Intel Core i7-3820 im Test: Kleinster Sandy Bridge-E zwischen den Stühlen

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Volker Rißka
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Fazit und Empfehlung

Der Intel Core i7-3820 ist der schnellste Quad-Core-Prozessor, der im Jahr 2011 vorgestellt wurde. Zu verdanken hat er dies seinem hohen Basistakt von 3,6 GHz und dem dazu passenden Turbo, der das Modell immer zwischen 3,7 und 3,9 GHz arbeiten lässt. Das bietet sonst keine andere CPU aus gleichem Hause, folglich landet das Modell in seiner Quad-Core-Klasse auch auf dem ersten Platz. Und dies bei einem auf den ersten Blick erstaunlich guten Deal, denn der Neuling soll mit 284 US-Dollar weniger kosten als der Core i7-2600K für 317 US-Dollar und dabei noch bis zu fünf Prozent mehr Leistung bringen. Die Geschichte hat aber einen Haken!

Die Leistung des neuen Modells ist ohne Frage sehr gut, auch der Stromverbrauch hält sich in Relation zur Leistung in Grenzen. Der kleine „Sandy Bridge-E“ steht keinen Deut schlechter da als die normalen „Sandy Bridge“-Modelle, ja, er liefert sich bei den Verbrauchsmessungen sogar ein Duell mit dem Core i7-2600K.

Unser Sondertest zeigt allerdings, was es mit der reinen Leistung auf sich hat. Denn schränkt man die „E-CPU“ etwas ein und schaut sich „Sandy Bridge-E“ und „Sandy Bridge“ mit jeweils gleichem Takt, ohne Turbo-Modus und ohne Hyper-Threading an, so gibt es quasi keine Unterschiede – kein Wunder, ist die zugrunde liegende Architektur ja auch dieselbe. Da helfen auch keine 2 MByte L3-Cache zusätzlich. Und vom Quad-Channel-Speicherinterface profitiert ein normaler Heimanwender genau soviel wie vom Triple-Channel-Speicherinterface der Vorgängergeneration – gar nicht.

Die 200 MHz mehr Takt setzen den Core i7-3820 letztlich trotzdem zwischen drei und fünf Prozent in unserem Gesamtrating vor den Core i7-2600K. Eben diese Unterschiede sieht man auch beim Core i5-2300 zum Core i5-2400 und wiederum von diesem zum Core i5-2500.

Intel Core i7-3820
Intel Core i7-3820

Am Ende bekommt der Core i7-3820 auf Basis des Sockel LGA 2011 und damit der X79-Plattform trotz sehr guter Leistung aber doch noch ein Problem. Denn während der Prozessorpreis selbst mit 284 US-Dollar 33 US-Dollar unter dem des Core i7-2600K liegt, kostet die gesamte Plattform rund um das Modell einen so deutlichen Aufpreis, den man beim Kauf des Prozessors und der Plattform nicht vergessen darf. Die LGA-1155-Plattform ist fast ein Jahr auf dem Markt, Mainboards gibt es ab 39 Euro. Beim Sockel LGA 2011 und dem dazugehörigen X79-Chipsatz beginnt der Spaß im günstigsten Fall erst bei 177 Euro. Der Preisunterschied für den unterschiedlichen Speicher, ob 2 × 4 GByte DDR3-1333 für 24 Euro oder 4 × 2 GByte DDR3-1600 für 34 Euro ist aktuell zwar kaum noch relevant, trägt aber ebenfalls noch einen kleinen Anteil dazu bei, dass man am Ende für „Sandy Bridge-E“ auch mit dem vermeintlich günstigeren und fünf Prozent schnelleren Core i7-3820 immer deutlich mehr bezahlen muss als für eine Mainstream-Plattform rund um den Core i7-2600K.

Am Ende muss man deshalb die Frage stellen: Für welches Klientel ist der Core i7-3820 eigentlich gedacht? In dem Preissegment, in dem er agiert, sollte weiterhin klar zum Core i7-2600K gegriffen werden. Dort hat man nicht nur eine große Auswahl an Mainboards sowie einen etablierten Prozessor mit einem wirklich freien Multiplikator, das Gesamtpaket liegt selbst mit einem sehr guten Mainboard und dazu passendem Speicher in jedem Fall preislich deutlich unter der Enthusiasten-Plattform, auf der der Core i7-3820 fußt.

Hier und heute dürfte sich die Frage aber ohnehin noch nicht stellen, denn verfügbar sollen die Core i7-3820 erst in einigen Wochen werden. Doch wenn die Mainboards bis dahin nicht 50 Euro günstiger geworden sind, darf um den Core i7-3820 auf der X79-Plattform auch dann ein Bogen geschlagen werden.

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