Schmiergeldaffäre bei Media Markt weitet sich aus
Im Zuge der Untersuchungen zur Schmiergeldaffäre bei Media Markt sind zwei weitere Beschuldigte verhaftet worden. Diese sollen ebenfalls gegen Zahlung einer sechsstelligen Summe Aufträge in Millionenhöhe zugesprochen bekommen haben. Damit weitet sich der Dunstkreis des Korruptionsfalls beim Elektronikhändler weiter aus.
Die Festnahme der beiden Männer aus Hamburg wurde am Sonntag von der Augsburger Staatsanwaltschaft bestätigt, so ein dpa-Bericht. Es heißt, dass die Männer wegen des Tatverdachts der Bestechung und Beihilfe in Untersuchungshaft genommen wurden. Sie sollen insgesamt 320.000 Euro an Bestechungsgeldern gezahlt haben und hätten dafür in den Jahren 2010 und 2011 Aufträge in Höhe von rund 15 Millionen Euro erhalten. Auch das Ausstellen von Scheinrechnungen wird den Beschuldigten vorgeworfen.
Erst Mitte November wurde der zu der Zeit schon suspendierte Deutschlandchef von Media Markt und gleichzeitiges Aufsichtsratsmitglied der Media-Saturn Holding, Michael Rook, verhaftet. Gemäß der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft war er an dem Aufbau eines Schmiergeldsystems beteiligt, das in den vergangenen Jahren den Vertrieb von DSL-Verträgen ermöglichte, für die die Anbieter deutlich erhöhte Provisionszahlungen erhielten.