AMD Bulldozer im Test: Ein schwarzer Mittwoch
12/25Mainboards
Bereits seit dem Sommer sind passende Hauptplatinen für AMDs FX-Prozessoren im Handel erhältlich. Der Sockel AM3+ ist dabei abwärtskompatibel zum AM3, so dass auch ältere CPUs – teils mit Einschränkungen (siehe Abschnitt „Neue und alte Sockel“) – genutzt werden können, was angesichts dessen, dass die FX-Serie erst jetzt kommt auch nötig war, damit die Boards überhaupt Abnehmer finden. Die Unterschiede zwischen Sockel AM3+ und AM3 erklärte ASRock vor einer Weile recht ausführlich.
Mittlerweile sind 48 Platinen mit Sockel AM3+ und Chipsätzen der 800- und 900-Serie im Preisvergleich gelistet und bis auf wenige Ausnahmen verfügbar. Auch zahlreiche ältere AM3-Platinen unterstützen (nach einem BIOS-Update) laut Herstellern die neuen CPUs. Die Zahl der Boards mit den aktuellen Chipsätzen 990FX, 990X und 970 für „Bulldozer“ beträgt aktuell 22, wobei die Modelle mit dem High-End-Chip 990FX die Mehrheit darstellen.
Zu diesen gehört auch das aktuelle Flaggschiff von Asus, das Crosshair V Formula der ROG-Serie, welches uns für diesen Test zur Verfügung stand und vor allem Enthusiasten und Übertakter ansprechen soll. Die ATX-Platine bietet zwar vier PCIe-x16-Slots für Grafikkarten, unterstützt dabei aber offiziell nur 3-Wege-CrossFireX- respektive SLI. Die PCIe-2.0-Lanes werden dabei folgendermaßen aufgeteilt: zweimal x16 oder einmal x16 und zweimal x8. Der vierte Slot ist elektrisch lediglich als PCIe-x4-Port ausgeführt.
Zur typischen Ausrüstung gehören die vier RAM-Bänke, die laut Hersteller maximal 32 GB DDR3-Speicher (bis DDR3-2133 bei Übertaktung) ermöglichen. Zur weiteren Ausstattung zählen ein Gigabit-LAN-Controller aus dem Hause Intel, die SupremeFX X-Fi 2 Acht-Kanal-Audiolösung (Codec), sechs USB-3.0-Ports (per Zusatzchip) sowie die üblichen von der SB950 bereitgestellten SATA- und USB-2.0-Ports. Ein Steuerungschip von ASMedia stellt zudem zusätzlich je einmal SATA sowie eSATA mit 6 Gb/s bereit. Onboard-Bedienknöpfe, diverse Lüfteranschlüsse sowie zahlreiche Übertaktungsfunktionen unterstreichen das angepeilte Einsatzgebiet. Die reichhaltige Ausstattung hat aber auch ihren Preis, der aktuell bei rund 185 Euro liegt. Inzwischen ist auch die Thunderbolt-Variante mit spezieller LAN- und Audio-Steckkarte erhältlich, die mit über 250 Euro die mit Abstand teuerste 990FX-Platine darstellt.
Natürlich haben auch die anderen Mainboard-Hersteller entsprechende High-End-Platinen auf dem Markt: Da wären zum Beispiel das GA-990FXA-UD7 von Gigabyte, das MSI 990FXA-GD80 oder das Fatal1ty 990FX Professional von ASRock. Diese stellen die jeweiligen 990FX-Flaggschiffe dar und kosten zwischen 165 und 190 Euro. Den günstigsten Einstieg in die 990FX-Familie ermöglicht hingegen das ASRock 990FX Extreme3, das derzeit für 95 Euro zu haben ist.
Das aktuelle Angebot an 990X-Platinen ist sehr überschaubar. Nur insgesamt drei Modelle von Asus, Gigabyte und MSI sind verfügbar. Preislich liegen sie zwischen rund 90 und 110 Euro. Aus Sicht der Anschaffungskosten am attraktivsten und für viele Nutzer von der Ausstattung her durchaus ausreichend, sind die Mainboards mit dem 970-Chipsatz, die etwa 70 bis 80 Euro kosten. Sie bieten allerdings ausschließlich einen elektrisch voll angebundenen PCIe-x16-Slot, während der zweite meist nur mit vier Lanes versorgt wird. Für Nutzer mit Ambitionen zur Nutzung mehrerer Grafikkarten dürften sie daher nicht die erste Wahl sein.
Micro-ATX-Mainboards mit Chipsätzen der 900-Serie sind derzeit hingegen noch nicht zu finden. Allerdings dürften viele der AM3(+)-Platinen mit 8xx-Chipsatz ebenfalls die FX-Serie unterstützen, wobei eventuell ein vorheriges BIOS-Update nötig wird. ITX-Platinen mit Sockel AM3+ gibt es derzeit gar nicht.