Lenovo ThinkPad Edge E525 im Test: AMD Llano auf sich allein gestellt
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Wie einleitend schon angeführt, setzt Lenovo beim E525 auf AMDs noch recht junge Llano-APU, genauer auf das Modell A8-3500M. Wesentlich Bestandteile der Llanos sind neben der CPU auch eine integrierte GPU der 6000er-Reihe sowie die PCIe- und Speicher-Controller.
Die CPU verfügt über insgesamt vier Kerne, die im Regelfall mit 1,5 Gigahertz getaktet sind. Auf besondere Merkmale wie Hyperthreading, AES oder anderes muss man weitestgehend verzichten. Allerdings setzt AMD ähnlich wie Intel bei den Sandy-Bridge-Prozessoren auf eine Turbo-Funktion, mittels derer sich einzelne Kerne „übertakten“ lassen. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass das TDP-Budget – das Maximum liegt bei 35 Watt – noch genügend Reserven hat. Hier fließen aber nicht nur die CPU-Kerne ein, sondern auch die GPU. Deshalb wird gerade bei grafisch anspruchsvollen Szenarien nur selten auf den Turbo – er erhöht den Takt auf maximal 2,4 Gigahertz – zurückgegriffen: Die Belastung durch die Grafikeinheit ist hier zu hoch.
Auch wenn die GPU mit DirectX-11-Unterstützung der aktuellen Generation entstammt und mit dem Turbo moderne Funktionen bereitstehen: Technisch ist APU nur bedingt auf der Höhe der Zeit. Dies liegt in erster Linie aber an den veralteten CPU-Kernen, bei denen es sich um nur leicht modifizierte K10-Kerne handelt, die schon seit geraumer Zeit von AMD verwendet werden. Zudem verzichtet der Hersteller auf den Einsatz von Level-3-Cache, was sich ebenfalls negativ auf die Geschwindigkeit auswirkt.
Leider immer noch Standard bei integrierten GPUs: Der Chip verfügt über keinen eigenen Speicher, sondern wird über den verbauten Arbeitsspeicher versorgt. Immerhin kommt mit dem HD 6620G das stärkste Modell der zur Auswahl stehenden internen Varianten zum Einsatz. Dieser verfügt über insgesamt 400 Stream-Prozessoren, 20 Textureinheiten sowie acht ROPs. Getaktet ist der GPU-Kern mit 444 Megahertz, der Speicher mit 667 Megahertz. Allerdings hat die Turbo-Funktion der APU keinen Einfluss auf die Taktung der GPU, eine Takterhöhung ist also nicht möglich. Einzig im Leerlauf wird der Kern auf 276 Megahertz gedrosselt, was den Energieverbrauch senken soll.
Das Kapitel Arbeitsspeicher ist bei Llano-APUs kein ganz unwichtiges. Während bei anderen Plattformen die Wahl des Speichers in erster Linie von der Kompatibilität mit dem Mainboard oder Chipsatz abhängt, zeigt sich AMDs aktuelle Generation fast schon als Sonderling. Denn erst mit teuren 1600er-Modulen kann die volle Leistung genutzt werden. Mit dem im Testgerät verbauten Modul vom Typ DDR3-1333 verschenkt man je nach Anwendung 15 bis 20 Prozent Leistung. Lenovo verbaut serienmäßig vier Gigabyte in Form eines Riegels, dank einer zweiten ungenutzten Bank kann der Arbeitsspeicher recht preiswert vergrößert werden.
Beim Massenspeicher setzt Lenovo – der Preis lässt es vermuten – auf eine herkömmliche HDD. Diese stammt im Falle des Testgerätes aus dem Hause Western Digital und fasst 750 Gigabyte. Diese verrichtet aufgrund der maximalen 5.400 Umdrehungen pro Minute recht unauffällig ihren Dienst, erkauft wird dies aber mit eher durchschnittlichen Übertragungsraten. Beim Lesen und Schreiben werden maximal jeweils circa 100 Megabyte pro Sekunde erreicht. Auch der DVD-Brenner entspricht dem gängigen Standard und kann lediglich mit CDs und DVDs umgehen. Beide Laufwerke können somit also durchaus als Hausmannskost bezeichnet werden.
