AMD Bulldozer im Test: Ein schwarzer Mittwoch

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Volker Rißka
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Speicherunterstützung

Bei der Unterstützung für modernen Arbeitsspeicher geht AMD nach dem „Llano“ auch mit „Bulldozer“ in die Offensive. Vorbei sind die Zeiten, in denen man Intel immer Monate und Jahre Vorsprung gab, um dann auf einen neueren Speicherstandard mit hohen Frequenzen nachzuziehen.

Speicherbestückung
Speicherbestückung

Mit der Unterstützung von DDR3-1866 bei maximal 1,65 Volt zieht AMD bei Bulldozer im Desktop mit „Llano“ gleich. Da „Bulldozer“ baugleich auch in den Server-Bereich kommt, fällt die Unterstützung aber breit gefächerter aus. So wird Speicher mit geringer Spannung von 1,25 Volt unterstützt, zudem bieten die „Valencia“ bereits Support für UDIMM, RDIMM und LRDIMMs, allerdings maximal bis 1.600 MHz. Bei den „Interlagos“ steigt diese Unterstützung eventuell auf DDR3-1866 an, wobei sich dort die AMD-Dokumente widersprechen.

Angebunden werden die Speicherriegel im Desktop sowie bei den „Valencia“ über ein Zwei-Kanal-Interface, bei „Interlagos“ aufgrund der intern zusammengesetzten zwei Dies sind es folglich auch vier Speicherkanäle.

Neue und alte Sockel

Die Geschichte zum neuen Sockel AM3+ ist eine ganz Eigene. Nachdem es bei den ersten Präsentationen vor über einem Jahr hieß, dass der neue Sockel AM3+ die einzige Heimat für „Bulldozer“ werden würde, widersprachen ab dem Beginn dieses Jahres immer mehr Mainboardfertiger AMDs Aussagen und gaben an, dass man die ältere AM3-Plattform für „Bulldozer“ fitmachen wolle, was AMD im Frühjahr dann auch als machbar bestätigte.

Die Hauptgründe für den neuen Sockel AM3+ waren dann auch die Erweiterungen für die Stromsparmechanismen, Optimierungen bei der Speicherunterstützung sowie der HyperTransport-Anbindung – alles nicht so weltbewegend, als dass man den zwei Jahre alten Sockel AM3 direkt zu den Akten legen müsste. Doch nach den hochtrabenden Ankündigungen der Mainboardhersteller ist bis heute dort nicht mehr viel passiert, vielmehr wurde es noch etwas kurioser.

AMD FX-8150
AMD FX-8150

Viele der neuen Mainboards mit Sockel AM3+ werden so stark auf „Bulldozer“ abgestimmt, dass man die älteren CPUs, die theoretisch ebenfalls in diesem Sockel laufen, schlechter dastehen lässt als zuvor. Also steckt man in der Zwickmühle: „Bulldozer“ läuft auf den neuen Plattformen besser, auf älteren (wenn es denn geht) schlechter – bei den Vorgängern ist es genau umgekehrt. Für einen sauberen Performancevergleich über beide Generationen sind diese Vorzeichen natürlich denkbar ungünstig.

Wir haben deshalb einen Phenom II X6 1100T sowohl auf alter als auch auf neuer Platine verglichen und können die eben beschriebenen Probleme zumindest im Ansatz bestätigen. Ein X6 lief auf einer „Bulldozer“-optimierten Hauptplatine durchweg langsamer als auf einem Mainboard, das für alle K10-basierten Prozessoren gedacht war. Dadurch steht der neue „Bulldozer“ auf dieser Platine am Ende im Vergleich mit dem Vorgänger natürlich etwas besser da als es bei gleichen Vorzeichen der Fall sein würde, auch wenn es sich um wenige Prozente handelt. Diese können beim Vergleich der alten mit der neuen Generation am Ende aber durchaus entscheidend sein.