Lenovo ThinkPad Edge E525 im Test: AMD Llano auf sich allein gestellt
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Das Thema Display könnte man in aller Kürze mit „Viel Schatten, wenig Licht!“ umschreiben. Gerade bei Geräten der unteren Mittelklasse ist die verbaute Anzeige oftmals der größte Kostenfaktor, weshalb zahlreiche Hersteller hier eher minderwertige Komponenten verbauen. So auch Lenovo. Mit einer Diagonalen von 15,6 Zoll sowie einer Auflösung von 1.366 × 768 Pixeln unterscheidet man sich nicht von der Konkurrenz. Die aus der Größe und der Anzahl der Pixel entstehende Bildpunktdichte von nur 100 ppi liegt am unteren Rand dessen, was als ausreichend bezeichnet wird. Darunter leidet unter anderem die für Programme zur Verfügung stehende Anzeigefläche.
Leider ist dies aber nicht das einzige Manko des Displays. Denn mit einer maximalen Helligkeit von lediglich 202 Candela pro Quadratmeter platziert sich das E525 am unteren Ende der Skala. In hellen Umgebungen wird so schnell ein Punkt erreicht, an dem das Umgebungslicht nicht mehr gekontert werden kann. Leider wird die Leuchtkraft darüber hinaus nicht an allen Punkten gleichmäßig verteilt. Einzig im Zentrum sowie darüber und darunter wird eine gute Homogenität erreicht, an beiden Rändern nimmt die maximale Helligkeit teils deutlich ab. Immerhin erweist sich die matte Oberfläche als relativ resistent gegenüber Spiegelungen. Beim Kontrast enttäuscht das Notebook dann erneut, die gemessenen 217:1 sind ein unterdurchschnittlicher Wert.
Tastatur und Touchpad
Die integrierten Eingabegeräte gehören fast schon traditionell zu den Stärken Lenovos. Dies wird durch das E525 bestätigt. Alle Tasten sind gut beschriftet und ausreichend groß dimensioniert. Lenovo-typisch fällt der Hub überdurchschnittlich hoch aus, durch den präzisen und gleichmäßigen Druckpunkt wird aber kein zu weiches Schreibgefühl vermittelt. Hierdurch sowie durch die leicht angeraute Oberfläche wird das Verfassen langer Texte nicht unnötig erschwert. Eine gute Idee sind die vier Schnelltasten oberhalb des Ziffernblocks. Über diese können unter anderem die Suche sowie der Taschenrechner ohne Umwege gestartet werden. Einzig die Tasten „Bild auf“ und „Bild ab“ wirken mangels Hub etwas billig, zudem fallen sie etwas zu klein aus.
Ebenfalls typisch für Lenovo sind die beiden Steuerungsmöglichkeiten für den Cursor. Neben einem gewöhnlichen Touchpad verbauen die Chinesen auch den prägnanten Trackpoint. Das Sensorfeld unterhalb der Tastatur weiß durch gute Gleiteigenschaften sowie eine überdurchschnittliche Präzision zu gefallen. Auch Multitouch-Gesten werden gut erkannt und umgesetzt. Die unterhalb des Touchpads verbauten beiden Tasten können da schon weniger überzeugen. Zwar werden Eingaben auch hier prompt umgesetzt, die Konstruktion ist aber etwas zu wackelig geraten. Dies gilt wiederum nicht für die drei Tasten, die beim Einsatz des Trackpoints verwendet werden sollen.
Design und Verarbeitung
In der Regel können auch Laien ein Lenovo-Notebook am Design erkennen. Das Unternehmen pflegt schon seit geraumer Zeit das schnörkellose Design, welches weniger auf optische Gimmicks und mehr auf kühle Linien setzt. Deshalb ist es wenig verwunderlich, dass auch das E525 einen eher robusten Eindruck hinterlässt. Dabei wirkt das Gerät in puncto Optik deutlich teurer, als es tatsächlich ist. Erreicht wird dies in erster Linie durch die Farbwahl – mattes Schwarz sowie mattes Rot – sowie die beiden auffälligen Scharniere und den um den Deckel verlaufenden Rand in Aluminium-Optik. Sogenannte Eyecatcher sucht man ansonsten fast vergebens. Einzig der rote Trackpoint sowie die in die beiden ThinkPad-Schriftzüge eingebetteten Status-LEDs sorgen ansonsten für Abwechslung.
Beim Material setzt Lenovo bis auf die genannten Ausnahmen auf schwarzen Kunststoff. Während dieser im Bereich der Handballenauflage recht glatt ist, sind der Display-Rand sowie die äußeren Bestandteile des Gehäuses leicht angeraut. Dadurch sammeln sich leicht Fingerabdrücke, die nur schwer wieder zu entfernen sind. Dies gilt in verschärfter Form auch für den roten Deckel, der schon nach wenigen Stunden unschöne Spuren der Verschmutzung aufweist.
Ein wenig enttäuschend ist die Verarbeitungsqualität, hier kann Lenovo in der Regel häufig punkten. Zwar findet man nirgends scharfe Kanten oder Grate, dafür sind die Spaltmaße nicht überall zu 100 Prozent identisch. Hinzu kommt, dass der Deckel mitsamt Display zwar sicher von den beiden Scharnieren an Ort und Stelle gehalten wird und bei Stößen nur minimal schwingt, dafür ist diese Komponente aber wenig verwindungssteif. Gleiches gilt auch für die Tastatur: Schon beim gewöhnlichen Schreiben wird sie leicht nach unten gedrückt.
Optionen
Beim ThinkPad Edge E525 bietet Lenovo nur sehr wenige Möglichkeiten zur Anpassung an die eigenen Wünsche. Zur Wahl stehen lediglich verschiedene AMD-APUs (E2-3000M, A4-3300M, A6-3400M, A8-3500M) sowie drei unterschiedliche Festplatten. Neben der im Testgerät verbauten 750 Gigabyte fassenden HDD bietet Lenovo auch kleinere Modelle mit 320 und 500 Gigabyte an. Neben der roten gibt es aber auch eine schwarze Variante des Gehäuses.