The Elder Scrolls V: Skyrim im Test: Freiheit für den Rollenspieler!
6/9Technik
Sound- & Sprachumsetzung
Soundtechnisch kann sich „Skyrim“ hören lassen. Die Klänge reichen von düsteren Streichern bis hin zu rhythmisch-klassischen Klängen, die hektische, actionreiche Momente treffend untermalen. Auch die deutsche Synchronisation bewegt sich auf einem ordentlichen Niveau. Die Lokalisierung der vielen Menüs und Schriftstücke ist überwiegend fehlerfrei geglückt und die Sprecher passend gewählt – schade, dass sich letztere in den Nebenrollen merklich oft wiederholen; hier hätte ein wenig mehr Abwechslung gut getan.
Steuerung
Ein großer Kritikpunkt an der PC-Version des „Skyrim“-Vorgängers bezog sich auf die Steuerung, der man stark anmerkte, dass der Titel Multi-Plattform und im Besonderen für die Konsolen entwickelt wurde. Dieses Geschmäckle trägt auch der fünfte Teil der Serie, allerdings ohne die ganz großen Aufreger zu liefern.
Während man im Spiel allenfalls an der erwähnten mäßigen Präzision an die Gamepad-Steuerung von den Konsolen erinnert wird, macht sich der dahingehende Fokus in der Entwicklung in den Menüs doch deutlicher bemerkbar. Hier müssen PC-Spieler verhältnismäßig viel Scrollen und ab und an mit Ungenauigkeiten leben. Exemplarisch ist dabei das bereits besprochene Charaktersystem: Wer zwischen den unterschiedlichen Fähigkeiten in den Sternenbildern wechseln möchte, wird unter Umständen mehrere Anläufe benötigen, da das Wechseln über die Tastatur ziemlich ungenau von der Hand geht.
Und auch das Inventar ist eindeutig auf die Bedienung via Gamepad ausgelegt. Zwar lassen sich die Gegenstände alle separate anschauen; ansonsten wirkt das auf wenig schmucken Listen basierende Menü aber ziemlich spartanisch. Dieses ästhetische Problem wird durch ein praktisches verschärft, da das Handling der vielen Gegenstände durch das Listensystem nicht gerade intuitiv von der Hand geht. Abhilfe schafft immerhin ein Favoriten-Ordner, über den man per Tastendruck die wichtigsten Gegenstände direkt ausrüsten kann.
KI
Im Laufe der Zeit kann man in „Skyrim“ auch immer wieder Gefährten auf seine Abenteuer mitnehmen. Bei diesen handelt es sich entweder um bezahlte Söldner oder um über Quests und bestimmte Handlungen freigeschaltete sonstige Charaktere. Die Anzahl der gleichzeitigen Unterstützer ist dabei auf eine Person beschränkt – die Fähigkeiten der Mitstreiter decken das komplette Spektrum ab, sodass man mit der Zeit zwischen Nahkämpfern, Magiern und Dieben wählen kann.
Die KI der Gefährten bewegt sich auf einem guten Niveau. Sie folgen dem Spieler auf Schritt und Tritt und finden in brenzligen, unübersichtlichen Situationen auch bei vorschnellem Vorrücken schnell wieder an seine Seite. Zudem kann man ihnen grundlegende Befehle geben, was in manchen Kampfsituationen ein etwas taktischeres Vorgehen erlaubt. Nervig sind somit nur zwei Aspekte: Zum einen versperren die Mitstreiter gerne mal für Sekunden Türen und andere enge Durchgänge; zum anderen scheint man ihnen keine Pferde kaufen zu können. Da sie sich auch nicht dazu ermutigen zu lassen, sich hinter den Spieler auf den Rücken eines Pferdes zu schwingen, ist das Reisen mit den Begleitern eher anstrengend.
In offenen Arealen ist dies aber auch nicht weiter dramatisch, da sich das Pferd in solchen Gebieten ohnehin als wackerster Mitstreiter entpuppt. Wer die Effizienz der Tiere noch nicht erlebt hat, sollte mit seinem Pferd in ein Räuberlager reiten und sich dann zurückziehen: Gut möglich, dass das Ross ein gutes Dutzend der Gegner alleine ausschaltet.
Die Gegner-KI bewegt sich überwiegend auf einem soliden Niveau. Man wird eingekreist, mit unterschiedlichen Angriffen unter Druck gesetzt und auch die Bosse – vornehmlich Drachen – haben es mit der Zeit in sich. Getrübt wird der gute Eindruck nur selten, beispielsweise dann, wenn gegnerische Soldaten ungeschickt an einer Ecke hängen bleiben und sich auf der Stelle laufend in die vom Spieler ausgehenden Feuerfluten ergeben.
Da es sich hier aber um erträglich Ausnahmen handelt, kann insgesamt von einer guten KI gesprochen werden – ein beachtliches Prädikat für ein als „Open World“ konzipiertes Spiel.
Bugs
„Skyrim“ scheint mit einiger Sorgfalt entwickelt worden zu sein, denn wir mussten keinerlei gravierende Bugs verzeichnen. Und auch abseits von den großen Probleme gilt es nur Kleinigkeiten zu benennen. Zu diesen gehören die bereits erwähnten springenden Schatten, kleinere Clippingfehler (ein Elch rennt durch ein Drachenskellett) und das Phänomen eines in manchen Situationen unter dem Reiter für eine Sekunde unsichtbar werdenden Pferdes – allesamt problemlos verschmerzbare Punkte, die dem Spielspaß keinerlei Abbruch tun und mittelfristig vielleicht sogar ausgemerzt werden könnten.