Günstige Notebooks im Test: Samsung, Acer und Packard Bell im Vergleich
3/9Samsung NC110
Auch wenn es faktisch ein preiswertes Netbook ist: Mit dem NC110 hat Samsung andere Käuferschichten im Visier als viele Mitbewerber in dieser Preisklasse. Denn das Leichtgewicht soll nicht einfach nur als Zweitgerät, sondern durchaus auch für produktive Zwecke genutzt werden. Zwar trifft man auch beim NC110 auf nahezu alle Vorurteile (positive wie negative), trotzdem sorgt der kleine Mobilrechner für die ein oder andere Überraschung.
Technik
Im Innern des kompakten Gehäuses setzt Samsung auf fast schon klassische Netbook-Technik. Das Kernstück bildet eine Intel-CPU der Atom-Familie vom Typ N455 mit nur einem Kern und einer Taktrate von 1,66 Gigahertz. Der nicht nur auf dem Papier schwache Prozessor verfügt immerhin über Intels Hyper-Threading-Technologie und kann so – falls von der Software unterstützt – zwei Threads gleichzeitig ausführen. Auf der Habenseite stehen weiterhin 64-Bit-Tauglichkeit, eine Thermal Design Power (TDP) von lediglich 6,5 Watt sowie die Befehlssatzerweiterungen SSE2, SSE3 und SSSE4. Die maximale Betriebstemperatur vor einer etwaigen Zwangsdrosselung gibt Intel mit 100 Grad Celsius an.
Ebenfalls fast schon ein Relikt ist die integrierte Grafikeinheit. Dabei handelt es sich um eine GMA-3150-GPU, die mit lediglich 200 Megahertz getaktet ist und über keinen eigenen Speicher verfügt. Der nach aktuellen Ansprüchen veraltete Chip versteht sich maximal auf DirectX 9 sowie OpenGL 1.4 und taugt so selbst auf dem Papier nicht für halbwegs aktuelle Spiele-Titel. In der Praxis erweist sich aber nicht nur die GPU, sondern auch der Arbeitsspeicher als Flaschenhals. Denn Samsung verbaut lediglich ein Gigabyte, welches schon bei weniger umfangreichen Aufgaben stark überfordert erscheint. Abhilfe schafft hier nur ein Austausch des Speichermoduls, Windows 7 Starter erlaubt jedoch höchstens die Nutzung von zwei Gigabyte RAM.
Nicht dem Betriebssystem sondern eher dem Preis zuzuschreiben ist die langsame Festplatte. Zum Einsatz kommt ein 250 Gigabyte fassendes Laufwerk von Hitachi, welches mit 5.400 Umdrehungen pro Minute arbeitet. In der Spitze werden sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen etwa 70 Megabyte pro Sekunde erreicht – ein unterdurchschnittlicher Wert. Ausreichend dürften hingegen in vielen Fällen die Schnittstellen sein. Hier stehen insgesamt drei USB-Ports auf der rechten und linken Seite zur Verfügung. Diese arbeiten lediglich nach dem 2.0-Standard, externe Laufwerke werden hier demzufolge meist ausgebremst.
Soll ein externes Display angeschlossen werden, kann einzig und allein auf einen VGA-Ausgang zurückgegriffen werden. Komplettiert werden die Anschlüsse von Audio-Ein- und Ausgängen sowie einem Kartenleser. Bei der Platzierung der Schnittstellen stellt die Größe des Gehäuses natürlich ein Hindernis dar. Allerdings stören Kabel nur bei voller Bestückung, hier hat Samsung das Beste aus den beengten Platzverhältnissen gemacht.
Bei den drahtlosen Schnittstellen überrascht das verbaute HSPA-Modul. Nutzer sind somit weit weniger abhängig vom Vorhandensein von WLANs. Aber auch diese werden natürlich unterstützt (802.11 b/g/n), ebenso Bluetooth in Version 3.0.
Display
Soll ein Note- oder Netbook zu einem niedrigen Preis angeboten werden, müssen natürlich Einbußen bei bestimmten Komponenten in Kauf genommen werden. In den meisten Fällen ist davon das Display betroffen, eine der teuersten Einzelkomponenten. Samsung macht das beim NC-110 keine Ausnahme. Sowohl bei der maximalen Helligkeit (205 Candela pro Quadratmeter), dem Kontrast (162:1) als auch der Homogenität (77 Prozent) schneidet das Gerät unterdurchschnittlich ab.
Gleiches gilt auch für die Auflösung von 1.024 × 600 Pixel bei rund zehn Zoll Display-Diagonale. Zwar reicht die Bildpunktdichte (117 ppi) noch aus, um Inhalte scharf darzustellen, der gebotene Platz auf dem Desktop ist aber schlicht in vielen Fällen nicht ausreichend. In vielen Fällen werden Fenster, deren Größe nicht einstellbar ist, nicht vollständig auf dem Bildschirm angezeigt.
Allerdings gibt es auch Anlass zum Lob. Denn Samsung setzt auf eine matte Oberfläche, was Spiegelungen in hellen Umgebungen weitestgehend unterbindet. Dazu kommen recht hohe Blickwinkel. Gerade in der Horizontalen bleibt die Darstellung lange Zeit stabil.