AMD Bulldozer im Test: Ein schwarzer Mittwoch
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Leistung
In unserem Rating schlüsseln wir wie in den letzten Jahren nach und nach die unterschiedlichen Bereiche auf. In das zusammenfassende Rating fließen wie üblich nur Tests aus den Bereichen Anwendung sowie Spiele, wobei alle anderen Segmente separat ausgegeben werden. An erster Stelle präsentieren wir dabei das Ergebnis, das den höchsten Realitätsgehalt hat, also alle Anwendungen und die Spiele in einer Auflösung von 1.680 x 1.050 Bildpunkten. Parallel dazu geben wir aber auch das Rating aus, was einen Blick mehr in die Zukunft offenbart, wenn die Anwendungen nahezu gleich bleiben, Spiele aber weiterhin nicht nur auf Grafik sondern auch auf CPUs optimiert werden. Deshalb fließen dort die Games in geringer Auflösung ohne AA/AF ein. Zur guter Letzt werden die Bereiche Anwendungen, Spiele in geringer und hoher Auflösung sowie die theoretischen Tests separat ausgegeben und analysiert.
Gesamt
Die erste Bewährungsprobe für den neuen Prozessor als Flaggschiff aller Desktop-Prozessoren. Dank der neuen Funktionen und Anwendungen, die auf acht Threads wohlwollend reagieren, schiebt sich der FX-8150 um neun Prozent vor das bisherige Top-Modell Phenom II X6 1100T.
Gegen die Konkurrenz von Intel ist jedoch auch mit „Bulldozer“ kein Kraut gewachsen. Gegen den kleinsten Core i5 der „Sandy Bridge“-Familie liegt AMDs Speerspitze um rund acht Prozent zurück, selbst zu dem betagten Core i7-870 aus der „Lynnfield“-Generation kann man gerade so aufschließen.
Die Sonderuntersuchung bei gleichem Speichertakt, mit deaktiviertem Turbo und sogar bei der Kürzung der Module, um den wahren Vergleich der Threads zu zeigen, offenbart sich ein deutlich anderes Bild. Dann fallen die „Bulldozer“ jeweils hinter ihre direkten Vorgänger der Phenom-II-Generation zurück. Ein FX-61x0 mit gleichem Takt von 3,3 GHz liegt so im Schnitt rund zehn Prozent hinter dem Phenom II X6 1100T, ein FX-41x0 mit 3,6 GHz muss auf den Phenom II X4 975 bei gleichem Takt sogar noch mehr Rückstand in Kauf nehmen. Nicht einmal einen 2,9 GHz schnellen Llano schlägt der FX-4100 mit einem Takt von 3,6 GHz.
Insbesondere die letzte Analyse zeigt, dass ein theoretischer „Phenom III X8“ mit acht alten „echten“ K10-Kernen und den gleichen Optimierungen wie „Llano“ wohl deutlich vor den jetzt vorgestellten „Bulldozer“ liegen dürfte. Eventuell sogar mit einem kleineren Die bei geringerem Stromverbrauch.
Die Analyse über die Anwendungen und Spiele in geringer Auflösung, die meist ein guter Fingerzeig in Richtung Zukunft sind, untermauert die ersten Ergebnisse. Der Vorsprung der Bulldozer auf seinen Vorgänger wächst hierbei etwas, wirklich große Schritte macht man jedoch nicht. Am Ende sind es elf Prozent, die ein FX-8150 einen Phenom II X6 1100T schlagen kann.
Setzt man jedoch auch hier gleiche Spielregeln und lässt den Bulldozer bei 3,6 GHz ohne Turbo, mit DDR3-1333 und lediglich zwei Modulen mit vier Threads gegen einen taktgleichen Phenom II X4 975 antreten, liegt der ältere Phenom II X4 13 Prozent in Front. Dies dürfte unter anderem ein Grund dafür sein, warum die offizielle Preisgestaltung für den FX-4100 mit 115 US-Dollar deutlich günstiger ausfällt als für den Phenom II X4 975, für den AMD noch 175 US-Dollar haben will.