Samsung 200B5B im Test: Viel Business für wenig Geld

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Patrick Bellmer
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Im Alltag

Für ein Business-Notebook – als solches platziert Samsung das 200B5B – zählen natürlich ganz andere Punkte als für eine Gaming-Maschine. Wichtig sind Dinge wie die Mobilität, ein robustes Gehäuse, vernünftige Eingabegeräte und natürlich auch die Eignung für den Produktiveinsatz.

Im Unterwegseinsatz muss man sich zunächst mit den Laufzeiten anfreunden. Je nach Auslastung sind hier rund zwei bis gut fünf Stunden abseits einer Steckdose möglich. Was unter Volllast noch gut ist, reicht bei geringerer Auslastung lediglich noch für einen Platz im unteren Mittelfeld. Dabei macht es nur einen geringen Unterschied, ob die dedizierte oder die CPU-Grafik genutzt wird. Allerdings macht das Mitführen des Gerätes nur wenig Spaß, denn rund 2,5 Kilogramm ohne Netzteil sind schon am Rande dessen, was als angenehm zu bezeichnen ist.

Samsung 200B5B
Samsung 200B5B

Ein Grund für das hohe Gewicht ist natürlich die durch das 15-Zoll-Display bedingte Größe des Gehäuses. Der Bildschirm weiß in erster Linie durch seine matte Oberfläche zu gefallen, die Spiegelungen kaum zulässt. Zusammen mit der hohen maximalen Helligkeit der LED-Hintergrundbeleuchtung ist so selbst in sehr hellen Umgebungen wie beispielsweise im direkten Sonnenlicht das Arbeiten möglich. Leider kann die Qualität der Darstellung hier aber nicht mithalten. Ein sehr schlechter Kontrast sowie geringe Blickwinkel, bevor Farben verfälscht dargestellt werden, sorgen wie auch die geringe Auflösung natürlich für Punktabzug und wirken im Alltag eher störend.

Samsung 200B5B
Samsung 200B5B

Die genannte Kritik gilt natürlich auch für den Einsatz auf dem Schreibtisch, ob nun daheim oder im Büro. Dafür trumpft das Notebook hier mit seinen zahlreichen Schnittstellen und natürlich der Möglichkeit, eine Docking Station anzuschließen, auf. Vier USB-Ports sollten in den meisten Fällen ausreichend sein und selbst bei voller Bestückung kommt es nicht zu Problemen mit etwaigen Kabeln. Samsung hat nahezu alle Anschlüsse sinnvoll platziert. Und natürlich profitiert man auch von der guten Tastatur, die einen hohen Schreibkomfort bietet – vorausgesetzt, man freundet sich mit der nicht perfekten Oberfläche der Tasten an. Allerdings sollte man auf eine Maus zurückgreifen, das Touchpad eignet sich wie beschrieben eher weniger für die längere Benutzung. Ein großer Vorteil: Selbst unter Volllast arbeitet das Kühlsystem des 200B5B sehr leise und vor allem mit einer nicht aufdringlichen Frequenz.

Samsung 200B5B: Express Card 34
Samsung 200B5B: Express Card 34

In puncto Leistung darf man angesichts der verbauten Komponenten und dem daraus resultierenden Preises natürlich keine Wunder erwarten. Für den Großteil der üblichen Produktiv-Software reicht diese aus, als Flaschenhals erweist sich in den meisten Fällen die Festplatte, deren Leistung als unterdurchschnittlich einzustufen ist. Ob man von der speziellen Nvidia-GPU mit ihrem Treiber profitiert, hängt in erster Linie von den genutzten Programmen ab. Von der Mehrleistung profitiert man aber in jedem Fall, nicht nur beim Arbeiten. Auch bei Spielen, sofern man das Notebook dafür nutzt, steht diese natürlich zur Verfügung. Herausragendes sollte man aber auch hier nicht erwarten, einzig in wenig anspruchsvollen Titeln reicht die von CPU und GPU zur Verfügung gestellte Leistung für ausreichend hohe Bildwiederholraten.

