Adata S511 und XLR8 Express im Test: Zwei SandForce-SSDs mit 60 GB

 4/9
Norman Dittmar
61 Kommentare

AS SSD Benchmark

Der „AS SSD“-Benchmark ist das Werk eines deutschen Programmierers. Er betrachtet wie der Crystal Diskmark verschiedene Leistungsaspekte von SSDs und Festplatten, gibt aber statt der maximal erreichten Werte den Durchschnitt aus mehreren Durchgängen an, wodurch die Ergebnisse eher der Realität entsprechen.

AS SSD Benchmark (sequentiell)
  • sequentiell (lesen):
    • Kingston HyperX 240 GB
      508,09
    • XLR8 Express 120 GB
      507,88
    • XLR8 Express 60 GB
      490,68
    • Intel SSD 510 250 GB
      463,02
    • Adata S511 60 GB
      435,75
    • Crucial M4 256 GB
      400,20
    • Intel SSD 320 300 GB
      263,40
    • OCZ Agility 3 240 GB
      211,35
  • sequentiell (schreiben):
    • Intel SSD 510 250 GB
      309,98
    • Kingston HyperX 240 GB
      291,20
    • OCZ Agility 3 240 GB
      240,63
    • Crucial M4 256 GB
      239,43
    • XLR8 Express 120 GB
      238,17
    • Kingston HyperX 240 GB (genutzt)
      230,68
    • Intel SSD 320 300 GB
      212,52
    • XLR8 Express 120 GB (genutzt)
      180,76
    • OCZ Agility 3 240 GB (genutzt)
      156,51
    • XLR8 Express 60 GB
      137,64
    • Crucial M4 256 GB (genutzt)
      135,26
    • XLR8 Express 60 GB (genutzt)
      107,99
    • Adata S511 60 GB
      88,10
    • Adata S511 60 GB (genutzt)
      75,13
Einheit: Punkte

Beim sequentiellen Lesen bieten selbst die kleinen Varianten der XLR8 Express und S511 sehr gute Werte. Die XLR8 Express mit Toggle-NAND ist mit 491 MB/s gerade einmal drei Prozent langsamer als die 120-GB-Variante. Die S511 liegt mit 436 MB/s elf Prozent dahinter. Da in der Übersicht noch die Ergebnisse der Crucial M4 mit der Firmware 0007 enthalten sind, liegt diese sogar hinter der S511 mit 60 GB. Mit der aktuellen Firmware (0009) erreicht die M4 aber auch bei 64 GB eine maximale Lesegeschwindigkeit von über 500 MB/s.

Beim sequentiellen Schreiben mit dem „AS SSD“-Benchmark landen die 60-GB-SSDs logischerweise im hinteren Bereich. Mit 108 MB/s im dauerhaften Zustand erreicht die XLR8 Express für diese Größe ein hervorragendes Ergebnis. Das einmalige Absinken der sequentiellen Schreibrate liegt auch bei der 60-GB-Version um die 20 Prozent. Die Adata S511 mit Intel-Flash kommt hier immerhin auf 75 MB/s, ist damit bei 60 GB aber auch 30 Prozent langsamer als die Konkurrenz mit Toggle-NAND.

AS SSD Benchmark (4k)
  • 4k (Lesen):
    • Kingston HyperX 240 GB
      20,03
    • Crucial M4 256 GB
      18,57
    • Intel SSD 320 300 GB
      18,33
    • OCZ Agility 3 240 GB
      17,92
    • Adata S511 60 GB
      17,77
    • XLR8 Express 120 GB
      17,03
    • Intel SSD 510 250 GB
      16,84
    • XLR8 Express 60 GB
      16,16
  • 4k (Schreiben):
    • Kingston HyperX 240 GB
      68,33
    • Crucial M4 256 GB
      53,48
    • XLR8 Express 60 GB
      51,42
    • XLR8 Express 120 GB
      48,47
    • Adata S511 60 GB
      48,37
    • OCZ Agility 3 240 GB
      47,39
    • Intel SSD 510 250 GB
      33,57
    • Intel SSD 320 300 GB
      33,09
Einheit: Megabyte pro Sekunde (MB/s)

Beim zufälligen Lesen 4 KB großer Dateien liegt die S511 mit 17,8 MB/s im Mittelfeld und etwa zehn Prozent vor der XLR8, die mit 16,2 MB/s das Schlusslicht bildet. Dementsprechend sollte die SSD von Extrememory mit der getesteten Firmware beim Booten und bei den Anwendungsstarts etwas hinter der S511 liegen. Diese Rückschlüsse lassen sich jedoch nur für den Vergleich von SSDs mit gleichem Controller ziehen. Ein höherer Durchsatz in diesem Test lässt keine Rückschlüsse auf reale Leistungsunterschiede zu, wenn verschiedene Controller verbaut sind. Das zufällige Schreiben von kleinen Dateien erledigen die S511 und die XLR8 mit 60 GB genauso schnell wie eine XLR8 mit 120 GB oder eine Agility 3 mit 240 GB. Damit liegt man wenige MB/s hinter einer großen M4.

