AMDs Bulldozer im Detail: Turbo, CMT und Windows 8 im Fokus

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Wolfgang Andermahr
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Windows 8

Moderne 3D-Engines versuchen die zu erledigenden Aufgaben auf so viele Threads wie möglich aufzuteilen. Dabei ist es die Aufgabe des Thread-Schedulers des Betriebssystems, diese auf die unterschiedlichen CPU-Kerne aufzuteilen. Für Intels Sandy-Bridge-Generation inklusive SMT funktioniert das mit Windows 7 bereits sehr gut. Doch laut AMD soll die Microsoft-Software mit der Bulldozer-Architektur noch ihre Schwierigkeiten haben.

Und zwar kann Windows 7 bei den acht vorhandenen Threads auf dem FX-8150 nicht erkennen, welcher Thread zu welchem Modul gehört. Das hat zur Folge, dass die Threads relativ wahllos verteilt werden und der Turbo deswegen nicht richtig arbeiten kann.

Der Scheduler bei Windows 8 soll dagegen deutlich besser funktionieren. Denn so sorgt dieser dafür, dass ein Modul mit zwei Threads versorgt ist und belegt erst daraufhin das nächste Modul. Das Ziel des Scheduler: Wenn möglich ein Modul oder mehrere überhaupt nicht mit Arbeit zu versorgen.

Denn nur so ist es dem Bulldozer möglich, ein ganzes Modul in den Schlafmodus zu setzen und so die Leistungsaufnahme zu reduzieren. Das hat gleichzeitig zur Folge, dass die CPU eher die erste oder zweite Stufe des Turbos verwenden kann, weil der maximale Energiebedarf noch nicht erreicht ist. Laut AMD soll der bessere Thread-Scheduler bis zu zehn Prozent mehr Leistung erbringen.

Wir schauen uns mit der „Developer-Preview“-Version von Windows 8 an, ob wir die bessere Performance bestätigen können. Und kann auch die Sandy-Bridge-Architektur von den Modifizierungen profitieren? Dabei müssen wir anmerken, dass sich das Betriebssystem und die Treiber noch in einem sehr frühen Stadium befinden. Von den Spielen laufen viele langsamer als auf Windows 7, manche starten überhaupt nicht. Darum konzentrieren wir uns nicht auf die eigentliche Geschwindigkeit, sondern auf die prozentualen Abstände zwischen aktiviertem und deaktiviertem Turbo.

Leistung in niedrigen Auflösungen

Rating Windows 8 – Niedrigste Auflösung
    • Core i7-2600K @ Turbo
      99,6
    • Core i7-2600K
      96,4
    • Core i5-2500K @ Turbo
      96,0
    • Core i5-2500K
      93,8
    • FX-8150 @ Turbo
      78,1
    • FX-8150
      72,3
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Leistung in 1.680x1.050

Rating Windows 8 – 1680x1050
    • Core i7-2600K @ Turbo
      99,9
    • Core i7-2600K
      98,5
    • Core i5-2500K @ Turbo
      98,1
    • Core i5-2500K
      97,2
    • FX-8150 @ Turbo
      87,6
    • FX-8150
      83,3
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Windows 8 soll mit einem modifizierten Thread-Scheduler ausgestattet sein, der besser mit der Modul-Bauweise der Bulldozer-Architektur umgehen kann. Die Benchmarks zeigen, dass dieser beim Sandy-Bridge-Design nicht (oder nur marginal) von Nutzen ist, denn mehr als eine ein bis zwei Prozent bessere Leistung können wir auf dem Core i5-2500K erneut nicht feststellen. Unter Windows 7 ist die Differenz mit maximal einem Prozent zwar geringer, doch ist das nur ein messbarer Unterschied.

Anders AMDs FX-8150, der in der Tat unter Windows 8 besser mit dem Turbo umgehen kann. Unter Windows 7 bringt dieser ein Leistungsplus in niedrigen Auflösungen von vier Prozent, unter 1.680x1.050 sind es noch drei Prozent. Auf Windows 8 sind es dagegen bessere acht beziehungsweise fünf Prozent, was den FX-8150 ein wenig näher an den Core i5-2500K heran rücken lässt.

Der Turbo funktioniert in dem noch nicht erschienenen Betriebssystem aber längst nicht immer schneller. In Battlefield: Bad Company 2 bringen die höheren Frequenzen unter Windows 7 gar ein Prozent mehr Leistung unter 1.024x768 als unter Windows 8.

Ein Paradebeispiel für den besseren Thread-Scheduler ist Dragon Age 2: Unter Windows 7 legt das Spiel durch den Turbo zum Beispiel maximal ein Prozent zu, unter Windows 8 sind es dagegen gute acht (800x600) oder immerhin noch zwei Prozent (1.680x1.050). Noch besser ist die Effizienz in Just Cause 2. Dort arbeitet der FX-8150 durch den Turbo mit dem „alten“ Betriebssystem um drei beziehungsweise vier Prozent schneller, unter Windows 8 sind es zehn und acht Prozent.