Adata S511 und XLR8 Express im Test: Zwei SandForce-SSDs mit 60 GB
9/9Fazit
Eines hat der Test der Adata S511 und der XLR8 Express mit 60 GB mal wieder eindrucksvoll gezeigt: Benchmarks wie ATTO oder der „AS SSD“-Benchmark sind ausschließlich zum Vergleich bzw. zur Analyse von SSDs mit gleichem Controller geeignet, zum Beispiel um verschiedene Firmware-Versionen oder Treiber zu analysieren. Rückschlüsse auf reale Leistungsunterschiede lassen sich nur bedingt oder gar nicht ziehen, weshalb Realtests unerlässlich sind, um Interessenten eine gute Informationsgrundlage für den Kauf einer SSD bereitzustellen.
Sowohl die Adata S511 als auch die XLR8 Express konnten in allen Realtests überzeugen. Sie lagen mit Ausnahme des Entpacktests durchweg zwischen den größeren Geschwistern mit gleichem Controller und gleichartigen NAND-Chips und der Crucial M4 (mit Firmware 0002) bzw. der Agility 3 mit asynchronem NAND. Es lässt sich nicht sagen, ob die kleinen Unterschiede zur XLR8 Express mit 120 GB oder der Kingston HyperX mit 240 GB tatsächlich auf die kleinere Kapazität oder die unterschiedlichen Firmware-Versionen zurück zu führen sind. Im besten Fall sind alle SandForce-SSDs bis auf die sequentielle Schreibrate gleich schnell, im schlechtesten Fall liegt die Realleistung wenige Prozent dahinter, was jedoch nicht zu einem spürbaren Unterschied führt.
Bei der sequentiellen Schreibrate hat die XLR8 Express mit 60 bzw. 120 GB etwas mehr zu bieten als die SandForce-SSDs mit NAND-Chips von Intel oder Micron. Dafür muss der Käufer jedoch auch einen Preisaufschlag in Kauf nehmen.
Dank der Preissenkungen diverser SandForce-SSDs können diese auch vom Preis-/Leistungsverhältnis endlich mit der Crucial M4 konkurrieren. Die Adata S511 ist mit 60 GB für unter 100 Euro zu bekommen, bei 120 GB ist sie sogar minimal günstiger als eine M4. Dafür erhält der Käufer zwar ein bisschen weniger nutzbaren Speicherplatz, aber nach unseren bisherigen Erkenntnissen auch ein wenig mehr Realleistung sowie einen 3,5"-Adapter für den Einbau im PC. Außerdem bietet Adata ein weiteres Firmware-Update zum Download an. Aufgrund des überzeugenden Gesamtpakets hat sich die S511 unsere Empfehlung verdient.
Die XLR8 Express konnte ihre Leistungsfähigkeit bereits bei den Tests der 120- und 240-GB-Varianten unter Beweis stellen. Auch die 60-GB-Version konnte überzeugen und hebt sich durch den Einsatz von Toshibas Toggle-NAND bei der sequentiellen Schreibrate von der Konkurrenz mit Intel- oder Micron-Chips ab. Dafür muss man für die XLR8 Express aber auch 20 bis 25 Euro mehr auf den Ladentisch legen als bei einer Crucial M4. Auch im Vergleich zur S511 muss der Käufer entscheiden, ob er für eine höhere sequentielle Schreibrate einen Aufpreis von 16 (60 GB) bzw. 24 (120 GB) Euro in Kauf nehmen möchte. Abgesehen vom Preis gibt es jedoch nichts an XLR8 Express auszusetzen. Weshalb wir unsere Empfehlung für die XLR8 Express auch auf die 60-GB-Version ausweiten können.
Nachtrag zu Problemen mit SandForce-SSDs: Verfolgt man die Forenberichte zu den Firmware-Updates bei SandForce, so hat sich herausgestellt, dass sich die BSOD-Problematik anscheinend in Luft aufgelöst hat. Einige Hersteller wie Extrememory waren davon nach eigenen Angaben nie betroffen, da man die XLR8-Express-Serie von Anfang an mit einer neueren Firmware ausgeliefert hat. Käufer von aktuellen SandForce-SSDs haben also keine Probleme dieser Art mehr zu befürchten.
Hinweis: Für Adatas S511 steht mittlerweile die neuere Firmware-Version 3.2 zum Download bereit. Sie kann über den Download-Bereich des Herstellers bezogen werden.
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