Sony Ericsson Xperia Ray im Test: Mehr Design für weniger Geld
3/6Bedienung & Oberfläche
Zum Einsatz auf dem Xperia Ray kommt Android 2.3 „Gingerbread“ – genauer gesagt Version 2.3.3. Dies war während unseres gesamten Testzeitraums die vom Telefon als aktuell gekennzeichnete Version. Ein Update auf 2.3.4 soll ab Ende Oktober für alle Xperia-Modelle verfügbar sein. Dies zeigt offensichtlich, dass sich das Joint-Venture nicht nur mit Worten und Versprechungen, sondern auch mit Taten an die Wünsche der Kunden angepasst hat und seine Updatepolitik entsprechend aufwertet. Zwar wird es sich auch bei 2.3.4 nicht um das neueste Android handeln, diese ist bei den relativ vielen Subversionen, die Google veröffentlicht, auch nur bei den Nexus-Geräten wie dem Nexus S zügig erhältlich.
Um seine Ankündigungen in die Tat umzusetzen, dient bei Sony Ericsson unter anderem eine weniger tief eingreifende Oberfläche namens UX. Diese greift nicht sehr in das Android-System ein und ist somit „leichter“ auf eine aktualisierte Version des Betriebssystems übertragbar.
Die Oberfläche verändert allen voran die Optik von Android, bringt jedoch auch neue Funktionen mit. So lassen sich zum Beispiel die Apps im Menü nach eigenen Vorstellungen sortieren. Zusätzlich liefert der Hersteller einige Widgets sowie seine Dienste mit. Auch ein paar Programme sind bereits vorinstalliert. Insgesamt verfügt Sony Ericssons UX über 5 Startbildschirme, sogenannte Homescreens. Diese lassen sich mit Schnellzugriffen und Widgets personalisieren.
Ein Beispiel für die Zusätze wäre "TimeScape". Diese Applikation sammelt von Haus aus Statusaktualisierungen und Einträge der sozialen Netzwerke Twitter und Facebook sowie die Kommunikation des Nutzers mit seinen Kontakten in einer Übersicht. Neben dieser Gesamtübersicht lassen sich auch einzelne Reiter zu den jeweiligen Ereignissen auswählen. Auch die Chronik der gehörten Musik oder weitere soziale Netzwerke und weitere Erweiterungen für TimeScape stehen im Android Market zur Verfügung. In den Einstellungen kann man festlegen, welche Dienste angezeigt werden sollen. Dies verschafft einen guten Überblick, ohne für jede Chronik eine separate App zu öffnen. Zu kritisieren ist hier nur, dass beispielsweise bei dem Öffnen der Meldungen von sozialen Netzwerken der Internetbrowser zur Betrachtung geöffnet wird. TimeScape zeigt je nach Länge nicht den gesamten Inhalt an.
Ein anderer Dienst nennt sich "Facebook Inside Xperia" und bringt den "Gefällt mir"-Knopf des bekannten sozialen Netzwerks in einigen Apps des Herstellers unter. So kann der Nutzer beispielsweise im Musikspieler des Telefons bei dem Song der gerade gehört wird "Gefällt mir" drücken und dies auf Facebook veröffentlichen.
Leider sind nicht alle Ergänzungen des Herstellers so durchdacht und vorteilhaft. An mitgelieferten Verknüpfungen zu Sonys Diensten wie Music Unlimited oder Qriocity oder der UEFA können interessierte Nutzer beispielsweise gegebenenfalls Freude finden, für viele dürften diese jedoch unnötiger Weise wertvollen Speicherplatz für Drittanbieter-Applikationen für sich beanspruchen. Nur wenige davon lassen sich einfach deinstallieren. Einige sind so im System verankert, dass eine Löschung nur über den Vollzugriff ("Root") vollziehbar ist. Dies ist jedoch vom Hersteller nicht erwünscht und widerspricht den Garantiebedingungen.
Alles in allem ergänzt Sony Ericsson mit seiner UX-Oberfläche Android um weitestgehend nützliche Features und hält sich selbst (zumindest bisher) dadurch auf gutem Wege, zeitnah Aktualisierungen für seine Nutzer bereitzustellen.