Enermax ETS-T40-TA im Test: CPU-Kühler mit gelungenem Einstand?

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Martin Eckardt
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Kühler im Detail

Enermax startet die ETS-T40-Kühlerserie mit drei verschiedenen Modellen. Diese unterscheiden sich einerseits in der Feinbearbeitung des Kühlkörpers, etwa der Vernickelung der Oberflächen, andererseits in der Ausstattung mit unterschiedlichen Enermax-Lüftern. Das im Test vorgestellte Modell ETS-T40-TA stellt in diesem Sinne das Spitzenmodell der Towerserie, die zum Jahresende noch von der Top-Flow-Linie ETD-T60 ergänzt werden soll, dar.

Enermax ETS-T40-TA Verpackung
Enermax ETS-T40-TA Verpackung
Enermax ETS-T40-TA
Enermax ETS-T40-TA
Enermax ETS-T40-TA ohne Lüfter
Enermax ETS-T40-TA ohne Lüfter

Der Enermax-Neuling wirkt auf den ersten Blick recht unspektakulär, wartet bei genauerer Betrachtung jedoch mit einigen konstruktiven Feinheiten auf. Zunächst vertraut der ETS-T40-TA auf einen symmetrischen Kühlkörper in 120-mm-Bauweise, der mit vier 6-mm-Heatpipes in gewohnter U-Aufbiegung einen Lamellenkörper bestehend aus 52 aufgefädelten Leichtmetalleinheiten trägt. Der Abstand der Lamellen beträgt 1,7 Millimeter und ist damit als Kompromiss aus Oberflächenvergrößerung und Luftstromwiderstand zu sehen.

Im Detail haben sich die Enermax-Konstrukteure in einer zweijährigen Entwicklungsarbeit aerodynamischen Anpassungen der Kühlkörperlamellen angenommen. So verfügen die ETS-T40 über spezielle Formierungen, welche die Wärmeabgabe durch gezielte Luftführung optimieren sollen. Konkret handelt es sich dabei zunächst um vier kleine Erhebungen mit dreieckiger Grundfläche auf jeder Lamelle, die zudem über eine kleine Öffnung verfügen. Die darüber strömende Luft wird beschleunigt und erzeugt hinter den Hindernissen Verwirbelungen, die für einen Heißluftaustausch zwischen den Lamellenschichten sorgen sollen. Enermax beschreibt dies als unterstützten Kamineffekt.

Stack Effect Flow (SEF)
Stack Effect Flow (SEF)
Vortex Generator Flow (VGF)
Vortex Generator Flow (VGF)
Vacuum Effect Flow (VEF)
Vacuum Effect Flow (VEF)

Ferner haben die Enermax-Entwickler in Luftstromrichtung hinter den Heatpipes kleine Spoiler, Vortex-Generatoren genannt, aus den Lamellen gestanzt. Diese sollen die Luftführung um die Heatpipes herum optimieren und dafür sorgen, dass keine Hot-Spot-Bildung aufgrund verwirbelter Luft hinter den Kapillaren entsteht. Die dritte und letzte Anpassung bezieht sich auf die seitlich partiell geschlossene Lamellenanordnung. Hiervon verspricht sich Enermax einen Vakuumeffekt , sodass neben der vom Lüfter beschleunigten Luft noch weitere Luft von außen mitgerissen wird.

Insgesamt haben sich die Ingenieure also zahlreiche Gedanken gemacht. Ob die genannten Anpassungen in der Praxis tatsächlich einen spürbaren Ausschlag geben können, oder doch nur Papiertiger sind, wird sich später zeigen.

HDT-Kontaktfläche
HDT-Kontaktfläche
Aerodynamische Feinheiten
Aerodynamische Feinheiten
Serienbelüftung mit Twister-Lager
Serienbelüftung mit Twister-Lager

Auf eine herkömmliche Kupferbodenplatte verzichtet Enermax bei seinen Kühlern und spart damit ordentlich Gewicht sowie Materialkosten ein. Dafür statten die Netzteilspezialisten ihre Sprösslinge mit der Heatpipe-Direct-Touch-Technik aus, bei welcher die Wärmeleitkapillare leicht abgeflacht direkt auf der Prozessoroberfläche aufliegen. Dies generiert in der Theorie einen Leistungsgewinn durch den Verzicht von weiteren Materialübergängen. In der Praxis hat sich die HDT-Technik in den letzten Jahren nicht konsequent durchgesetzt, da der theoretische Vorteil durch die schlechtere Wärmeverteilung auf die einzelnen Heatpipes und mögliche Hot-Spot-Bildung in der Praxis nur bedingt zum Zuge kommt.

Die HDT-Ausführung der Enermax-Entwicklungen ist als ordentlich zu bezeichnen. Der Abstand der Heatpipes, welcher durch eine Aluminiumform vorgegeben wird, ist mit etwa 2,3 Millimetern jedoch bereits beachtlich. Zudem sind kleine Vertiefungen an den Übergängen vorhanden, obwohl Heatpipes und Aluminiumzwischenstücke im Ganzen zusammen abgeschliffen sind.

Enermax ETS-T40-TA
Enermax ETS-T40-TA
Enermax ETS-T40-TA
Enermax ETS-T40-TA
Montageseite des Lüfters beachten! Im Bild auf der falschen Seite.
Montageseite des Lüfters beachten! Im Bild auf der falschen Seite.

Die Belüftung des ETS-T40-TA wird von einem 120-mm-Pendant der Enermax T.B.Apollish-Serie übernommen, welcher laut Datenblatt mit maximal 1.800 U/min arbeitet (unser Modell maximal 1.700 U/min) und per PWM-Signal gesteuert werden kann. Der Lüfter verfügt über einen blauen LED-Ring, der in Kombination mit den umlaufenden Rotorblättern einen statischen Lichteffekt erzeugt. Überdies kann der gesamte Rotorblattaufsatz zur Reinigung demontiert werden.

Die Befestigung des Lüfters erfolgt mit Hilfe von stramm sitzenden Drahtbügeln am Kühlkörper. Kleine Gummiblöcke sorgen dabei für die nötige Entkopplung. Alle nötige Bauteile, um auch einen zweiten Ventilator anzubringen, liegen dem Enermax-Paket bei.