Neuer MechWarrior-Teil wird F2P-Online-Spiel
Nachdem vor über zwei Jahren ein neuer MechWarrior-Teil angekündigt wurde, war es lange Zeit still um die erhoffte Fortsetzung der bekannten Mech-Simulationsreihe. Nun meldet sich der Entwickler Piranha Games mit einem Paukenschlag zurück und kündigt MechWarrior Online (MWO) an.
Der neueste Sprössling der MechWarrior-Reihe soll die Vergangenheit des Titels, die tiefe Wurzeln im Bereich der Simulation aufweist, mit einem aktuellen Spielmodell verbinden. MechWarrior Online wird daher ein Free-to-Play-Spiel (F2P), das zu großen Teilen kostenlos online spielbar sein wird. Die Hintergrundgeschichte des Titels soll dabei in Echtzeit erzählt werden. An jedem realen Tag vergeht daher auch virtuell ein Tag im MechWarrior-Universum, in dem die Spieler für unterschiedliche Fraktionen kämpfen können.
Obwohl sich die Online-F2P-Ausrichtung nach einer großen Veränderung des Spielprinzips der alten MechWarrior-Teile anhört, verspricht der Creative Director von Entwickler Piranha Games, Bryan Ekman, im Interview mit PC Gamer, dass sich MWO definitiv wie MechWarrior anfühlen werde. Der Spieler wird weiterhin in der First-Person-Ansicht kämpfen, es wird viele Simulationskomponenten geben und Anpassungen sollen vor allem der Modernisierung dienen, um das Spiel auf die Höhe der Zeit zu bringen. Ekman kommentiert dies damit, dass jeder, der schon einmal MechWarrior, Call of Duty und Diablo gespielt hat, die meisten der Spielkomponenten im MMO-Zeitalter und damit auch von MechWarrior Online kennen wird.
In Aussicht gestellt wurde bereits, dass sich Spieler zu sogenannten Lanzen zusammenschließen können, also Vierergruppen an Mechs. Diesen Lanzen sollen umfangreiche Funktionen zur Seite stehen, um ihre Zusammengehörigkeit ausdrücken zu können. So sollen von Rängen über die optische Gestaltung der Mechs bis hin zur Kampfformation zahlreiche Dinge editierbar sein. Spieler können sich auch zu Söldnertruppen zusammenfinden, die dann vermutlich wechselnd für eine der Fraktionen spielen können.
Ekman kommt hierbei allerdings auch auf ein anderes Thema zu sprechen: die Kosten für MechWarrior Online. Das Free-to-Play-Prinzip gestattet es prinzipiell, MWO kostenlos online zu spielen. Alle F2P-Titel der Gegenwart bieten allerdings auch Bezahlinhalte. Fraglich ist dabei jeweils immer, ob diese Inhalte einen spielerischen Mehrwert besitzen – zahlende Spieler also einen Vorteil daraus ziehen – oder etwa nur optische Modifikationen erlauben beziehungsweise die Entwicklung beschleunigen. Oft werden F2P-Titel dabei mit dem Tribut „Pay to Win“ versehen, was etwa auf Age of Empires Online zutrifft, wo die besten Einheiten und andere Vorteile bezahlt werden müssen. In MWO soll man jedoch alle taktischen Spielkomponenten auch frei spielen können, verspricht Ekman: „Alles, was einem einen taktischen Vorteil bringt, kann nicht mit realem Geld gekauft werden. Man muss es sich im Spiel verdienen.“
Zu den Änderungen im MechWarrior-Universum zählt auch eine Baustelle, die Ekman „informationelle Kriegsführung“ (information warfare) nennt. So soll es einen Einfluss auf das Spiel haben, wie der Informationsfluss auf dem Schlachtfeld kontrolliert wird. Ekman bleibt bei der Ausführung dieses Prinzips allerdings noch sehr unkonkret. Es soll allerdings dazu führen, dass das Spiel nicht nur darin besteht, den besten Mech so schnell wie möglich zu bekommen, um dann eine reine Materialschlacht zu führen. Vermutlich wird es – auch mit Hinblick auf die Organisation in Lanzen – verschiedene Rollen im Spiel geben, etwa die einen Scouts, welcher die Feindposition bestimmt. Entsprechende Erkundungsdrohnen waren bereits im zwei Jahre alten Trailer zu sehen. Dass überhaupt Feinde gesucht werden müssen, könnte aus einer weiteren Neuerung abgeleitet werden: Erstmals in der MechWarrior-Geschichte sollen detaillierte und ausladende Stadtgebiete Teil der Welt sein. In diesen vermutlich unübersichtlichen Gebieten könnten Scouts wirklich notwendig werden.
Trailer zu MechWarrior 5 (mittlerweile MechWarrior Online) von 2009.
Überhaupt verspricht Piranha Games entsprechend der MechWarrior-Tradition unterschiedliche Gebiete mit jeweils eigener Umwelt und anderen klimatischen Bedingungen. Ganz im Stile einer Simulation wird das Klima dabei Auswirkungen auf das taktische Vorgehen habe, da etwa die Hitze, welche die Waffen abstrahlen und die zur Überhitzung führen kann, eine Spielkomponente sein wird.
MechWarrior Online soll noch in der zweiten Jahreshälfte des kommenden Jahres erscheinen. Bereits jetzt ist eine offizielle Internetseite verfügbar, die künftig mit weiteren Informationen gefüllt werden dürfte. Sie erlaubt bereits heute, sich einen Namen für das MMO registrieren zu lassen, den man dann bei Start des Titels nutzen kann.
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