Dell Vostro 3555 im Test: AMD Llano für Geschäftskunden
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Wenig überraschend: Das Display bietet nur wenig Argumente, die für den Kauf des Notebooks sprechen. Zwar verbaut Dell löblicherweise eine matte Anzeige, was Spiegelungen nahezu ausschließt, dafür enttäuschen aber viele andere Aspekte. Dazu gehört beispielsweise der geringe Kontrast von nur 162:1 sowie die unterdurchschnittliche maximale Helligkeit von 239 Candela pro Quadratmeter. Immerhin wird diese recht gut verteilt, die Homogenität liegt bei 87 Prozent. Allerdings fällt auf, dass insbesondere die rechte Seite der Anzeige dunkler ist. In der Reihe der Kritikpunkte gehören auch die Blickwinkel. Abseits der gedachten Lotrechten wird die Darstellung schnell verfälscht, zu zweit nebeneinander ist das Betrachten des Displays schon kaum noch möglich.
Schwer zu beurteilen ist meist das Verhältnis aus Auflösung und Größe des Displays. Denn während die eine Gruppe eine hohe Bildpunktdichte und damit einhergehend hohe Auflösungen bevorzugt, ist der anderen Fraktion die Größe der Anzeige wichtiger. Bei einem für den beruflichen Alltag konzipierten Gerät dürfte ersteres aber höher zu bewerten sein. Denn eine hohe Bildpunktdichte ist gleichbedeutend mit mehr Platz für Anwendungen auf dem Bildschirm, in Excel können so beispielsweise mehr Zeilen dargestellt werden – der Arbeitskomfort steigt also. Die im Falle des Vostro 3555 gebotenen 15 Zoll mit ihren 1.366 × 768 Pixeln (100 ppi) sind also eher ein Manko.
Tastatur und Touchpad
Die von Dell verbaute Tastatur ist schon von anderen Notebooks her bekannt. Das US-Unternehmen setzt hier auf das sogenannte Chicklet-Design mit abgerundeten Ecken. Dadurch wirkt die Optik weniger nüchtern, nicht zuletzt auch aufgrund des verwendeten Grautons für die Tasten. Allerdings erweist sich dies im Zusammenspiel mit der weißen Beschriftung der einzelnen Elemente als wenig ergonomisch, hier wäre entweder eine andere Tastenfarbe oder eine deutlich dunklere Beschriftung besser gewesen.
Als gerade noch ausreichend kann man den Schreibkomfort bewerten. Der Druckpunkt fällt sehr weich aus, der Hub gleichzeitig etwas zu knapp. Unter diesen beiden Punkten leidet das Schreibgefühl ein wenig. Immerhin sind alle Tasten ausreichend groß und klar beschriftet, so dass es hier zu keinen weiteren Einbußen kommt. Einen klaren Pluspunkt stellt die Beleuchtung der Tastatur dar. Diese kann manuell oder automatisch reguliert werden.
Weitestgehend frei von Mängeln ist das Touchpad. Die Gleiteigenschaften sind dank der nicht unnötig aufgerauten Oberfläche gut, Eingaben werden meist präzise erkannt und umgesetzt. Einzig beim vertikalen Scrollen kommt es ab und an zu kurzen Aussetzern. Die beiden verbauten Tasten hinterlassen ebenfalls einen eher guten Eindruck, könnten jedoch einen etwas kräftigeren Druckpunkt vertragen.
Design und Verarbeitung
Auf den ersten Blick wirkt das Vostro 3555 äußerst robust. Dies geht in erster Linie auf das verwendete Aluminium sowie das kantige Design zurück. Bei letzterem verzichtet Dell auf optische Spielereien, sondern setzt fast ausschließlich auf Funktionalität. So zum Beispiel bei den Scharnieren, deren Positionierung die Platzierung von Anschlüssen auf der Rückseite ermöglicht.
Das Leichtmetall kommt beim Deckel, den beiden Seiten sowie an Teilen des Bodens zum Einsatz, was in erster Linie für eine hohe Verwindungssteife sorgen soll. In allen anderen Bereichen setzt Dell auf schwarzen Kunststoff, der leicht angeraut ist. Insbesondere im Innenraum wirkt dieser zusammen mit der Tastatureinfassung sowie einem silbernen Rahmen rund um das Touchpad sehr hochwertig.
Leider wird dieser guter Eindruck zumindest teilweise von der Verarbeitungsqualität zunichte gemacht. Denn an den Übergängen zwischen Aluminium und Kunststoff sind stellenweise leichte Grate vorzufinden. Zudem sind die Spaltmaße nicht einheitlich, Unterschiede sind mit bloßem Auge zu erkennen. Oberhalb des optischen Laufwerks lässt sich die Tastatureinfassung mühelos eindrücken, gleiches gilt für den Bereich in der oberen linken Ecke. Immerhin halten die Scharniere das Display an Ort und Stelle, auch wenn die Anzeige schon bei leichten Stößen ein wenig zu stark nachschwingt.
Optionen
Wie bei Dell üblich, kann der Käufer zwischen verschiedenen Konfigurationen wählen. Zur Wahl stehen dabei vier AMD-APUs (E2-3000M, A4-3300M, A6-3400M, A8-3500M), verschiedene Speicherausbaustufen (zwei bis sechs Gigabyte) Festplatte zwischen 320 und 750 Gigabyte. Dabei kann jedoch nicht frei gewählt werden, begrenzendes Element ist dabei die APU.
Allen Konfigurationen gemein ist das 15-Zoll-Display und der Verzicht auf eine dedizierte GPU. Für das günstigste Modell mit AMD E2-300M, zwei Gigabyte Arbeitsspeicher sowie einer 320 Gigabyte fassenden Festplatte verlangt Dell rund 390 Euro.