedoch wenig Neues, denn zum einen sind die entsprechenden Hauptplatinen mit Sockel AM3+ und den Chipsätzen der 900-Serie bereits seit Monaten auf dem Markt (die Vorstellung der Chipsätze erfolgte bereits im Juni), zum anderen bieten die 9xx-Chips gegenüber den Vorgängern der 800-Serie bekanntlich nur marginale Neuerungen.
Das Flaggschiff stellt der 990FX dar, der insgesamt 42 PCIe-Lanes der zweiten Generation bereitstellt. Als einziges Modell der Serie ermöglicht er den Einsatz von vier Grafikkarten im CrossFireX-Verbund wobei jeweils vier PCIe-x8-Lanes zur Verfügung stehen, bei zwei Grafikkarten können die PCIe-x16-Steckplätze auf volle 16 Lanes zurückgreifen. Sechs der übrigen PCIe-Lanes können je nach Belieben des Mainboard-Herstellers zum Beispiel für weitere PCIe-Slots kleinerer Bauart oder Zusatzchips Verwendung finden, die restlichen vier PCIe-2.0-Lanes sind hingegen für die Verbindung zur Southbridge reserviert.
Die noch immer in 65 nm gefertigte 990FX-Northbridge im FCBGA-Package mit einer Kantenlänge von 29 mm soll nach bisherigem Kenntnisstand eine TDP von 19,6 Watt besitzen und kommuniziert nach wie vor über das HyperTransport-Protokoll in der dritten Version mit der CPU. In anderer Richtung steht ihr die Southbridge SB950 zur Seite, die über den sogenannten A-Link Express III mit 2 GB/s angebunden und für die peripheren Schnittstellen zuständig ist. Sie bietet unter anderem nun vier weitere PCIe-2.0-Lanes (SB850 zwei), sechs SATA-3.0-Ports mit bis zu 6 Gbit/s, 14 USB-2.0-Ports, einen herkömmlichen PCI-Slot, Gigabit-LAN, HD-Audio sowie einen integrierten Taktgenerator und unterstützt die RAID-Modi 0, 1, 5 und 10. USB 3.0 gehört hingegen nicht zu den Features der SB950 und muss über Zusatzchips auf den Boards realisiert werden. Einzig die Topmodelle von AMDs Fusion Controller Hubs (FCH) für die APUs bieten derzeit nativ USB 3.0.
Eine Stufe unter dem 990FX steht der 990X, der sich vor allem durch eine geringere Anzahl an PCIe-Lanes vom „großen Bruder“ unterscheidet. So unterstützt er lediglich zwei Grafikkarten, die jeweils elektrisch über acht Leitungen angebunden werden, oder eine Karte mit vollen 16 Lanes. Allerdings fällt dafür die TDP mit 14 Watt deutlich geringer aus. Als Einstiegsmodell gilt hingegen der 970-Chipsatz, der nach AMD-Vorgabe eigentlich gar nicht für den Betrieb mehrerer Grafikkarten vorgesehen ist, da er lediglich einen (elektrisch voll ausgestatteten) PCIe-x16-Slot bietet, jedoch gibt es auch Platinen mit zweitem PCIe-x16-Slot, welcher elektrisch jedoch nur PCIe-x4 entspricht. Ohnehin teilen die Mainboard-Hersteller die Gesamtzahl der PCIe-Leitungen oft unterschiedlich auf. Die TDP des 970 soll mit 13,6 Watt nahezu auf gleicher Höhe mit der des 990X liegen.
Sowohl 990X als auch 970 werden aktuell ebenfalls mit der SB950 kombiniert und bieten damit die gleichen Schnittstellenoptionen wie das Flaggschiff. Die im Vorfeld mehrmals genannte SB920 mit geringerer Ausstattung hat sich bislang hierzulande nicht im Handel gezeigt. Gleiches gilt für den 980-Chipsatz mit integrierter Grafik. Zu den wenigen Neuerungen der 900-Serie zählt schließlich noch die erstmalige offizielle Unterstützung für Nvidias Multi-GPU-Technik SLI, die mittels entsprechendem Treiber für alle 9xx-Chipsätze gilt.