Samsung Galaxy Nexus im Test: Gebogenes Smartphone mit Stock Android
4/7Performance
Maßgeblich für die Geschwindigkeit verantwortlich ist der von Texas Instruments stammende Dual-Core-SoC vom Typ OMAP 4460. Beide ARM-Cortex-A9-Kerne sind mit 1,2 Gigahertz getaktet, was aktuell zur Spitzengruppe gehört. Integriert sind neben einem Dual-Channel-Speicher-Controller auch die DirectX-9-taugliche PowerVR-GPU SGX540 mit 384 Megahertz. Je nach Anwendungsfall (und Benchmark) rangiert das Galaxy Nexus im Mittelfeld oder dem oberen Drittel. Insbesondere bei GPU-lastigen Programmen muss das Smartphone etliche Konkurrenten, teils deutlich älter, an sich vorbeiziehen lassen.
Grundsätzlich sei dazu auch in diesem Fall zunächst vermerkt, dass wir dem Thema „Benchmarks“ im Bereich der Smartphones mit Skepsis gegenüberstehen und das nicht nur, weil die Aussagekraft von (synthetischen) Benchmarks selbst in einer homogenen Geräte-Gruppe mit gleichem Betriebssystem zumindest diskussionswürdig ist. Hinzu kommt, dass eine effektive Messung über die unterschiedlichen Plattformen methodisch schwierig ist – ein weiterer Faktor, der verstärkend zu der Feststellung beitragen, dass die hier wie anderswo präsentierten Ergebnisse nur als Richtwert, nicht aber als ultimativ-objektive Darstellung der Realität angesehen werden sollten.
Die Auswahl der Benchmarks leitet sich wie gewohnt nicht nur von der Beliebtheit, sondern auch von den Schwerpunkten ab: Während Smartbench und CF-Bench auf die Gesamt-Performance abzielen, ermittelt Linpack die pure Rechenpower und SunSpider und BrowserMark zielen auf die Performance des Browsers ab, sodass alle relevanten Aspekte abgedeckt werden. Gelistet werden fast ausschließlich Geräte, die einem Test unterzogen wurden.
Gemessen wurde gleich nach der ersten Geräte-Einrichtung, wobei aus jeweils drei Messungen je Benchmark der schnellste Wert in die Wertung einfließt. Nach der Installation der Benchmarks wurde das Gerät neugestartet und für einige Minuten im Idle belassen; zwischen den Durchläufen je Benchmark wurde das Gerät ebenfalls jeweils neugestartet.
Bei den alltäglichen Aufgaben spielt dies aber weniger eine Rolle. Und dennoch wird man auch hier stellenweise enttäuscht. Denn wie auch schon bei früheren High-End-Geräten mit älteren Android-Versionen kommt es auch beim Galaxy Nexus an einigen Stellen zu kurzen Rucklern oder Aussetzern, insbesondere beim Wechsel zwischen Landscape- und Portrait-Modus. Da derzeit noch keine Erfahrungswerte mit Android 4.0 vorliegen, ist unklar, ob es sich um eine noch fehlende Feinabstimmung zwischen Hard- und Software geht, oder die aktuelle Fassung des Betriebssystems generell leistungshungrig ist.
Deshalb ist es auch nur schwer möglich, die tatsächlich benötigte Leistung einzelner Programme näher zu bestimmen. In der Regel laufen diese aber reibungslos und ohne erkennbare Hänger. Einzig bei anspruchsvollen Spielen gerät das Galaxy Nexus phasenweise an seine Grenzen.