Lian Li Z70 im Test: Aluminium. Formvollendet.
3/6Erfahrungen
Über Platz muss man beim Lian Li Z70 eigentlich nicht sprechen, es gibt reichlich davon! So stehen für die Erweiterungskarten dann auch großzügig bemessene 390 Millimeter Raum zur Verfügung, mehr als ausreichend für jede aktuell verfügbare Grafikkarte. Besonderes Lob verdient sich einmal mehr das hervorragende Befestigungssystem für die Expansionskarten. Die robusten und langlebigen Aluminiumhebel bieten sicheren Halt und sind kinderleicht zu bedienen. Es ist nicht übertrieben, wenn wir behaupten, dass dieses System mit zum Besten gehört was es aktuell im Gehäusebau eingesetzt wird. Überhaupt scheint es das Steckenpferd von Lian Li zu sein, möglichste alle Komponenten ohne den Einsatz von Werkzeug einbauen zu können.
So wird die Hauptplatine im Z70 dann auch nicht mit konventionellen Schrauben befestigt, stattdessen greift der Hersteller an dieser Stelle auf spezielle Rändelschrauben zurück. Der Einbau kann damit schnell und bequem bewerkstelligt werden, jedenfalls solange keine ausladende Heatpipekonstruktion dann doch noch die Verwendung eines Schraubendrehers erfordert. Bei den 5,25"-Geräten treffen wir wieder auf die bekannt und berüchtigten Plastikhebel, mit denen entsprechende Geräte im Schacht einfach festgeklemmt werden. Beim Z70 ist der Halt den optischen Laufwerken geboten wird noch ausreichend, bei anderen Gehäusen von Lian Li kann dagegen mit besagtem System nur eine mangelhafte Befestigung erreicht werden. Wer hundertprozentig sichergehen möchte, kann seine Laufwerke noch mit zusätzlichen Schrauben sichern. Geräte die nicht über die volle Tiefe eines 5,25"-DVD-Brenners verfügen, wie beispielsweise die Lüftersteuerung unseres Testsystems, können ebenfalls mit normalen Schrauben fixiert werden.
Ebenfalls ganz ohne Schrauben wird das Netzteil im Z70 montiert. Der dabei verwendete Montagebügel stammt aus dem Lian Li Baukasten und hat seine Tauglichkeit bereits bei vielen verschiedenen anderen Modellen des Herstellers unter Beweis gestellt. Alternativ kann der Stromlieferant aber auch ganz einfach mit normalen Schrauben befestigt werden. Neu ist dagegen das Schienensystem für die 3,5"-Festplatten. Es bietet einen ausgezeichneten Halt und wirkt ausgesprochen stabil. Es würde uns nicht wundern, wenn wir dieses Befestigungssystem bald auch in anderen Lian Li Gehäusen wiederfinden können. Viel Mühe haben sich die Taiwaner bei den Möglichkeiten des Kabelmanagements gegeben, mit rund 2,2 Zentimetern steht dafür auch ausreichend Platz bereit. Die mit Gummitüllen versehenen Öffnungen im Mainboardträger ermöglichen ein sauberes Verlegen der Strippen und lassen ein aufgeräumtes Erscheinungsbild zu einer leichten Übung werden. Leider sitzen die erwähnten Gummiabdeckungen nur recht locker, steckt man ein Kabel durch, drückt man oft gleich die komplette Tülle mit aus der Öffnung. Hier könnte durchaus noch etwas nachgebessert werden! Der Kabelkanal neben dem Mainboardträger ist ebenfalls sehr praktisch und eine echte Hilfe beim Verstauen der ganzen Strippen, leider kann auch er das Fehlen von Ösen auf der Rückseite des Trays nicht kompensieren.
Dann wäre da noch die Halterung an der vertikalen Strebe, die schweren Erweiterungskarten zusätzlichen Halt bieten soll. Leider können wir das nicht prüfen, da der Kühler unserer Grafikkarte meilenweit von Standardabmessungen entfernt ist und nicht so richtig passen will. Einen wirklich stabilen Eindruck hinterlässt die Kartenhalterung bei uns allerdings nicht, fast hat man den Eindruck, dass Lian Li der Strebe zwanghaft noch irgendeine zusätzliche Funktion mit auf den Weg geben wollte.
Um einen Gesamtüberblick über alle bisher getesteten Gehäuse zu geben, befindet sich eine vollständige Liste im unten angefügten Klapptext.