Audiostreaming im Test: Mit Teufel und Sonos Musik im ganzen Haus
4/22Netzwerk-Topologie
Teufel
Die Audiostreaming-Lösungen von Teufel und Sonos dienen dem Zweck, Audio-Inhalte jeglicher Art (Musik von einer Festplatte, externe Zuspieler, Internetradio) an verschiedene Endgeräte zu verteilen und die Wiedergabe zu steuern. Um diesem Anwendungsprofil gerecht werden zu können, wird eine Infrastruktur eingerichtet, deren grundsätzliche Beschaffenheit auf den nächsten beiden Seiten beschrieben werden soll. Dabei mussten sich beide Streaming-Lösungen in ein bestehendes Netzwerk eingliedern. Dessen prinzipiellen Aufbau soll die folgende Grafik vermitteln:
Dreh- und Angelpunkt des Testnetzwerkes ist eine Fritzbox 7390, die im Ursprungszustand mit zwei PCs per Kabel, einem NAS und einem Mediaplayer für den Anschluss am Fernseher verbunden ist. Damit sind per se alle vier Ethernet-Ports belegt. Die Integration der Streaming-Geräte von Teufel und Sonos erfordert aber – zumindest optional – den Anschluss weiterer Geräte per LAN. Sowohl Teufel als auch Sonos haben jene Komponenten, die an den Router angeschlossen werden müssen, hierfür allerdings (teilweise) mit einem zweiten Ethernet-Port ausgestattet, um weiterhin ein zusätzliches Gerät in das Netzwerk einbinden zu können. Tatsächlich genügt das aber nicht immer.
Nach der Integration des vollständigen Raumfeld-Systems (Teufel 2Raumfeld CM), das für diesen Test genutzt wurde, sieht die Netzwerktopologie wie folgt aus:
Die durchgezogenen Linien stellen hierbei jeweils Kabelverbindungen dar (in der Regel LAN, der AV-Receiver wird allerdings per Cinch oder optischem Kabel verbunden), gestrichelte Linien weisen auf WLAN-Übertragungen hin. Einer der PCs wird nach der Integration des Raumfeld-Systems über die Raumfeld Base mit der Fritzbox verbunden. Dies hat den Nachteil, dass er auf diese Weise nicht mehr Teil des Gigabit-Netzwerkes ist, da die Raumfeld Base nur 100-Mbit-Ethernet-Anschlüsse bietet.
Allerdings ist ein Aufbau wie im oben beschriebenen Szenario auch nicht optimal. Der Vorteil der Raumfeld-Base ist, dass sie eine integrierte Festplatte besitzt, auf der sich Musikdateien ablegen lassen. Da im ursprünglichen Netzwerk allerdings schon Netzwerkfestplatten vorhanden sind, wäre dies nicht notwendig gewesen. Die Raumfeld Base wird an dieser Stelle nur eingebunden, um das Zusammenspiel auch dieser Komponenten mit dem restlichen System untersuchen zu können. Jede Raumfeld-Komponente lässt sich problemlos auch direkt in ein bestehendes WLAN einbinden, so wie es auf dem letzten Bild dargestellt wird.
Sonos
Bei der Verwendung von Sonos-Komponenten ergeben sich ein paar Unterschiede gegenüber der Teufel-Lösung, die allerdings noch nicht so deutlich hervortreten, wenn man das Streaming-System mit allen Komponenten aufbaut, die wir in diesem Artikel bereits vorgestellt haben – also inklusive der Sonos Bridge. Der Netzaufbau sieht dann nämlich wie folgt aus:
Auch in diesem Falle würde man einen der PCs (oder einen anderen Netzwerkteilnehmer) über den zweiten Ethernet-Anschluss der Sonos Bridge mit dem Netzwerk verbinden statt wie vorher direkt mit der Fritzbox. Ein Unterschied zu Teufel ist jedoch, dass jeder Sonos-Lautsprecher einzeln per WLAN ins Netz geholt wird. Die Sonos-Lautsprecher bilden per se kein Stereopaar und sind untereinander auch nicht direkt verbunden. Das hat den Vorteil, dass man sie für verschiedene Räume konfigurieren kann. Zudem können sie trotzdem per WLAN zu einem Stereopaar kombiniert werden, was die WLAN-Lösung von Sonos prinzipiell noch flexibler macht.
Leider muss man sich diese Flexibilität erkaufen. Ihr Preis lässt sich ganz konkret auf 49 Euro festlegen. So viel kostet nämlich die Sonos Bridge, die für die Einrichtung eines Sonos-WLANs in gewisser Weise unabdingbar ist. Ohne diese lassen sich sämtliche Sonos-Komponenten nur über Umwege ins Netzwerk bringen. So würde man eine der WLAN-fähigen übrigen Sonos-Komponenten über ein Kabel mit dem Router verbinden müssen, um dieses dann das Sonos-WLAN aufbauen zu lassen. Je nachdem, welche Komponente man hierfür auswählt, ergeben sich in unserem Testnetzwerk Probleme:
So würde man, wenn man etwa einen Sonos Play:3 mit der Fritzbox verbindet, einen der vorher im Netzwerk befindlichen PCs ausgrenzen (roter Kreis). Zudem wäre der Lautsprecher an eine Aufstellung im Arbeitszimmer gebunden, weil dort der Router steht. Alternativ könnte man auch den Sonos Connect mit dem Router verbinden, was – durch den zweiten Ethernet-Anschluss – die Einbindung des zweiten PCs ermöglicht. Hierbei ergäbe sich allerdings das Problem, dass sich die Stereo-Anlage nicht immer in der Nähe des Routers befindet, der Connect aber seinerseits ans Arbeitszimmer gebunden wäre.
Es ist folglich nur zu empfehlen, die Sonos Bridge mit zu erwerben, wenn nicht gerade einige Ports am Router unbelegt sind und dieser zudem noch in der Nähe des Aufstellungsortes der Sonos-Komponenten steht.