Mach Xtreme MX-DS Fusion im Test: Günstige SandForce-SSD mit 60 GB
4/9AS SSD Benchmark
Der „AS SSD“-Benchmark ist das Werk eines deutschen Programmierers. Er betrachtet wie der Crystal Diskmark verschiedene Leistungsaspekte von SSDs und Festplatten, gibt aber statt der maximal erreichten Werte den Durchschnitt aus mehreren Durchgängen an, wodurch die Ergebnisse eher der Realität entsprechen.
Wie zu erwarten sind die sequenziellen Leseraten der MX-DS Fusion im AS-SSD Benchmark mit 198,6 MB/s deutlich niedriger als in ATTO, da mit nicht komprimierbaren Daten getestet wird. Dadurch kann der SandForce-Controller seine Stärke, durch Komprimierung weniger Daten schreiben zu müssen, nicht ausspielen, so dass der vergleichsweise langsame NAND-Flashspeicher des Laufwerks zum Flaschenhals wird. Ähnlich war es bereits bei der Agility 3 von OCZ zu beobachten, die mit immerhin 240 GB aber noch ein paar Megabyte pro Sekunde mehr erreichte. Die ebenfalls 60 Gigabyte großen S511 und die XLR8 Express sind dank ihres schnelleren Speichers aber doppelt beziehungsweise sogar zweieinhalb Mal so schnell und kommen sogar nahe an das Niveau der größeren SandForce-Laufwerke.
Auch beim sequenziellen Schreiben ist die MX-DS Fusion mit 74,1 MB/s langsamer als die beiden Konkurrenten, die auf 88,1 (S511) respektive 137,64 MB/s (XLR8 Express) kommen. Die geringe Anzahl an NAND-Dies pro Speicherkanal macht aber allen drei Modellen zu schaffen. So kommt die mit synchronem MLC-NAND und SandForce-Controller bestückte HyperX SSD von Kingston mit 240 GB Kapazität sogar beim Schreiben in AS-SSD auf 291,2 MB/s. Auch der Leistungseinbruch im genutzten Zustand ist spürbar, das Laufwerk von Mach Extreme erreicht mit 47,85 MB/s nur noch 65 Prozent seiner normalen Leistung, während die beiden Konkurrenten auf 75,13 (S511) beziehungsweise 107,99 MB/s (XLR8 Express) kommen.
Beim zufälligen Lesen 4 KB großer Dateien zeigt sich ein relativ ausgewogenes Bild, in dem die Fusion zwei Prozent langsamer als die S511 und immerhin 8 Prozent schneller als die in diesem Bereich recht langsame XLR8 Express ist. Noch besser sieht es beim zufälligen Schreiben aus. Hier ist die MX-DS Fusion 8 Prozent schneller als die XLR8 Express und 15 Prozent schneller als die S511.
Der „4K_64Thrd“ zeigt auf, wie gut die SSD mit zufälligen Zugriffen mit einer Größe von 4 KB umgehen kann, wenn sie mit einer Warteschlange von 64 Befehlen bzw. Anfragen von der CPU konfrontiert wird. Hierbei spielt „Native Command Queuing“ (NCQ) eine zentrale Rolle, da damit die eigentlich zufällig über den Speicher verteilten Zugriffe per Software optimiert werden, um einen maximalen Durchsatz zu ermöglichen. Dies wird durch eine Überprüfung und Neuordnung der Befehlskette erreicht.
Wird die Queue Depth deutlich herauf gesetzt – im AS-SSD Benchmark ist die Warteschlange 64 Befehle lang –, sind die beiden Konkurrenten allerdings wieder schneller: Die S511 vergleichsweise geringe vier Prozent, die XLR8 Express aber satte 87 Prozent. Im genutzten Zustand verliert unser Testkandidat dann nochmals fünf Prozent Leistung. Beim Schreiben mit hoher Queue Depth beträgt der Vorsprung der Laufwerke von Adata und Extreme Memory 18 beziehungsweise 81 Prozent. Deutlich ist auch der Leistungseinbruch im genutzten Zustand, der 40 Prozent beträgt. Insgesamt zeigt sich aber auch in diesem Test, dass SandForce-Laufwerke mit nur 60 GB Speicherplatz teils deutliche Leistungseinbußen hinnehmen müssen.
Erläuterung zu diesem Test:
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass eine Warteschlange von 64 Befehlen bei einer SSD in einem Consumer-PC ein unrealistisch hoher Wert ist. Diese liegt in der Regel zwischen 0 und 10, da aktuelle SSDs die Anfragen von der CPU sehr schnell abarbeiten können.
Die mittleren Zugriffszeiten beim Lesen liegen zwischen der S511 und der XLR8 Express mit 60 GB, sind aber deutlich höher als bei größeren Modellen. Im genutzten Zustand steigen sie um 42 Prozent an. Bei den Schreibzugriffen sind dann sowohl die S511 als auch die XLR8 Express mit 60 GB schneller, lediglich die Crucial M4 mit der aktuellen Firmware hat ein noch schlechteres Ergebnis.
Wie sich in der Vergangenheit jedoch häufig gezeigt hat, lassen die Benchmarkergebnisse nur bedingt Rückschlüsse auf die realen Leistungsunterschiede zu, weshalb wir uns im folgenden Abschnitt den Realtests widmen.