Asus Zenbook UX21E & UX31E im Test: Attacke auf das Apple MacBook Air
5/5Eindrücke
Aufgrund des geringen Gewichts sowie der kompakten Maße liegt der Fokus bei Ultrabooks und somit auch bei beiden Zenbooks ganz klar auf der Mobilität. Mir rund 1,1 respektive 1,2 Kilogramm falls die beiden Geräte in der Tasche nicht auf und stören so auch über einen gesamten Tag hinweg nicht. Allerdings sollte man zumindest beim UX21E immer das Ladegerät dabei haben. Denn Laufzeiten von dreieinhalb Stunden bei geringer Last sowie gut zwei Stunden bei höheren Ansprüchen sind nah an der Grenze zu indiskutabel.
Grund hierfür ist in erster Linie der mit 35 Wattstunden eher schwach konzipierte Akku. Schöpft man (abgesehen vom WLAN) alle Energiesparmaßnahmen aus, lassen sich immerhin zwischen vier und fünf Stunden erreichen – was allerdings immer noch unter den von Intel vorgegebenen Werten liegt. Etwas besser sieht es beim UX31E aus. Durch den größeren Energiespeicher – 50 Wattstunden – sind im Reader's Test fast fünf Stunden Betrieb mit einer Akkuladung möglich, unter Last fast drei Stunden. Negativ fällt in diesem Zusammenhang das Ladegerät auf, das bei beiden Zenbooks identisch ist und eindeutig zu lange benötigt, um den Energiespeicher wieder komplett zu füllen.
Dafür ist die gebotene Leistung überraschend hoch. Trotz der Tatsache, dass sehr sparsame und somit vergleichsweise langsame Prozessoren verbaut sind, reagieren sowohl das UX21E als auch das UX31E blitzschnell auf Eingaben. In erster Linie ist dies natürlich auf die vorhandenen SSDs zurückzuführen, aber auch bei Aufgaben, die den Massenspeicher nicht oder nur sehr wenig nutzen, ist die Performance mehr als ausreichend. Zumindest solange man keine Grafikleistung benötigt. Denn wie auch schon in zahlreichen anderen Geräten zeigt sich, dass die in den Hauptprozessor integrierte Intel-GPU unbefriedigend ist. Was im Produktiveinsatz noch ausreichend ist, reicht bei anspruchsvolleren Dingen wie beispielsweise Spielen hinten und vorne nicht. Selbst bei minimalen Details ist eine flüssige Bildwiedergabe die Ausnahme.
Kaum Rücksicht muss man auf den Einsatzort nehmen. Zwar spiegelt das Display, dank der hohen Maximalhelligkeit der Hintergrundbeleuchtung kann man jedoch nahezu alle Reflexionen ausgleichen. Einzig im prallen Sonnenlicht erreicht man hier Grenzen, dieses sollte aber generell – zumindest bei frühlingshaften oder sommerlichen Temperaturen – gemieden werden. Denn einerseits verkürzt eine hohe Helligkeit die Akkulaufzeit deutlich, andererseits erreicht gerade das UX21E unter Last grenzwertige Temperaturen. Zwar konnte im Tests keine Drosselung der CPU festgestellt werden, bei direkter Sonneneinstrahlung und dem Ausreizen der vorhandenen Leistung dürfte die Kühlung dennoch schnell an ihre Grenzen stoßen und die CPU herunter takten. Beim UX31E sind hier grundsätzlich einige Grad Celsius mehr Freiraum vorhanden. Immerhin fallen die Lüfter nicht negativ auf. Während sie im Leerlauf nur sehr selten und dann fast unhörbar arbeiten, geben sie bei vollen Umdrehungen ein Rauschen von sich, welches zwar deutlich wahrnehmbar ist, aber aufgrund der Frequenzen kaum stört.
