AMD Radeon HD 7970 im Test: Neue Radeon-GPU weiß zu überzeugen
14/24Sonstige Tests
Kühlung
Für die Last-Messungen kommen drei verschiedene Spiele zum Einsatz (Crysis 2 als Haupt-Test sowie Anno 2070 und Battlefield 3), da je nach Engine die Ergebnisse unterschiedlich ausfallen und wir somit dem Leser eine größere Bandbreite an Messwerten präsentieren können. Nach dreißig Minuten notieren wir die Lautstärke, wobei sämtliche Systemlüfter (CPU-Lüfter und Gehäuselüfter) angehalten werden. Die Messungen werden im Abstand von 30 cm zur Grafikkarte durchgeführt, wobei das Gehäuse geschlossen bleibt, um so ein realitätsnahes Szenario nachzustellen. Darüber hinaus haben wir die Lüfter per Mikrofon aufgenommen, um den Messwert besser verständlich zu machen.
Ähnlich den Messungen zur Lautstärke werden auch die Temperaturmessungen durchgeführt. Die Kern-Temperatur wird dabei im Ruhezustand im Windows-Desktop und unter Last nach dreißig Minuten abgelesen. Zudem messen wir mit Hilfe eines Infrarot-Thermometers die Temperatur auf der Kartenrückseite.
Unter Windows gehört das Referenzdesign der Radeon HD 7970 definitiv zu den leiseren Vertretern ihrer Art. Mit den gemessenen 35,5 Dezibel kann sich die Karte knapp an die Spitze des Testfeldes setzen und macht einen durchaus guten Eindruck. Der Lüfter ist zwar hörbar, stört aber zu keiner Zeit, weswegen ein ruhiges Arbeiten ohne weiteres möglich ist. Bei Nutzung des ZeroCore-Power-Features (sprich einem abgeschaltetem Monitor) hält der Lüfter erfolgreich an und erzeugt somit keinerlei Geräusche mehr.
Unter Last müssen wir dem neuen Single-GPU-Flaggschiff von AMD dann aber leider 58 Dezibel attestieren, was viel zu laut ist. Selbst eine nicht gerade leise Radeon HD 6970 ist noch deutlich ruhiger, dasselbe gilt für die GeForce GTX 590 als Multi-GPU-Karte. In ruhigen Szenen schreit der Lüfter regelrecht nach Aufmerksamkeit und selbst in anderen Sequenzen ist der Lüfter einfach nur störend. Man muss schon sehr „lärmresistent“ sein, um sich vom Kühlsystem nicht ablenken zu lassen.
Bei den Temperaturen lässt sich nichts negatives über die Radeon HD 7970 berichten. Unter Windows bleibt der Tahiti-Rechenkern bei niedrigen 36 Grad Celsius, während sich die Hitzeentwicklung unter Last auf 81 Grad erhöht. Die Kartenrückseite wird maximal 69 Grad Celsius warm, was alles weit im grünen Bereich liegt. Besondere Aufmerksamkeit auf die Gehäusebelüftung muss beim Kauf des 3D-Beschleunigers nicht gelegt werden.
AMD hat uns wenige Stunden vor Ablauf des NDAs informiert, dass unsere (und einige weitere) zum Test bereitgestellte Grafikkarten wahrscheinlich einen Fehler beim Auftragen der Wärmeleitpaste aufweisen, weshalb der Kühler nicht optimal auf der GPU aufliegt. Dementsprechend können wir nicht garantieren, dass die Messwerte bezüglich der Lautstärke und der Temperatur den Tatsachen entsprechen. Unser Sondertest mit der ausgetauschten Wärmeleitpaste zeigt den bestmöglichen Fall für die Radeon HD 7970, womit die Grafikkarte deutlich kühler und ein wenig leiser arbeiten würde. An unserer Aussage, dass der 3D-Beschleuniger sehr laut ist, wird dies aber voraussichtlich nichts ändern. Wir stehen weiterhin mit AMD in Kontakt und versuchen das Problem schnellstmöglich zu beheben, um neue Messungen durchführen zu können.