Günstige Notebooks im Test: Samsung, Acer und Packard Bell im Vergleich
5/9Acer Aspire one 522
In vielen Bereichen ist das Acer Aspire one 522 das genaue Gegenteil des Samsung NC-110. Denn wo die Südkoreaner auf teils veraltete Technik setzen, verbauen die Taiwaner zumindest auf dem Papier aktuelle Komponenten. Und auch bei der Zielgruppe – so man sie denn klar definieren kann – liegen beide Geräte weit auseinander.
Technik
Acer setzt beim Prozessor auf eine AMD-Fusion-APU, das verbaute Modell C-60 basiert grundlegend auf dem Quasivorgänger C-50. Dies bedeutet, dass neben der integrierten GPU der 6000er-Reihe auch zwei CPU-Kerne zur Verfügung stehen. Diese sind jeweils mit einem Gigahertz getaktet und verfügen über einen je 512 Kilobyte großen Level-2-Cache. Anders als beim C-50 kommt beim C-60 allerdings eine Turbofunktion zum Einsatz, die den Takt auf bis zu 1,33 Gigahertz anheben kann.
Und auch die verbaute Grafikeinheit profitiert davon, hier kann der GPU-Takt zwischen 276 und 400 Megahertz pendeln. Abhängig ist dies aber wie bei den CPU-Kernen vom thermischen Budget. Ist dieses nicht ausgereizt, wird der Takt angehoben. Ansonsten hat sich an den technischen Daten der Grafiklösung nichts getan. Damit bleibt es bei insgesamt 80 Stream-Prozessoren, acht Textureinheiten und vier ROPs. Allein die Turbofunktion hat AMD aber zum Anlass genommen, die GPU in HD 6290 umzubenennen. Die für die APU vorgesehene TDP (Thermal Design Power) von neun Watt deutet schon darauf hin, dass sich die Leistung eher im unteren Bereich bewegen wird.
Wie auch beim NC-110 ist der Arbeitsspeicher lediglich ein Gigabyte groß. Hiervon zweigt die GPU, die über keinen eigenen Speicher verfügt, bereits 256 Megabyte ab. Für den Betrieb von Windows 7 Starter steht somit nur noch eine geringe Menge zur Verfügung, dementsprechend zäh laufen zahlreiche Programme auf dem Aspire one 522. Ebenfalls wie bei Samsungs Netbook kann hier aber nicht einfach ein weiterer Speicherriegel verbaut werden, da lediglich eine Bank vorhanden ist. Zudem unterstützt das verwendete Windows lediglich zwei Gigabyte RAM.
Als durchaus schnell im Vergleich zum restlichen Testfeld präsentiert sich die verbaute Hitachi-Festplatte. Diese verfügt über eine Kapazität von 320 Gigabyte und arbeitet mit 5.400 Umdrehungen pro Minute. Dies reicht in der Spitze für rund 87 Megabyte pro Sekunde bei Lese- und Schreibvorgängen. Erstaunlicherweise schneidet das Acer-Netbook in den Office-Benchmarks teilweise dennoch schlechter als die beiden Mitbewerber ab.
Bei den Schnittstellen nehmen sich alle drei Kandidaten nicht viel. Auch beim Aspire one 522 stehen insgesamt drei USB-2.0-Ports zur Verfügung, dazu kommen je ein VGA- und HDMI-Ausgang sowie die üblichen Audio-Anschlüsse und eine Ethernet-Schnittstelle. Für drahtlose Datenübertragung steht WLAN (802.11 b/g/n) sowie Bluetooth (3.0) bereit, auf ein Mobilfunkmodul wie beim NC110 muss man hier verzichten. Dafür entspricht die Platzierung der Ein- und Ausgänge in etwa der Qualität des Samsung-Gerätes. Abgesehen vom HDMI-Port sind diese gut platziert, so dass etwaige Kabel nur wenig oder gar nicht stören sollten.
Der mitgelieferte Akku bietet auch hier 48 Wattstunden, was bei geringer Last für Betriebszeiten von mehr als viereinhalb Stunden reicht. Wird mehr Leistung gefordert, muss der Akku nach rund drei Stunden wieder geladen werden. Laut Battery Eater wird hier mit einer Ladung das zweieinhalbfache Leistung wie beim NC110 geliefert – im Vergleich zum Packard Bell Butterfly XS immer noch das doppelte.
Display
Die Qualität eines Mobilrechners steht und fällt mit der des Displays. Beim Aspire one 522 ist diese Beurteilung jedoch nicht ganz so einfach, da es sowohl Höhen als auch Tiefen gibt. Zu letzterem gehört beispielsweise die stark spiegelnde Oberfläche der Anzeige. Selbst in recht dunklen Umgebungen muss die Hintergrundbeleuchtung schon auf einen sehr hohen Level geschaltet werden, um die Spiegelungen zu kontern. Positiv fällt hierbei die maximale Helligkeit von 236 Candela pro Quadratmeter auf, die zwar nicht überall erreicht wird, die Homogenität ist jedoch besser als bei den beiden anderen Testgeräten.
Genau zwischen beiden bewegt sich die Auflösung. Acer setzt hier auf die „kleine“ HD-Auflösung von 1.280 × 720 Pixel, was im Zusammenspiel mit der Diagonalen von 10,1 Zoll eine gute Bildpunktdichte von 145 ppi ermöglicht. Im Vergleich zum NC110 steht auf der gleich großen Anzeige so mehr Arbeitsfläche zur Verfügung. Zudem ist dies natürlich Videos zuträglich, da hier die Anzeigequalität höher ist.
Sehr unterschiedlich fallen dann wieder die Bewertungen des Kontrasts und der Blickwinkel aus. Während ersterer mit 189:1 in der Gesamtwertung zwar nur im unteren Drittel landet, dafür jedoch besser als beim Samsung-Netbook ausfällt, sieht es bei der Betrachtung des Displays von der Seite andersrum aus. Hier werden Farben sowohl in der Horizontalen als auch der Vertikalen schnell verfälscht dargestellt, das Betrachten von Inhalten zu zweit ist so kaum möglich.