Samsung 200B5B: Anschlüsse links
Samsung 200B5B: Anschlüsse links

Beim Abrufen aller Reserven sollte man aber darauf verzichten, das Gerät auf dem Schoß zu nutzen. Denn mit fast 49 Grad Celsius auf der Unterseite des Gehäuses werden hier Spitzen erreicht, die sehr unangenehm werden können. Aber auch der Luftstrom, der auf der linken Seite des Gehäuse verlässt, ist mit gut 63 Grad alles andere als kühl. Allerdings eignet sich das 200B5B generell eher weniger als „Couch-Maschine“. Dafür sind sowohl die Startzeiten – auch aus dem Standby – zu wenig attraktiv als auch das Gerät fast schon zu schwer.

Temperaturen im Leerlauf
Temperaturen unter Last

Fazit

Nicht jeder will eine vierstellige Summe für ein Arbeits-Notebook ausgeben, verzichten auf für diesen Bereich wichtige Merkmale will man meist jedoch auch nicht. Insofern stellt ein Mittelklassebudget für einen Hersteller schon eine gewisse Herausforderung dar, wenn keine offensichtlichen Schwächen gewollt sind. Im Falle des 200B5B ist Samsung dies weitestgehend gelungen. Natürlich gibt es zahlreiche Schwächen wie beispielsweise die zu geringe Auflösung für ein 15-Zoll-Display oder den sehr schlechten Kontrast, diese Einschränkungen sind in dieser Preisklasse allerdings fast unumgänglich.

Samsung 200B5B
Samsung 200B5B

Inakzeptabel sind aber die Schwächen in der Verarbeitung, so etwa die schwachen Scharniere oder die geringe Verwindungssteife. Diese Punkte dürfen weder bei einem Gerät für 400, 800 noch 1.400 Euro auftreten, zeugen sie doch von einer gewissen Schludrigkeit der Qualitätskontrolle oder gar dem Inkaufnehmen des Herstellers.

Samsung 200B5B (S01)
20.10.2011
  • mattes Display
  • zahlreiche Schnittstellen
  • Anschluss für Docking Station
  • geringe Lärmentwicklung
  • sehr ungleichmäßige Display-Beleuchtung
  • schlechter Kontrast
  • einige Tasten zu klein
  • Gehäuse nicht verwindungssteif
  • Display-Scharniere zu leichtgängig
  • geringe Display-Auflösung
  • Gehäuse wird partiell sehr warm
  • nur USB 2.0

Bei all der Kritik dürfen aber die guten Eigenschaften nicht vergessen werden. Dazu gehören beispielsweise die guten Ausdauerwerte unter Volllast, aber natürlich auch – und vor allem in erster Linie – das matte Display. Gerade in Büroumgebungen ist dieses fast schon Pflicht. Aber auch die zahlreichen Schnittstellen, mit denen Samsung sich augenscheinlich an den tatsächlichen Wünschen der Kunden orientiert, verdienen ein Lob. Reichen all diese nicht, stellt das optional erhältlich Dock zahlreiche weitere Anschlüsse bereit – ein entsprechender Docking-Port ist selbst bei wesentlich teureren Geräten nicht selbstverständlich.

Samsung 200B5B
Samsung 200B5B

Was bleibt also unter dem Strich übrig? Wer Wert auf Perfektion oder ein hochwertiges Display legt, dürfte vom Samsung 200B5B wenig angetan sein. Sucht man hingegen „viel Business“ zum geringen Preis, zählt das Gerät zu den besten.

Preise und Verfügbarkeit

Das 200B5B wird seit Mitte Juni von Samsung für eine UVP von 749 Euro in Deutschland angeboten. Die Straßenpreise beginnen hingegen bereits bei knapp 640 Euro.

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