Media Markt: Erste Geständnisse im Korruptionsfall
Im Falle der großangelegten Schmiergeldaffäre bei Media Markt soll es erste Geständnisse der in Untersuchungshaft sitzenden Manager gegeben haben. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin Focus in seiner aktuellen Ausgabe. Dabei soll auch der suspendierte Deutschlandchef Michael Rook belastet worden sein.
Seit einigen Wochen ermittelt die Staatsanwaltschaft Augsburg nach einem anonymen Tipp wegen des Verdachts der Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr. Im Zuge der Untersuchungen wurde auch ein hoher Manager der deutschen Media-Markt-Kette in Untersuchungshaft genommen. Den Vorwürfen nach sollen Schmiergelder in Höhe von über 3,6 Millionen Euro gezahlt worden sein, um ein Vertriebssystem für DSL-Verträge in den Filialen von Media Markt installieren zu können, das mit der Handelskette zu weit überhöhten Preisen abrechnete.
In der Ausgabe 45/2011 berichtet heute der Focus, dass die beiden Schlüsselfiguren des Falls – der Regionalchef der Media Märkte Bruno H. sowie der Unternehmer Peter N. – erste Geständnisse abgelegt hätten. H. räumt dabei insbesondere die Zahlungen in der vorgeworfenen Höhe ein, schweigt allerdings noch über die Empfänger des Geldes. Auch der mittlerweile suspendierte Deutschlandchef der Media-Markt-Kette, Michael Rook, soll durch die Geständnisse belastet worden sein. Ob Rook dabei selbst Bestechungsgelder kassierte, steht laut eines Ermittlers, auf den sich Focus beruft, noch nicht fest. Sollte sich im Zuge der Ermittlungen tatsächlich ergeben, dass auch Rook in die Schmiergeldaffäre involviert war, so kündigte die Muttergesellschaft Metro bereits an, auch zivilrechtlich Regressansprüche gegen den suspendierten Deutschlandchef durchsetzen zu wollen.