WP7: Weitere Änderung an den Hardware-Vorgaben
Anders als bei Android müssen sich die Hersteller von Smartphones auf Basis von Windows Phone 7 an enge Richtlinien bezüglich der zu verwendenden Hardware halten. Damit soll einerseits die Fragmentierung verhindert werden, andererseits kann das Betriebssystem so stark optimiert werden.
Für die Hersteller hat dies zwei gewichtige Nachteile: Denn durch die vorgeschriebenen Komponenten können günstige Einsteigergeräte derzeit nicht realisiert werden, zusätzlich kann man sich von Mitbewerbern nicht durch stark abweichende technische Spezifikationen abheben.
Zumindest ersteres soll aber künftig möglich sein. Denn Microsoft hat ohne große Ankündigung eine Vorgabe seitens zu verbauender Teile gestrichen: Künftig können die Hersteller auf beide Kameras verzichten. Während der Frontsensor für Video-Telefonate bislang optional verbaut werden konnte, sahen die Bedingungen für die Rückseite eine Kamera mit mindestens fünf Megapixeln und LED-Blitz vor. Laut The next Web gilt diese Änderung für alle ab Ende September gefertigten Geräte.
Bis die ersten dementsprechend nicht ausgerüsteten Geräte aber auf den Markt kommen werden, dürften noch einige Monate vergehen. Denn erst mit dem kommenden großen „Tango“-Update werden vermutlich auch andere Vorgaben – unter anderem die Display-Auflösung – angepasst, was den Bau von Einsteiger-Smartphones möglich machen würde. Entsprechende Geräte werden unter anderem von Nokia erwartet, nicht zuletzt um die weltweiten Stückzahlen durch einen höheren Absatz in Schwellenländern zu erhöhen. Auf diesen Märkten spielt Windows Phone 7 nicht zuletzt aufgrund der hohen Gerätepreise nur eine geringe Rolle.
Schon vor wenigen Tagen wurde eine weitere Änderung der Vorgaben bekannt. Denn künftig wird Nokia in Geräten mit Windows Phone 7 auch SoCs von ST-Ericsson mit zwei CPU-Kernen verbauen. Bislang schreibt Microsoft die Verwendung von Qualcomm-Produkten mit einem Kern vor.
Wir danken unserem Leser „Bart S.“ für den Hinweis!