Intel Core i7-3960X im Test: Sechs Kerne. Hoher Takt. Unvernünftig.

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Volker Rißka
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Fazit und Empfehlung

Die „Sandy Bridge-E“ sind die schnellsten Desktop-Prozessoren des Jahres – diese Erwartung hat der Hersteller erfüllt. Mit dem Flaggschiff Core i7-3960X hat Intel erneut ein Modell vorgestellt, das bei der reinen Leistung aktuell keine Konkurrenz hat. Dies war in den letzten Jahren bereits immer der Fall, wenn man beim Chipgiganten eine Extreme Edition für den Desktop neu aufgelegt hat und so der Welt zeigen wollte, wo aktuell der Hammer hängt. Doch wie immer ist nicht alles Gold, was glänzt.

In der heutigen Welt zählt nicht nur die brachiale Leistung, die die neuen Prozessoren zweifelsohne bieten, sondern auch die dafür benötigte Energie. Auch wenn dies in den USA als Heimatland von Intel nicht so hart gesehen wird wie etwa in Deutschland, wo der Strom mehr als das Doppelte kostet, zählt dieser Punkt gerade beim Blick in die Zukunft mit jedem Tag mehr. Und so sieht man natürlich ungern die sehr hohe Leistungsaufnahme des neuen Flaggschiffs, die 20 Prozent über jener des Vorgängers liegt und selbst den „Bulldozer“ von AMD übertrifft. Dass die „Sandy Bridge-E“ damit aber nicht per se zu ineffizienten Prozessoren verkommen, verdanken sie der sehr guten Leistung, die im Vergleich zum Verbrauch entsprechend nach oben skaliert. Am Ende ist der „Sandy Bridge-E“ deshalb exakt so effizient wie ein bisheriger „Sandy Bridge“ aus dem Desktop-Geschäft, beispielsweise der Core i5-2500K. Die Mehrleistung in Anwendungen für den Neuling liegt teilweise um 80 Prozent über dem Core i5-2500K, die CPU verbraucht dabei aber auch annähernd den gleichen Prozentsatz mehr an Energie.

Sandy Bridge-E
Sandy Bridge-E

Unterm Strich ist der Core i7-3960X natürlich kein Prozessor, den man jemandem empfiehlt. Er ist brutal schnell, sehr teuer und frisst viel Strom. Er ist einfach unvernünftig – aber das sind bekanntlich viele Dinge im Leben, was Leute jedoch kaum davon abhält, eben genau diese auch zu kaufen. Sollte man mit dem Gedanken spielen, muss der Blick aber direkt zum Core i7-3930K gehen, der nur 100 MHz Basistakt und damit zwei Prozent weniger Leistung bietet, aber preislich gerade noch etwas über der Hälfte des Preises des besagten Flaggschiffes liegt. Dank eines ebenfalls frei bestimmbaren Multiplikators ist er die klar bessere, vernünftigere Wahl eines unvernünftigen Modells. Hinzu muss man nämlich auch noch die Kosten der Plattform rechnen. Ein Quad-Channel-Speicherkit ist dank der momentan weiterhin geringen Speicherpreise (Stand: 13.11.2011) kein Beinbruch, die Platinen mit dem Sockel LGA 2011 sind aber alles andere als günstig, der Einstieg dort beginnt erst bei 180 Euro und mehr.

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