Weiterer Verdächtiger im Fall kino.to verhaftet
Wie die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V. (GVU) meldet, wurde ein letzter gesuchter Verdächtiger im Fall kino.to am vergangenen Wochenende in Niedersachsen verhaftet. Der Mann wurde seit einem halben Jahr gesucht, zuletzt auch mit internationalem Haftbefehl.
Dem Verdächtigen wird vorgeworfen, als Betreiber eines Filehosters in großem Umfang Raubkopien von Filmwerken über das bekannte illegale Streaming-Portal öffentlich verbreitet zu haben. Er soll zudem infolge der Schließung des kino.to-Portals an dem Aufbau einer Nachfolgeplattform beteiligt gewesen sein sowie eine enge Verbindung mit einem der Filehoster, auf die verlinkt wurde, besitzen. Berichten zufolge habe der Verdächtige zu kino.to-Zeiten Uploader für ihre Dienste bezahlt.
Den Betreibern der Streaming-Seite kino.to – zwölf Verdächtige wurden bereits im Juni dieses Jahres festgenommen – wird vorgeworfen, eine kriminelle Vereinigung gebildet zu haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurde kino.to zuletzt von rund vier Millionen Besuchern täglich aufgesucht – ein Volumen, dass den Beschuldigten siebenstellige Gewinne beschert haben soll. Ob diese Größenordnungen wirklich realistisch sind, wird aber bezweifelt. Zur Schließung der Seite kam es im Sommer nach langen Vorermittlungen der GVU sowie eines im April gestellten Strafantrages. Seitdem gab und gibt es immer wieder Versuche von mehreren Seiten, eine Kopie von kino.to ins Netz zu stellen. Der nun gefasste Flüchtige wurde zuletzt im Ausland vermutet, dann aber doch im niedersächsischen Delmenhorst verhaftet.