Audiostreaming im Test: Mit Teufel und Sonos Musik im ganzen Haus

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Jirko Alex
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Fazit

Bevor es an die Einzelbewertung der getesteten Systeme geht, soll bereits hier das Offensichtliche festgestellt werden. Nicht nur der Preis beider Systeme – der sich jeweils bei etwa 1.400 bis 1.500 Euro einpendelt (je nachdem, welche Bundle man beim Kauf nutzt) – auch die für viele noch ungewohnte Art der Nutzung dürften eines klar machen: Audiostreaming im Heimbereich ist (noch?) ein Luxus. Die Produkte sind für eine spezielle Zielgruppe gedacht, die gerne, viel und möglichst überall Musik hört, dafür auch Geld ausgeben will und die nicht vor technisch anspruchsvolleren Lösungen zurückschreckt. Nur, wenn man sich mit diesem Verhaltensmuster identifizieren kann, werden die vorgestellten Produkte von Teufel und Sonos überhaupt attraktiv sein können. Für alle anderen bleibt eine solche Anschaffung – wie so oft bei Luxus-Fragen – unverständlich.

Teufel 2Raumfeld CM

Teufel kann in diesem Vergleich als Einsteiger angesehen werden, ohne dabei jedoch absolutes Neuland zu betreten. Die Berliner haben schon in der Vergangenheit bewiesen, dass sie Lautsprecher entwickeln können und haben sich mit Raumfeld eine vielversprechende Expertise ins Haus geholt. Das merkt man auch, wenn man alle hier getesteten Raumfeld-Produkte überblickt. Denn was man dabei sieht, sind technisch sehr ausgereifte, akustisch erwachsene Produkte, für die der Hersteller vielleicht nicht zu Unrecht in Anspruch nimmt, die am besten klingenste Streaming-Lösung am Markt zu sein.

Teufel 2Raumfeld CM
Teufel 2Raumfeld CM (Bild: Teufel)

Die Kernaufgabe, die man an das Raumfeld-System stellen will, erfüllt dieses jedenfalls sehr solide. Das Streaming in mehrere Räume funktionierte stets und ohne Ausnahme in einer perfekten Qualität und ohne Unterbrechung. Kleinere Aussetzer leistete sich allenfalls die Steuerung, sei es die dedizierte Fernbedienung oder die App für das iPhone. Noch während unserer mehrwöchigen Testphase lieferte Teufel allerdings Firmware- und Software-Updates nach, die die Probleme deutlich minimierten. Sollten diese Software-Verbesserungen weiter anhalten, könnte dieselbe Anwendungssicherheit erreicht werden wie bei Sonos. Die Kalifornier haben hier immer noch einen kleinen, aber deutlichen Vorsprung.

Dafür bieten die Berliner andere Vorteile: Neben der klanglich besseren Leistung umfasst dies vor allem die Variabilität des Raumfeld-Systems. Dies beginnt bei Kleinigkeiten wie USB-Anschlüssen an fast allen Geräten (die allerdings nicht alle gleichzeitig genutzt werden können sondern nur, wenn das Gerät als Host konfiguriert ist), geht über die optionale Festplatte für das Heimnetzwerk bis hin zur deutlich unkomplizierteren Einbindung in ein WLAN. Diese Vorzüge bilden einen Rahmen, der eine hohe Anpassungsfähigkeit an die vorherrschenden Voraussetzungen beim Nutzer erlaubt.

Teufel 2Raumfeld CM
10.12.2011
  • sehr variabel einsetzbar
  • kostenlose App für iOS und Android
  • sehr guter Klang der Speaker M
  • Integration in bestehendes WLAN möglich
  • sehr gute Verarbeitung aller Geräte
  • synchrone- und asynchrone Beschallung mehrerer Räume möglich
  • teilweise (seltene) Abstürze der Steuerung (App und Fernbedienung)
  • Steuerung etwas träge
  • weitere (kleine) Funktionen wünschenswert (Wecker, Sleeptimer)

In Summe kann man Teufels Streaming-System etwa so beschreiben: Auf einer soliden technischen Basis wird für fast jeden Anspruch etwas geboten. Gleichzeitig wird viel Potenzial für weitere Entwicklungen bereit gehalten, die Freude auf die Zukunft machen. Raumfeld ist damit das bessere System, wenn es um die Befriedigung von Allround-Anspruchsprofilen geht. Ob HiFi-Anlage im Wohnzimmer, kleinere Lösung im Schlaf- oder Arbeitszimmer oder Kompaktbaustein in der Küche, im Bad oder auf der Terrasse: Es ist für jeden etwas dabei oder bald verfügbar. Das Konzept funktioniert und die Kinderkrankheiten sind fast ausgemerzt. Das reicht für eine klare ComputerBase-Empfehlung.

Empfehlung 12/2011
Empfehlung 12/2011