Driver San Francisco im Test: Geisterfahren einmal anders
4/5Grafik & Physik
Visuell bewegt sich „Driver San Francisco“ auf der Höhe der Zeit, ohne dabei einen besonders imposanten Eindruck zu hinterlassen. So darf man sich über überwiegend scharfe aber nicht besonders vielfältige Texturen, einigermaßen detailgetreu in Szene gesetzt Boliden, gelungene Cutscenes und nette Lichteffekte freuen; Bahnbrechendes gibt es aber nicht zu vermelden. Getrübt wird der dennoch solide Eindruck ab und an von aufpoppenden Umgebungen und in die Welt hineinfallende Fahrzeuge – ein handfestes Ärgernis ist dies aber nicht.
Ohne Abstriche zu loben ist das Schadensmodell, das bei Zusammenstößen satte Dellen, herausgebrochene Scheiben und allerlei Verformungen am Gefährt der Wahl erzeugt. Wohl dem Action-Aspekt geschuldet ist, dass die besagten Schäden so gut wie keine Auswirkungen auf das Fahrverhalten haben (stark beschädigte Gefährte fahren etwas langsamer), sondern nur Eingang in einen großzügigen Balken findet, der bei rustikaler Fahrweise langsam aber stetig abnimmt.
Ebenfalls „arcadig“ ist das generelle Fahrgefühl. Eine besonders komplexe Umsetzung darf man also nicht erwarten. Dafür bekommt man eine insgesamt runde Sport-Steuerung geboten, die genauso wie das Schadensmodell primär auf Action setzt und in diesem Rahmen durchaus überzeugen kann.
Freunde von Einstellungsspielereien dürften sich an den dahingehend begrenzten Ingame-Möglichkeiten stören. Neben drei Qualitätseinstellungen und VSync bietet „Driver“ hier nur die Auflösung und einen unbestimmten AA-Button. Schade, dass man in dieser Hinsicht nicht stärker differenzieren kann.
In puncto Performance ist ein Herumprobieren mit unterschiedlichen Einstellungen auf einem halbwegs aktuellen System aber auch nicht nötig. Auf unserem praxisnahen Testsystem lief das Spiel bei hohen Details, aktiviertem AA und VSync sowie in einer Auflösung von 1680 x 1050 absolut stabil bei 60 Bildern pro Sekunde.
Sound & Sprachumsetzung
Musikalisch präsentiert sich das neue „Driver“ wie schon die Vorgänger auf hohem Niveau. So wird man mit höchst unterschiedlichen Klängen beglückt, die trotz der Varianz gut zum Genre passen und damit das Fahrgefühl unterstreichen. Noch idealer wäre es gewesen, wenn man zusätzlich zu den integrierten Tracks à la „Grand Theft Auto“ auf ein Radio zurückgreifen könnte.
Auch die deutsche Lokalisierung hat sich ein Lob verdient. Insbesondere die Sprecher der Hauptfiguren – die deutsche Stimme von Nicholas Cage für Jericho und jene von Christian Bale für Tanner – machen einen hervorragenden Job, was ebenfalls dem Tiefgang zugute kommt.
Als einziger, kleiner Kritikpunkt bleiben an dieser Stelle einige Ambiente-Sounds: Sowohl bei den Motoren, als auch bei heftigen Zusammenstößen und dergleichen hätten wir uns kräftigere Töne gewünscht.