Driver San Francisco im Test: Geisterfahren einmal anders

 3/5
Sasan Abdi
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Umsetzung

Steuerung

„Driver San Francisco“ wurde als Multi-Plattform-Titel entwickelt, was mitunter der Grund dafür sein dürfte, dass es sich am besten mit einem Xbox-kompatiblen Controller spielen lässt. Aber auch die Steuerung über die Tastatur gibt keinen echten Anlass zur Kritik.

Zwar geht das derart zentral im Spiel verankerte Shiften anfangs ziemlich hakelig von der Hand, doch bringt schon der Verzicht auf die Maus – als Ersatz zum Flug über die Stadt bieten sich beispielsweise die WASD-Tasten an – einige Erleichterung mit sich.

Trotzdem wird vom Spieler auch aufgrund der zusätzlichen Möglichkeiten im Spiel einiges verlangt: Mit einer Taste rammt man per Anlauf, mit einer weiteren benutzt man den Turbo, im Shift-Modus kann herumgezoomt und nebenbei will auch noch das jeweilige Gefährt gesteuert werden. Außerdem kann in manchen Modi per Tastendruck zwischen zwei Fahrzeugen hin und her gewechselt werden, was die taktischen Möglichkeiten, aber auch den Koordinationsgrad weiter erhöht.

In Kombination mündet die Vielfalt der Möglichkeiten in einem die Hektik nur verstärkenden Hin und Her, sodass sich sagen lässt: „Driver San Francisco“ spielen ist im bildlichen Sinne eine ziemlich schweißtreibende Angelegenheit.

KI

Die künstliche Intelligenz macht überwiegend einen guten Job. Zum einen wird so ein weitgehend glaubwürdiger Stadtverkehr simuliert, der nur ab und an durch wild über rot rasende Massen mit kleinen Irritationen aufwartet; zum anderen gilt dies auch für die Missionen. Hier fühlt man sich vor allem als Gejagter wirklich gejagt: Die Gegner gehen äußerst aggressiv zu Werke, sodass jeder Fahrfehler oder ein zu langsames Auto schnell zu ernsten Problemen führen kann.


Räuber-und-Gendarme in „Driver San Francisco“ In der Rolle als Jäger hätten wir uns eine ähnlich ausgereifte Kompetenz gewünscht. In dieser Hinsicht wirkt die KI zu berechenbar – U-Turns, Vollbremsungen oder geschickte Zickzack-Manöver sind selten bis nicht vorhanden, sodass es verhältnimäßig leicht fällt, einen Flüchtigen über das Hinzufügen von Schaden über kurz oder lang zu stoppen.

In beiden Fällen macht sich das von manchem Spieler kritisierte „Gummiband“ bemerkbar: Die Gegner-KI gleicht sich der Kompetenz des Spielers an, was die selbst bei Vollgas aggressiven Verfolger genauso erklärt wie den Umstand, dass ein Rennen selbst bei einem frontalen Zusammenstoß längst noch nicht verloren ist. In dieser Hinsicht hätte ein klein wenig mehr Optimierung oder ein geringerer Fokus auf die Funktion sicher gut getan, doch wird das Spielerlebnis dadurch in unseren Augen kaum gestört. Gerade in besonders schweren Missionen ist es im Gegenteil sogar sehr angenehm, dass nicht jeder kleine Fehler maximal bestraft wird.

Multiplayer

Auch über den Storymodus hinaus hat „Driver San Francisco“ etwas zu bieten. Der Mehrspieler-Modus beinhaltet derart viele Modi, dass es müßig ist, sie alle aufzulisten. Grundsätzlich erfolgt die Einteilung in kooperative und kompetitive Modi – wer die vielen kleinen Spielereien nicht mag, kann aber auch ganz normale Rennen fahren.

Wirklich eigen ist der Mehrspieler aber natürlich in den Shift-intensiven Modi. An dieser Stelle sorgt das Feature noch mehr als im Einzelspieler für jede Menge Abwechslung und vielfältige Möglichkeiten, seinen Gegnern ein Schnippchen zu schlagen. Bei „Fangen“ gilt es beispielsweise, den jeweils aktiven Spieler zu berühren, um so selbst zum Gejagten zu werden und Punkte sammeln zu können. Dabei shiften sich die Gegenspieler wild durch die Gegend, um in die Nähe des Gejagten zu gelangen und diesen beispielsweise überraschend frontal zu treffen. Dementsprechend entscheidet nicht mehr nur das bloße Fahrgeschick, sondern auch das Shift-Geschick – ein Umstand, den Puristen beklagen könnten, den wir aber als wirklich erfrischend empfinden.

Eindrücke aus dem Multiplayer

Um in der allgemeinen Hektik einen kleinen Teil an Übersichtlichkeit zu erhalten, kann man aber nicht in allen Modi wie im Einzelspieler nach belieben zu jeder Zeit durch die Gegend shiften. Stattdessen ist die Funktion manchmal an eine Energieleiste gebunden, was mit Blick auf den Spielfluss eine sehr sinnvolle Grenzziehung bedeutet.

Abgerundet wird der auf manchmal kaum beherrschbare Hektik ausgelegte Mehrspieler von einem Rangsystem sowie der Möglichkeit, stetig neue Fahrzeuge und kleine Verbesserungen freizuschalten.

Die Performance war im Rahmen unseres Tests tadellos: Spiele wurden schnell erstellt und liefen überwiegend ruckel- und abbruchfrei. So soll es sein.