Fazit
Als Intel das Ultrabook-Konzept vor einigen Monaten vorstellte, waren sich viele einig: Ein MacBook Air mit Windows wird es sein. Und auch heute noch fällt diese Äußerung. Oder heute erst recht? In der Tat, auf den ersten Blick wirken alle bislang vorgestellten Ultrabooks wie Kopien des Klassenprimus', die beiden Asus Zenbooks machen da keine Ausnahme. Fairerweise muss aber dazugesagt werden, dass Asus' Möglichkeiten zur optischen Abgrenzung sehr gering sind, zu eng sind die Vorgaben Intels.
Aus diesen Voraussetzungen hat Asus zumindest optisch das beste gemacht. Natürlich muss ein Laie unter Umständen zweimal hinschauen, eine gewisse Eigenständigkeit ist durch das gelungene Design aber durchaus vorhanden. Egal ob nun beim UX21E oder dem größeren UX31E, man bekommt aus jeder Perspektive einen wertigen Eindruck vermittelt, Verarbeitung und Haptik liegen auf einem sehr hohen Niveau.
- sehr gute Verarbeitung
- hohe Verwindungssteife
- geringes Gewicht
- helles Display
- geringe Geräuschentwicklung
- relativ hohe Systemleistung
- Ladegerät zu schwach
- linker USB-Port ungünstig platziert
- WLAN arbeitet nicht bei 5 GHz
- kein Kartenleser
- kein Kensington Lock
- Akkulaufzeiten zu gering
- spiegelndes Display
- unpräzises Touchpad
Wichtiger als dies ist aber die Beantwortung der eingangs gestellten Frage nach möglicherweise notwendigen Einsparungen. Denn gerade durch den hervorragenden Eindruck, den das Gehäuse sowie die vergleichsweise hohe Systemleistung verschafft, drängt sich die Vermutung auf, dass man einen faulen Kompromiss eingegangen ist. Fündig wird man beim Display und dem Akku. In beiden Modelle erzielen die Anzeigen, abgesehen von der Maximalhelligkeit, bestenfalls durchschnittliche Werte, bei Geräten diese Preisklasse eigentlich nicht hinnehmbar. Was auch für den Akku gilt, wenn auch größtenteils nur beim UX21E. Nicht nur, dass Intels Vorgaben hier ganz klar verfehlt werden: Mit nicht einmal vier Stunden bei sehr geringer Last ist ein Arbeitstag nur mit Ladegerät und Steckdose zu schaffen.
- sehr gute Verarbeitung
- hohe Verwindungssteife
- geringes Gewicht
- helles Display
- geringe Geräuschentwicklung
- relativ hohe Systemleistung
- linker USB-Port ungünstig platziert
- WLAN arbeitet nicht bei 5 GHz
- kein Kensington Lock
- spiegelndes Display
- Oberseite unter Last sehr warm
- unpräzises Touchpad
Und auch andere Kleinigkeiten trüben den Eindruck. Beispielsweise der Einsatz eines USB-3.0-Controllers, der dann aber lediglich einen von zwei Ports bedient. Und dass ausgerechnet dieser so ungünstig platziert ist, dass die Nutzung bei angeschlossenem Ladegerät teilweise nicht mehr möglich ist, ist schwer verständlich. Hinzu kommen Schwächen beim Touchpad, das Fehlen einer Vorrichtung für ein Kensington Lock sowie im Falle des UX31E ein zu schwach konzipiertes Ladegerät.
Dennoch verdienen sich beide Geräte eine gute Note. Dass es am Ende keine Kaufempfehlung gibt, liegt im Endeffekt sogar weniger an den angeführten Schwächen, sondern an den Stärken eines anderen Gerätes. Denn messen lassen müssen sich das UX21E und das UX31E wie vorerst vermutlich alle Ultrabooks am aktuellen MacBook Air, welches für einen geringen Aufpreis teilweise (deutlich) mehr bietet, unter anderem in Bezug auf die Akkulaufzeit sowie die Qualität des Displays.
Preise und Verfügbarkeit
Verfügbar sind Asus' Zenbooks seit Ende November. Die hier getesteten Modell kosten 1.000 (UX21E) respektive 1.100 Euro (UX31E)
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