Neuling im Gehäusemarkt: anidées' Midi-Tower AI-6B

Michael Günsch
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Der Markt für PC-Gehäuse ist ab sofort um eine Marke reicher. Der Neuling mit dem Namen anidées schickt seinen ersten Midi-Tower ins Rennen, der relativ schlicht, aber dennoch elegant wirkt und von der Ausstattung her auf aktuellem, gehobenen Niveau rangiert.

Das Erstlingswerk von anidées – der Name entstand in Anlehnung an das Wort „Idee“ in verschiedenen Sprachen – trägt den kurzen und ebenso schlichten Namen AI-6B. Sowohl innen als auch außen setzt man bei dem elf Kilogramm schweren Stahlgehäuse mit Aluminiumelementen in Front und Deckel auf eine dunkle Lackierung. Die geschwungenen Kanten erinnern dabei ein wenig an die Cosmos-Gehäuse von Cooler Master. Mit Abmessungen von 207 × 509 × 527 mm (B × H × T) gehört der Midi-Tower zu den schlankeren Vertretern der Gattung, was insbesondere bei sehr hohen CPU-Kühlern ein Problem werden könnte. Der Freiraum soll hier 17,5 cm betragen, was für die meisten Modelle jedoch ausreicht. Hinter der großen Fronttür, die sich wahlweise links oder rechts öffnend montieren lässt, bestimmt Mesh das Bild. Sowohl die Blenden der drei 5,25-Zoll-Schächte als auch der Lufteinlass für zwei 120- oder 140-mm-Lüfter sind mit Luftgittern versehen.

anidées AI-6B

Obwohl Front und Deckel einen geschlossenen Eindruck vermitteln, befinden sich verdeckte Luftein- beziehungsweise Auslässe an den Seiten, um die Luftzirkulation zu gewährleisten. Die Frontanschlüsse sind in der Aluminiumfläche des Deckels eingelassen und bieten gleich viermal USB 2.0, zweimal USB 3.0 sowie die typischen Audio-Buchsen. Die Rückseite zeigt acht Slotblenden sowie eine weitere separate, wie man es zum Beispiel von Fractal Design kennt. Ein 120-mm-Lüfter, über dem drei Schlauchdurchführungen sitzen, sorgt für Entlüftung während das Netzteil am Boden seinen Platz findet. Im Innenraum sind weitere Schlauch-/Kabeldurchführungen, die inzwischen gängige Aussparung im CPU-Bereich des Mainboardträgers sowie mehrere Festplatten-Käfige für bis zu sieben 3,5- oder 2,5-Zoll-Laufwerke, die sich zudem demontieren lassen um somit den Freiraum für lange Grafikkarten auf 42,8 cm zu erhöhen. Bei der Befestigung von Laufwerken und Erweiterungskarten setzt anidées auf (Rändel-)Schrauben. Eine Besonderheit im Innenraum stellen zwei kleine Platinen dar, an denen sich bis zu acht Lüfter anschließen lassen, wobei ein Molex-Stecker für die Stromzufuhr benötigt wird. Mittels mitgelieferter Adapter (5 V, 7 V) lassen sich jeweils drei Lüfter herunterregeln um die Lautstärke zu reduzieren. Vor dem Netzteil am Boden und unter dem Deckel lassen sich optional weitere Lüfter mit 120 oder 140 mm Durchmesser platzieren, zum Lieferumfang gehören allerdings nur ein 140-mm-Modell in der Front und der erwähnte 120-mm-Ventilator auf der Rückseite.

anidées AI-6B

Anhand der technischen Daten und der Produktfotos hinterlässt der erste Midi-Tower von anidées einen guten Eindruck, der aber erst durch entsprechende Praxistests bestätigt werden muss. Der Preis von 110 Euro – beziehungsweise 120 Euro für die Silent-Variante mit zusätzlichen Dämmmatten sowie die Ausführung mit Seitenfenster – wirkt unter Vorbehalt angemessen und zeigt, dass der Hersteller die gehobene Mittelklasse mit dem AI-6B anvisiert. Es bleibt abzuwarten, ob sich anidées damit erfolgreich etablieren kann.

Das Gehäuse ist ab sofort exklusiv bei Caseking.de erhältlich, die Shopseiten bieten zudem weitere Informationen und Bilder. In einem ersten Test der Kollegen von techPowerUp wusste der Midi-Tower bereits überwiegend zu gefallen.