Samsung Galaxy Nexus im Test: Gebogenes Smartphone mit Stock Android
2/7Galaxy Nexus im Überblick
Design & Verarbeitung
Bereits auf den ersten Blick erscheint das Galaxy Nexus sehr vertraut. Bei der Gestaltung des Smartphones hat sich Samsung offensichtlich das Motto „Das Beste beider Welten!“ zu Herzen genommen und eine Mischung aus dem Nexus S und dem Galaxy S II geschaffen. An letzteres erinnern die Größe des Gehäuses sowie die Gestaltung der Rückseite und die Anordnung der seitlichen Tasten. Beim generellen Design sowie dem leicht konkaven Display stand hingegen der Vorgänger des Galaxy Nexus Pate – die Ähnlichkeit ist stellenweise frappierend.
Das dominante Element ist unzweifelhaft das mit 4,65 Zoll sehr groß ausfallende Display. Angesichts dieser Diagonalen ist es wenig verwunderlich, dass das Smartphone optisch wenig kompakt wirkt, auch das in Schwarz und Titangrau gehaltene Gehäuse können dies nicht vollends kaschieren. Mit 135,5 × 67,9 × 8,9 Millimetern fällt dieses nochmals deutlich größer als beim Galaxy S II (125 × 66 × 8,49 Millimeter) aus und ist eher mit dem HTC Sensation XL vergleichbar (132,5 × 70,7 × 9,9 Millimeter). Mit 135 Gramm liegt das Nexus in Sachen Gewicht zwischen diesen beiden Konkurrenten und sogar minimal vor dem iPhone 4S.
Zustande kommt dies in erster Linie durch den Verzicht auf Aluminium und andere Metalle beim Gehäuse. Verwendung findet hier stattdessen großflächig Kunststoff. An dessen Anmutung gibt es nichts zu kritisieren, sowohl die glatten Seiten als auch die Abdeckung des Akkufachs vermitteln einen wertigen Eindruck. Letzterer fällt allerdings – wie schon bei einigen anderen Samsung-Smartphones – sehr dünn aus, die Angst, diesen beim Entfernen oder Aufsetzen zu zerbrechen, ist durchaus vorhanden. Die Front ist hingegen komplett mit einer dünnen Glasscheibe bedeckt, was einerseits sehr robust wirkt, andererseits aber schon nach wenigen Minuten Gebrauch aufgrund der Fingerabdrücke sehr unschön wirkt. Die beiden einzigen echten Tasten des Galaxy Nexus – links die Lautstärkewippe, rechts der Einschalter – sind ebenfalls in grau gehalten und aus Kunststoff gefertigt und sehr gut in das Gehäuse eingefügt. Letzteres gilt auch für die drei auf der rechten Seite liegenden Kontakte, die beim Betrieb mit bestimmten Zubehörteilen wie beispielsweise einem Dock eine Rolle spielen.
In Kombination mit den beim Gehäuse verwendeten Farben wirkt das Design des Handys fast schon langweilig und klobig. Denn durch die beim Gehäuse gewählten Farben sowie die ausgebliebenen Gestaltungsexperimente – ein paar chromfarbene Applikationen würden ausreichen – hat man im ausgeschalteten Zustand einen großen, grau-schwarzen Block vor sich. Hier zeigen andere Hersteller wie beispielsweise Nokia beim Lumia 800, dass man auch im Hochpreissegment durchaus andere Wege beschreiten kann. Letztlich ist die Optik aber immer auch eine Frage des eigenen Geschmacks und hat so natürlich keinen Einfluss auf eine Wertung.
Was natürlich nicht für die Verarbeitung gilt, die auf einem sehr hohen Niveau rangiert. Unterschiedliche Spaltmaße sind nirgendwo zu entdecken, ein Knarzen oder Verformungen auf der Rückseite auch mit groben Vorsatz nicht zu provozieren. Einzig der Akkudeckel gibt in dieser Kategorie leichten Anlass zur Kritik: Denn wie auch beim Galaxy S II erweist sich das Öffnen und Schließen als sehr hakelig.