AMDs Bulldozer im Detail: Turbo, CMT und Windows 8 im Fokus

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Wolfgang Andermahr
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Fazit

Den Schwerpunkt dieses Berichts haben wir auf den Turbo, Windows 8 sowie das CMT-Konzept von Bulldozer gelegt und dabei einiges gelernt – manches Neuerlernte trägt einen vorteilhaften Beigeschmack für die AMD-CPU und gibt in Hinsicht auf das eher schwache Abschneiden im Launch-Review ein wenig Hoffnung, anderes bestätigt dagegen unseren Ersteindruck. Der Reihe nach.

AMDs Turbo spielt bei der Bulldozer-Architektur eine wichtige Rolle, kommt in aktuellen Spielen unter Windows 7 aber nicht so richtig zur Geltung. Je nach Qualitätseinstellung kann der FX-8150 durch den Turbo zwar drei bis vier Prozent an Mehrleistung gewinnen, was im Vergleich zum Turbo auf der Sandy-Bridge-Architektur gut ist, gegen den günstigeren Intel Core i5-2500K hat der FX-8150 in modernen Spielen dennoch keine Chance. Intels CPU ist im Durchschnitt unter der realitätsnahen Auflösung 1.680x1.050 zehn Prozent schneller, in niedrigeren Auflösungen sind es gar 29 Prozent.

Daran ändert selbst Battlefield 3 nicht allzu viel – das Spiel, das laut AMD auf die Leistungsfähigkeit der Architektur in zukünftigen Spielen hinweisen soll. Ohne Zweifel ist es ein Lichtblick, da der FX-8150 näher dran ist am Intel-Konkurrenten als bei anderen Spielen, für einen Gleichstand reicht es aber nicht wirklich.

Deutlich besser gefallen hat uns der Ausblick auf Windows 8, das durch einen besseren Thread-Scheduler den Bulldozer ein wenig mehr beschleunigen soll. Wir können klar attestierten, dass die Turbo-Funktion des FX-8150 unter Windows 8 besser funktioniert als unter Windows 7. Er bringt im Durchschnitt fünf bis acht Prozent mehr Geschwindigkeit, während die Sandy-Bridge-Produkte nicht weiter zulegen können. Der FX-8150 rückt unter Windows 8 also näher an den Core i5-2500K heran, eine Niederlage bleibt schlussendlich aber weiterhin unvermeidbar.

AMDs CMT-Konzept mit einem teilweise doppelt vorhandenen Kern innerhalb eines Moduls funktioniert mit Multi-Threaded-optimierten Anwendungen schon heute gut, bei Spielen kann die Technik dagegen auch nach hinten los gehen. Battlefield: Bad Company 2 sowie Lost Planet 2 zeigen, wie es ist Zukunft funktionieren soll: Bereits mit drei vollständig aktivierten Modulen (sechs Threads) ist der FX-8150 schneller als mit vier halbaktivierten Modulen (vier Threads). In anderen 3D-Titeln arbeitet die Variante mit vier Threads dagegen gar schneller als die vollen vier Module mit acht Threads – in dem Fall wird das „Komponenten-Sharing“ zum Bremsklotz.

In diesem letzten Absatz des Artikels wollen wir uns mit der viel gestellten Frage beschäftigen, ob mit zukünftiger Software die Bulldozer-Architektur besser funktionieren wird. Was Spiele betrifft, wird diesbezüglich auf jeden Fall Windows 8 hilfreich sein und ein wenig mehr Leistung liefern können. Allerdings liegt der Erscheinungstermin noch weit in der Zukunft, sodass AMD mit Microsoft versuchen sollte, den optimierten Thread-Scheduler zusätzlich in Windows 7 zu integrieren. Schafft es der Bulldozer damit in zukünftigen Spielen ein Konkurrent für Sandy-Bridge zu werden? Wir können uns durchaus vorstellen, dass die CPU ein wenig näher heran rücken kann. Den Abstand zwischen beiden Architekturen halten wir aber für so groß, dass dieser ohne größere Hardwareänderungen nie vollständig aufgeholt werden kann.

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