AS SSD Benchmark (4k_64Thrd)
  • 4k_64Thrd (Lesen):
    • XLR8 Express 120 GB
      188,18
    • Kingston HyperX 240 GB
      174,17
    • Crucial M4 256 GB
      152,43
    • OCZ Agility 3 240 GB
      137,18
    • Intel SSD 320 300 GB
      132,49
    • XLR8 Express 60 GB
      98,21
    • Intel SSD 510 250 GB
      81,51
    • Adata S511 60 GB
      54,65
  • 4k_64Thrd (Schreiben):
    • Kingston HyperX 240 GB
      229,50
    • OCZ Agility 3 240 GB
      210,79
    • Crucial M4 256 GB
      194,94
    • XLR8 Express 120 GB
      189,62
    • XLR8 Express 60 GB
      131,73
    • Adata S511 60 GB
      85,70
    • Intel SSD 320 300 GB
      60,72
    • Intel SSD 510 250 GB
      47,52
Einheit: Megabit pro Sekunde

Der „4K_64Thrd“ zeigt auf, wie gut die SSD mit zufälligen Zugriffen mit einer Größe von 4 KB umgehen kann, wenn sie mit einer Warteschlange von 64 Befehlen bzw. Anfragen von der CPU konfrontiert wird. Hierbei spielt „Native Command Queuing“ (NCQ) eine zentrale Rolle, da damit die eigentlich zufällig über den Speicher verteilten Zugriffe per Software optimiert werden, um einen maximalen Durchsatz zu ermöglichen. Dies wird durch eine Überprüfung und Neuordnung der Befehlskette erreicht.

Bei zufälligen Lesezugriffen mit hoher Queue Depth erreichen die kleinen SandForce-SSDs wesentlich schlechtere Ergebnisse als die großen Geschwister. Die XLR8 mit 60 GB kommt mit 98 MB/s gerade mal auf die Hälfte des Durchsatzes der 120-GB-Version. Bei der S511 sieht es mit 55 MB/s noch schlechter aus. Es bleibt aber abzuwarten, wie stark sich diese Leistungsunterschiede bei den Realtests widerspiegeln.

Beim Schreibtest mit hoher Last sehen die Ergebnisse ähnlich aus. Hier können sich die 60-GB-Varianten jedoch vor beiden Intel SSDs behaupten. Auch der Unterschied zur XLR8 Express mit 120 GB fällt niedriger aus. Zu den großen SSDs mit 240 bzw. 256 GB hat man erwartungsgemäß einen großen Rückstand, da diese mehr NAND-Chips gleichzeitig beschreiben können.

Erläuterung zu diesem Test:
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass eine Warteschlange von 64 Befehlen bei einer SSD in einem Consumer-PC ein unrealistisch hoher Wert ist. Diese liegt in der Regel zwischen 0 und 10, da aktuelle SSDs die Anfragen von der CPU sehr schnell abarbeiten können.

AS SSD Benchmark (Zugriffszeit)
  • Zugriffszeit Lesen:
    • Crucial M4 256 GB
      0,090
    • Kingston HyperX 240 GB
      0,096
    • Intel SSD 320 300 GB
      0,098
    • OCZ Agility 3 240 GB
      0,112
    • XLR8 Express 120 GB
      0,144
    • Adata S511 60 GB
      0,187
    • XLR8 Express 60 GB
      0,218
    • Intel SSD 510 250 GB
      0,222
  • Zugriffszeit Schreiben:
    • Intel SSD 510 250 GB
      0,101
    • Intel SSD 320 300 GB
      0,114
    • Kingston HyperX 240 GB
      0,232
    • Adata S511 60 GB
      0,268
    • OCZ Agility 3 240 GB
      0,280
    • XLR8 Express 120 GB
      0,280
    • Crucial M4 256 GB
      0,283
    • XLR8 Express 60 GB
      0,289
Einheit: Millisekunden

Bei den mittleren Zugriffszeiten, wie sie vom „AS SSD“-Benchmark bestimmt werden, liegen die S511 und die XLR8 Express mit 60 GB erneut im hinteren Bereich des Testfeldes. Die Adata-SSD ist mit 0,187 ms bei diesem Test 17 Prozent schneller als die SSD von Extrememory. Bei den Schreibzugriffen sieht es ein wenig besser aus. Hier kann die S511 mit den großen SSDs mithalten und auch der Rückstand der XLR8 Express mit 60 GB beträgt bei diesem Test nur noch acht Prozent.

Wie sich in der Vergangenheit jedoch häufig gezeigt hat, lassen die Benchmarkergebnisse nur bedingt Rückschlüsse auf die realen Leistungsunterschiede zu, weshalb wir uns im folgenden Abschnitt den Realtest widmen.