Audiostreaming im Test: Mit Teufel und Sonos Musik im ganzen Haus

 22/22
Jirko Alex
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Sonos Play:3-Bundle

Sonos stellt eine etablierte Größe auf dem Markt der Streaming-Geräte dar und das nicht zu Unrecht, wie wir in diesem Test festgestellt haben. Die meisten Geräte des Herstellers wurden seit ihrer ersten Markteinführung vor ein paar Jahren bereits grundlegend überarbeitet und so hat man es heute mit einem ausgereiften System zu tun. Das merkt man vor allem bei der Steuerung mittels Fernbedienung oder Smartphone. Diese erlaubt sich keine Abstürze, Hänger oder andere Fehler und ist dabei auch noch sehr flott. All' das kann Teufel bisher nicht in vergleichbarem Maße bieten.

Überblick über die Sonos-Produktfamilie
Überblick über die Sonos-Produktfamilie

Allerdings verfolgen die Kalifornier auch ein leicht anderes Systemkonzept als Teufel, sodass man nicht schon an dieser Stelle die eierlegende Wollmilchsau ausrufen will. Vor allem die Lautsprecher der Kalifornier passen nämlich nicht in die Nische gängiger Konventionen, was allerdings nicht schlecht sein muss. Optisch erinnern sowohl der in diesem Test betrachtete Play:3 als auch der bereits länger verfügbare Play:5 an Lautsprecher für den Außenbereich oder für den Einsatz im Hintergrund – als unscheinbarer Macher in einem so gar nicht um den Lautsprecher herum gebauten Raum. Man will nicht HiFi sein mit all der Größe und Optik, die für viele dazu gehört. Das heißt nicht, dass die Sonos-Produkte nicht auch gut klingen (das tun sie, wenngleich der Play:3 gegenüber dem Speaker M das Nachsehen hat), aber wenn man denn eine „echte“ Stereoanlage will – so scheint einem das Sonos-Konzept entgegen zu schreien – soll man sie sich woanders kaufen und einen Sonos Connect ranhängen.

Nachteilig wirkte im Test (vor allem im Vergleich zu Teufel), dass man sich bei Sonos nicht mit allen Leistungen und Funktionen zudecken konnte, die man sich wünschen würde. So sind die Geräte nicht dazu fähig, sich in ein bestehendes WLAN zu integrieren und auch eine Netzwerkfestplatte findet man nicht bei den Kaliforniern selbst. Software-Updates gibt es nur nach kostenloser Registrierung und es gibt auch keine vergleichbar große Produktvielfalt im Portfolio, insbesondere was Lautsprecher angeht. Dafür bieten die US-Amerikaner allerdings eine pfiffige Lösung für Stereoverbundsysteme aus Netzwerklautsprechern an: Sonos-Lautsprecher können einzeln in unterschiedlichen Räumen oder im Paar betrieben werden. Der Ansatz ist modern und so wirkt letztendlich auch alles andere von Sonos.

Sonos Play:3-System
  • kostenlose Apps für Android, iOS und iPad
  • Play:3 allein oder im Stereo-Betrieb nutzbar
  • sehr gute Verarbeitung aller Komponenten
  • synchrone und asynchrone Beschallung mehrerer Räume möglich
  • schnelle und zuverlässige Steuerung (App und Controller)
  • Sonos Bridge für WLAN (fast) obligatorisch
  • mehr dedizierte Lautsprecher wünschenswert
  • keine Netzwerkfestplatte im Portfolio

Zusammengefasst lässt sich das „Sonos-Konzept“ wohl so auf den Punkt bringen: Will man einen Raum, die Wohnung oder das Haus nicht um die jeweiligen Klanglösungen herum konstruieren, so findet sich bei Sonos vieles, das diesen Anspruch bedient. Es sind unauffällige und moderne Designs, die Sonos liefert, weniger die puristische Hifi-Lösung. Dabei sparen die Kalifornier an maximaler Ausstattungsvielfalt, punkten aber mit fehlerfreier, schneller Software. Wecker und Sleeptimer gibt es (auf Kosten eines ständigen Standby-Modus) auch. Für diejenigen, die genau das alles suchen, ist Sonos' Lösung nahe an einer perfekten Umsetzung und verdient damit ebenfalls eine ComputerBase Empfehlung.

Empfehlung 12/2011
Empfehlung 12/2011

Schlussbemerkung

Am Ende dieses Tests wollen wir noch auf einen speziellen Umstand hinweisen: Das Einrichten eines Streaming-Systems, sei es mit Sonos- oder Teufel-Komponenten, ist nicht für jeden Anwender trivial. Grundwissen im Aufbau von Netzwerken und den damit einhergehenden Fehlermöglichkeiten ist sehr praktisch. Sonos und Teufel bieten zur Einrichtung der Systeme zwar eine Bildschirmanleitung auf der Fernbedienung an, die sehr einfach ist. Sollten bei der Standardprozedur aber Fehler auftreten (etwa durch mangelnden Empfang oder eines Bedienungsfehlers), ist die Problemlösung meist aufwändiger als bei der Einrichtung einer „klassischen“ Stereoanlage.

Dieser Artikel soll daher auch als Überblick über die Ausgestaltung und den Aufbau von Streaming-Netzwerken dienen, sodass eine vorausgehende Einschätzung des Aufwandes vor dem anvisierten Kauf ermöglicht wird.

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