Unter dem gleichen Begriff könnte man auch die vorhandenen Schnittstellen zusammenfassen. Durch die Wahl des Chipsatzes stehen keine USB-3.0-Ports zur Verfügung, der Nutzer muss sich beim E525 mit der Vorgängerversion 2.0 begnügen. Immerhin stehen vier Anschlüsse zur Verfügung. Für externe Festplatten kann – einen entsprechenden Anschluss vorausgesetzt – der vorhandene eSATA-Port genutzt werden, in diesem Fall entfällt aber ein USB-Port. Externe Anzeigen können via VGA oder HDMI eingebunden werden, etwas Exotik wird mit dem Express-Card-34-Slot geboten. Für Headsets steht ein kombinierter Audio-Ein- und -Ausgang parat, für die Einbindung in Netzwerke eine Ethernet-Schnittstelle. Für die drahtlose Datenübertragung kann auf ein WLAN-Modul (802.11 b/g/n) und Bluetooth 3.0 zurückgegriffen werden.
Abgerundet wird die Ausstattung durch einen Kartenleser, Stereo-Lautsprecher sowie eine Webcam. Letztere überzeugt nur wenig und liefert allenfalls für Video-Chats eine gerade noch akzeptable Qualität.
Lenovo ThinkPad Edge E525 (NZ62KGE 12002KG) | |
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Prozessor | AMD A8-3500M 4 Kerne, 4 Threads, 1,5 – 2,4 GHz 4 MB L2-Cache, VT-x |
Chipsatz | AMD Hudson-M2 (A60) |
Display | 15,6" (39,6 cm) LED-Hintergrundbeleuchtung matt |
Auflösung | 1.366 × 768 Pixel (16:9, 100 ppi) |
Grafik | AMD Radeon HD 6620G, GPU-Takt 444 MHz |
Grafikspeicher | 512 MB (shared) |
Standards | DirectX 11, OpenGL 4.0, Shader 5.0 |
Arbeitsspeicher | 4 GB DDR3-1333 2 Bänke, eine belegt |
Massenspeicher | Western Digital WD7500BPVT-08HXZT1, 750 GB, HDD, 5.400 U/min, 8 MB Cache, S-ATA 3 Gb/s |
Optisches Laufwerk | Slimtype DVD A DS8A5SH Lesen: CD, DVD, DVD-RAM Schreiben: CD, DVD, DVD-RAM |
USB 2.0 | 4× (3× links, davon 1× kombiniert mit eSATA, 1× rechts) |
USB 3.0 | nicht vorhanden |
eSATA | 1× (links, kombiniert mit USB 2.0) |
Thunderbolt | nicht vorhanden |
Netzwerk | 1× (hinten, Gigabit) |
VGA | 1× (links) |
DisplayPort | nicht vorhanden |
HDMI | 1× (links) |
Audio | 1× (links, 3,5 mm, kombinierter Ein- und Ausgang) |
Express Card | 1× (rechts, 34 mm) |
Sonstige Anschlüsse | nicht vorhanden |
WLAN | 802.11 b/g/n |
Bluetooth | 3.0 |
Mobilfunk | nicht vorhanden |
Webcam | 0,9 MP |
Kartenleser | links (MMC, MS, SD) |
Kensington Lock | nicht vorhanden |
Lautsprecher | Stereo |
Sonstige Ausstattung | nicht vorhanden |
Akku | LG LNV-42T4848, 48 Wh, 4,4 Ah, Lithium-Ionen, austauschbar |
Maße [B × T × H, in mm] | 375,0 × 245,0 × 33,0 |
Gewicht inkl. Akku | 2,4 kg |