11 CPU-Wasserkühler im Test: Wasser marsch!
4/17Alphacool HF 14 Yellowstone Cu
Neben Aquacomputer kann auch Alphacool als deutscher Wasserkühlspezialist auf eine erfolgreiche Firmengeschichte zurückblicken. Vor allem die Kühler der früheren NexXxos-Serien haben viele Anhänger gefunden. Mit dem HF 14 Yellowstone in der Kupferversion können wir das aktuelle Alphacool-Flaggschiff für die Intel-Sockel 775, 1155, 1156 sowie 1366 vorstellen. Mit einer Preisvorgabe von 39,90 Euro zählt der Yellowstone zu den günstigeren Vertretern im Vergleich.
Der Lieferumfang des Yellowstone HF 14 umfasst in erster Linie den Wasserkühlblock samt Montagematerial. Auf Rückplatten verzichtet Alphacool vollkommen. Dafür ergänzen eine Spritze Wärmeleitpaste sowie eine deutschsprachige Installationsanleitung mit gelungerener Schnellübersicht die Beigaben.
Für Anwender, die gerne das ein oder andere Einzelteil verlieren oder aus welchem Grund auch immer mit Defekten oder Verschmutzungen zu kämpfen haben, hält Alphacool sämtliche Bauteile des Yellowstone HF 14 zum Nachkauf bereit. Vom Montagekit über den Wasserblock-Deckel bis hin zur Bodenplatte können alle Parts des Kühlers zum fairen Preis einzeln nachgekauft werden – ein toller Service, wie wir finden.
257 Gramm bringt der Vollmetall-Kühlblock von Alphacool, welcher mit seinen Abmessungen von 52 × 52 × 14,8 mm recht flach ausfällt, auf die Wage. Dabei handelt es sich beim Yellowstone HF 14 nicht, wie man es auf den ersten Blick erwarten würde, um einen reinen Kupferkühler. Vielmehr besteht der Deckel des Wasserblocks aus preisgünstigerem Messing, also einer Kupfer-Zink-Legierung mit leicht gelblicher Farbe, welcher der Alphacool-Spross seinen Namen verdankt. Der Messingblock ist zusätzlich oberflächenverkupfert und klarlackiert, um einen adäquaten Schutz vor Korrosion oder Anlaufen zu erzielen. Die Bodenplatte hingegen ist aus reinem Kupfer gefertigt.
Die Innenstruktur des Yellowstone HF 14 ist vergleichsweise grob gestaltet. Lediglich 168 Kupferpins decken die zentrale Auflage des Prozessors großflächig ab. Laut Alphacool ist der Yellowstone HF 14 dabei auf die CPU-Geometrie der Nehalem-Chips abgestimmt und entsprechend optimiert. Die Düsenstruktur am zentralen Wassereinlass ist darauf fokussiert, die Pins gleichmäßig umspülen zu lassen und Hot-Spots weitgehend zu vermeiden. Qualitativ ist die Alphacool-Umsetzung dabei auf hohem Niveau angesiedelt und überzeugt mit ebener, hochplaner Cu-Bodenbeschaffenheit, sauber angepassten Einzelelementen und glasgeperlter Innenstruktur.
Zwei G1/4"-Anschlüsse sind in vertikaler Position in den Deckel eingelassen und mit entsprechenden Symbolen als Ein- und Auslass gekennzeichnet, um Verwechslungen beim Schlauchanschluss zu vermeiden. Leider liegen die beiden Anschlüsse mit etwa 18 Millimetern sehr nahe beieinander, was das Eindrehen der Anschlusstüllen stark erschwert. In unserem Testsetup haben wir am Auslass noch einen Aquacomputer-Durchfluss-Temperatursensor vorgeschaltet, wodurch die Verschlauchung nur unter sehr großen Anstrengungen möglich ist.
Die Montage des Kühlblocks ist in ihrem Grundkonzept einfach gestaltet und gut dokumentiert dargestellt. Allerdings leidet der allgemeine Montagekomfort etwas darunter, dass sehr viele Einzelteile verwendet werden müssen. Zwölf Unterlegscheiben und Isolierringe, vier Schrauben, vier Federn und acht Muttern werden gebraucht, um den Alphacool Yellowstone HF 14 am Sockel zu montieren. Mit Hilfe der Daumenmuttern kann dabei ohne Probleme oder Werkzeugeinsatz ein intensiver Anpressdruck generiert werden. Einen Fixpunkt beim Eindrehen gibt es allerdings nicht, sodass hier vorsichtig gearbeitet werden muss. Denn durch den Verzicht auf eine ausgleichende Rückplatte ist die Gefahr, dass sich das Motherboard bei ungleichmäßigem, zu stark eingestelltem Zug nachhaltig verformt, relativ groß.