Intel Core i7-3960X im Test: Sechs Kerne. Hoher Takt. Unvernünftig.
13/23Testergebnisse
Leistung
In unserem Rating schlüsseln wir wie in den letzten Jahren nach und nach die unterschiedlichen Bereiche auf. In das zusammenfassende Rating fließen wie üblich nur Tests aus den Bereichen Anwendung sowie Spiele, wobei alle anderen Segmente separat ausgegeben werden. An erster Stelle präsentieren wir dabei das Ergebnis, das den höchsten Realitätsgehalt hat, also alle Anwendungen und die Spiele in einer Auflösung von 1.680 x 1.050 Bildpunkten. Parallel dazu geben wir aber auch das Rating aus, was einen Blick mehr in die Zukunft offenbart, wenn die Anwendungen nahezu gleich bleiben, Spiele aber weiterhin nicht nur auf Grafik sondern auch auf CPUs optimiert werden. Deshalb fließen dort die Games in geringer Auflösung ohne AA/AF ein. Zur guter Letzt werden die Bereiche Anwendungen, Spiele in geringer und hoher Auflösung sowie die theoretischen Tests separat ausgegeben und analysiert.
Gesamt
Die erste Bewährungsprobe für den neuen Prozessor als Flaggschiff aller intel'schen Desktop-Prozessoren ist absolviert. Dabei haben wir die unterschiedlichen Features aufgeführt, die das Ergebnis z.T. massiv beeinflussen können. In erster Linie ist es der Turbo-Modus, der sich derartig auswirkt. Lässt man die Einstellungen im BIOS des Asus-Mainboards allesamt auf „automatisch“ stehen, agiert der Prozessor durchweg bei 3,9 GHz – und hat mit dem eigentlichen Produkt, einem 3,3-GHz-Modell mit der Option auf 3,9 GHz nicht mehr viel zu tun. Deshalb haben wir parallel dazu natürlich auch den normalen Turbo-Modus vermessen, so wie Intel ihn vorsieht, und die Funktion zum völligen Vergleich mit dem Vorgänger natürlich auch noch einmal deaktiviert.
Am Ende steht der Core i7-3960X natürlich ganz oben in den Charts. Dies ist insofern keine Überraschung, lag in unserem bereits auf viele Kerne optimiertem Benchmarkparcours der Vorgänger mit sechs Kernen und zwölf Thread bisher auf diesem Spitzenplatz.
Die Sonderuntersuchung zum Turbo zeigt erst, wie sehr sich dieser wirklich auf das Endergebnis auswirkt. Mit der Asus-Konfiguration ist der Core i7-3960X fünf Prozent schneller als er es mit den Default-Einstellungen von Intel wäre – aber wie gesagt, es ist dann auch eigentlich ein 3,9-GHz-Modell ohne Turbo. Behält man dies im Hinterkopf kommt nämlich exakt jene Faustregel zum Vorschein, welche man in besagten Charts immer sehen kann: pro 100 MHz mehr Takt liegt eine CPU in unseren Analysen in der Regel 2 Prozent oder gar 3 Prozent weiter vorne. Folglich werden die 600 MHz Taktunterschied zum Core i7-3960X komplett ohne Turbo-Funktion für die Asus-optimierte Variante in zehn Prozent mehr Leistung umgewandelt.
Taktnormiert und ohne Turbo/SMT gewinnt der „Sandy Bridge-E“ gegenüber dem Vorgänger „Gulftown“ acht Prozent, sind alle Funktionen aktiviert, sind es im Intel-Turbo-Modus unter dem Strich 13 Prozent.
Die Analyse über die Anwendungen und Spiele in geringer Auflösung, die meist ein guter Fingerzeig in Richtung Zukunft sind, untermauert die ersten Ergebnisse. Der Vorsprung der „Sandy Bridge-E“ auf seinen Vorgänger wächst hierbei natürlich, was als Wink mit dem Zaunpfahl für die kommenden Wochen gesehen werden darf. Denn mit den anstehenden neuen Grafikkarten rund um die „Radeon HD 7900“-Serie verschiebt sich die Messlatte in Spielen mitunter so deutlich, dass heutige Ergebnisse in 640 × 480 Bildpunkten mit den neuen Grafikkarten exakt bei hohen Auflösungen wie 1.680 × 1.050 Bildpunkten zutreffen – dies hatte unser Test zum Ende des letzten Jahres bewiesen.
Dank der Aufhebung der Grafiklimitierung in den einzelnen Spiele-Tests sind die Abstände in dem Teil deutlich größer. Taktnormiert sind es für den „Sandy Bridge-E“ ohne Turbo und SMT in diesem Benchmark gegenüber dem Vorgänger „Gulftown“ bereits 14 Prozent Vorsprung, sind alle Funktionen auf dem Niveau der eigentlichen CPU-Spezifikation aktiviert, wächst der absolute Vorsprung auf beachtliche 24 Prozent. Der Asus-Turbo gewinnt hier schon 15 Prozent gegenüber dem Modell ohne Turbo ab mit SMT, während der Intel-Turbo nur acht Prozent ausmacht.
Mit kommenden Grafiklösungen entfalten die „Sandy Bridge-E“ auch in Spielen eine deutliche Mehrleistung gegenüber der „Nehalem“-Generation und gehen somit Hand in Hand mit der bisherigen „Sandy Bridge“-Riege für den Mainstream-Markt.