Adata S511 und XLR8 Express im Test: Zwei SandForce-SSDs mit 60 GB
4/9AS SSD Benchmark
Der „AS SSD“-Benchmark ist das Werk eines deutschen Programmierers. Er betrachtet wie der Crystal Diskmark verschiedene Leistungsaspekte von SSDs und Festplatten, gibt aber statt der maximal erreichten Werte den Durchschnitt aus mehreren Durchgängen an, wodurch die Ergebnisse eher der Realität entsprechen.
Beim sequentiellen Lesen bieten selbst die kleinen Varianten der XLR8 Express und S511 sehr gute Werte. Die XLR8 Express mit Toggle-NAND ist mit 491 MB/s gerade einmal drei Prozent langsamer als die 120-GB-Variante. Die S511 liegt mit 436 MB/s elf Prozent dahinter. Da in der Übersicht noch die Ergebnisse der Crucial M4 mit der Firmware 0007 enthalten sind, liegt diese sogar hinter der S511 mit 60 GB. Mit der aktuellen Firmware (0009) erreicht die M4 aber auch bei 64 GB eine maximale Lesegeschwindigkeit von über 500 MB/s.
Beim sequentiellen Schreiben mit dem „AS SSD“-Benchmark landen die 60-GB-SSDs logischerweise im hinteren Bereich. Mit 108 MB/s im dauerhaften Zustand erreicht die XLR8 Express für diese Größe ein hervorragendes Ergebnis. Das einmalige Absinken der sequentiellen Schreibrate liegt auch bei der 60-GB-Version um die 20 Prozent. Die Adata S511 mit Intel-Flash kommt hier immerhin auf 75 MB/s, ist damit bei 60 GB aber auch 30 Prozent langsamer als die Konkurrenz mit Toggle-NAND.
Beim zufälligen Lesen 4 KB großer Dateien liegt die S511 mit 17,8 MB/s im Mittelfeld und etwa zehn Prozent vor der XLR8, die mit 16,2 MB/s das Schlusslicht bildet. Dementsprechend sollte die SSD von Extrememory mit der getesteten Firmware beim Booten und bei den Anwendungsstarts etwas hinter der S511 liegen. Diese Rückschlüsse lassen sich jedoch nur für den Vergleich von SSDs mit gleichem Controller ziehen. Ein höherer Durchsatz in diesem Test lässt keine Rückschlüsse auf reale Leistungsunterschiede zu, wenn verschiedene Controller verbaut sind. Das zufällige Schreiben von kleinen Dateien erledigen die S511 und die XLR8 mit 60 GB genauso schnell wie eine XLR8 mit 120 GB oder eine Agility 3 mit 240 GB. Damit liegt man wenige MB/s hinter einer großen M4.
Der „4K_64Thrd“ zeigt auf, wie gut die SSD mit zufälligen Zugriffen mit einer Größe von 4 KB umgehen kann, wenn sie mit einer Warteschlange von 64 Befehlen bzw. Anfragen von der CPU konfrontiert wird. Hierbei spielt „Native Command Queuing“ (NCQ) eine zentrale Rolle, da damit die eigentlich zufällig über den Speicher verteilten Zugriffe per Software optimiert werden, um einen maximalen Durchsatz zu ermöglichen. Dies wird durch eine Überprüfung und Neuordnung der Befehlskette erreicht.
Bei zufälligen Lesezugriffen mit hoher Queue Depth erreichen die kleinen SandForce-SSDs wesentlich schlechtere Ergebnisse als die großen Geschwister. Die XLR8 mit 60 GB kommt mit 98 MB/s gerade mal auf die Hälfte des Durchsatzes der 120-GB-Version. Bei der S511 sieht es mit 55 MB/s noch schlechter aus. Es bleibt aber abzuwarten, wie stark sich diese Leistungsunterschiede bei den Realtests widerspiegeln.
Beim Schreibtest mit hoher Last sehen die Ergebnisse ähnlich aus. Hier können sich die 60-GB-Varianten jedoch vor beiden Intel SSDs behaupten. Auch der Unterschied zur XLR8 Express mit 120 GB fällt niedriger aus. Zu den großen SSDs mit 240 bzw. 256 GB hat man erwartungsgemäß einen großen Rückstand, da diese mehr NAND-Chips gleichzeitig beschreiben können.
Erläuterung zu diesem Test:
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass eine Warteschlange von 64 Befehlen bei einer SSD in einem Consumer-PC ein unrealistisch hoher Wert ist. Diese liegt in der Regel zwischen 0 und 10, da aktuelle SSDs die Anfragen von der CPU sehr schnell abarbeiten können.
Bei den mittleren Zugriffszeiten, wie sie vom „AS SSD“-Benchmark bestimmt werden, liegen die S511 und die XLR8 Express mit 60 GB erneut im hinteren Bereich des Testfeldes. Die Adata-SSD ist mit 0,187 ms bei diesem Test 17 Prozent schneller als die SSD von Extrememory. Bei den Schreibzugriffen sieht es ein wenig besser aus. Hier kann die S511 mit den großen SSDs mithalten und auch der Rückstand der XLR8 Express mit 60 GB beträgt bei diesem Test nur noch acht Prozent.
Wie sich in der Vergangenheit jedoch häufig gezeigt hat, lassen die Benchmarkergebnisse nur bedingt Rückschlüsse auf die realen Leistungsunterschiede zu, weshalb wir uns im folgenden Abschnitt den Realtest widmen.