Sony Ericsson Xperia Ray im Test: Mehr Design für weniger Geld
2/6Xperia Ray im Überblick
Design & Verarbeitung
Wer mit dem bisherigen Portfolio an Smartphones aus dem Hause Sony Ericsson vertraut ist, stellt fest, dass ein (mehr oder weniger) auffallendes Design stets dazu gehörte. Beim Xperia Ray wirkt die Optik erstmals etwas nüchtern und stilisiert. Aufgrund der klaren Linien und wenigen Rundungen wirkt das Gerät seriös und elegant. Auch setzt der Hersteller auf matte Oberflächen, dies unterstreicht den Eindruck.
Sony Ericsson setzt auf wenige Akzente, dafür auf eine klare Formsprache. Das Gerät wirkt wie aus einem Guss. Die makellosen Übergänge zwischen dem gummierten Akkudeckel und dem Verlauf der Aluminiumelemente an den Rändern sowie die wenigen Knöpfe an den Seiten sprechen eine klare Sprache: Weniger ist mehr.
In der oberen linken Ecke des Gerätes befinden sich die Frontkamera und daneben der Hörer für Telefonate. Auf der Unterseite finden sich die drei Tasten zur Bedienung des Betriebssystems „Home“, „Zurück“, „Menü“. Nur die erste Taste ist ein echter Knopf, die anderen beiden sind Sensortasten. Auf der rechten Seite des Gerätes befindet sich die Lautstärke-Wippe am oberen Ende. Grob gegenüber liegt der offen liegende MicroUSB-Anschluss. Die Oberseite zieren der zentral platzierte Powerbutton für das Anschalten/Abschalten des Displays respektive des Gerätes und der Klinkenstecker für 3,5-mm-Kopfhörer und -Headsets. Dieser sitzt rechts vom Powerbutton. Am unteren Ende des Gerätes befinden sich das Mikrofon sowie die Auskerbung zur Öffnung des Akkudeckels. Die Rückseite beherbergt die Öffnung für die Kameralinse.
An der Verarbeitung des Gerätes gibt es nichts auszusetzen: Gab es bei den ersten Geräte der Xperia-Reihe noch den ein oder anderen Kritikpunkt, bleiben diese hier vollkommen aus. Sämtliche Spaltmaße fallen sehr gering und gleichmäßig aus. Der Akkudeckel schmiegt sich passgenau an die Ränder an und rastet sauber ein. Selbst wenn man stärkeren Druck auf ihn ausübt, ist kein Knarzen zu vernehmen.
Sony Ericsson setzt fast komplett auf Kunststoff – hier könnte die bekannte Bezeichnung des „Plastikbombers“ ein neues Ziel finden. Doch die verwendeten Materialien sind qualitativ über jeden Zweifel erhaben, das Gewicht des Gerätes ist zugleich aber vergleichsweise gering. Dennoch ist das eingesetzte Material somit der einzig wirklich nachvollziehbare Punkt, der einige Nutzer stören könnte.
Durch die gummierte Oberfläche der Rückseite in Kombination mit der geringen Bauhöhe von 9,4 Millimetern liegt das Gerät rutschfest und sicher in der Hand, das geringe Gewicht steigert die Ergonomie. Ein weiterer Vorteil der matten und gummierten Rückseite ist, dass sie nicht anfällig für Fingerabdrücke ist. Die äußeren Ränder des Akkudeckels sind leicht abgerundet. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass es griffiger und angenehmer in der Hand liegt. Das vergleichsweise kleine Display untermauert den Eindruck eines unscheinbaren Begleiters.
Auch die Knöpfe wissen zu überzeugen: Sie weisen einen guten Druckpunkt auf, lassen sich gut bedienen und durch eine leichte Aussparung erkennt man sie auch in dunkleren Umgebungen problemlos. Einigen Nutzer könnten sie zu leichtgängig sein, doch während des Testzeitraums ließen sie sich immer zuverlässig benutzen und es kam nicht zur versehentlichen Verwendung.
Display
Beim Display setzt der Hersteller auf bekannte Technik. Wie bei fast jedem anderen Smartphone des aktuellen Portfolios kommt ein Bildschirm mit Sony Mobile Bravia Engine zum Einsatz. Dieses soll allen voran für bessere Kontraste und Farben bei der Darstellung von Fotos und Videos sorgen.
Das Display löst mit 480 x 854 im 16:9-Format, verteilt auf 3,3 Zoll Bildschirmdiagonale, auf. Durch solch eine hohe Auflösung auf dem relativ kleinen Panel erscheinen Inhalte sehr scharf. Dies ist allen voran bei der Betrachtung von Videos oder dem Lesen von Texten von Vorteil. Das Xperia Ray verfügt über eines der aktuell schärfsten Displays auf dem Markt.
Das 16:9-Format lässt den Bildschirm bei der vergleichsweise geringen Größe allerdings sehr schmal werden. Das Seitenverhältnis ist zwar besonders für Videos sehr praktisch, beim Lesen im Internet oder dem Tippen von Texten im Hochformat – aufgrund des erwähnten, recht kleinen Displays – aber wenig optimal. Bei Internetseiten ist beispielsweise ein höherer Scroll-Aufwand nötig, bei der virtuellen Tastatur kann man sich – vor allem, wenn die QWERTZ-Tastatur zum Einsatz kommt – oft verschreiben, da eine große Anzahl an Tasten auf sehr engem Raum gebündelt ist.
Doch nicht nur das Seitenverhältnis stellt eine Hürde dar: Leider scheint Sony Ericsson nicht aus den bisherigen Schwachstellen zu lernen. Auch bei dem Xperia Ray verschießt der Konzern ein Teil seines Pulvers aufgrund von Abzügen bei der Darstellungsqualität. Die Farbwiedergabe ist, gerade bei eingeschalteter Sony Mobile Bravia Engine, nicht schlecht. Die Farben sind nicht übersättigt, wirken hingegen eher natürlich. Doch vor allem wenn die maximale Helligkeit eingestellt ist, wirken besonders helle Farbtöne sehr unnatürlich und zu hell.
Ändert man den Betrachtungswinkel, werden die Farben merklich blasser, verwaschener und verändern sich teilweise. Dies war schon bei vorherigen Geräten der Fall. Schade, dass der Hersteller hier (noch) nicht nachgebessert hat.
Sehr erfreut waren wir darüber, dass man bei maximaler Helligkeitsstufe selbst bei starkem Einfall von Sonnenlicht noch den Großteil des Bildschirminhalts erkennen konnte, sofern man nicht von dem reflektierten Sonnenlicht direkt geblendet wurde. Dies ist ein häufiger Kritikpunkt, auch bei erheblichen teureren Smartphones. Umso schöner ist es, diese Eigenschaft hier vorzufinden.
Man sollte jedoch auch bedenken, dass es sich hierbei um ein günstiges Gerät handelt. Somit scheint logisch, dass kostspieligere Komponenten wie ein IPS-Display, wie sie zum Beispiel im Apple iPhone 4 zum Einsatz komme, oder ein AMOLED-Display des Samsung Galaxy S II nicht ihren Weg in das Xperia Ray gefunden haben.