Samsung Galaxy Note im Test: Auf die Größe kommt es an
2/7Galaxy Note im Überblick
Design & Verarbeitung
Das Galaxy Note fügt sich nahtlos in das aktuelle Samsung Portfolio ein. Der rechteckige Home-Button zwischen den beiden äußeren Sensortasten, der Rahmen sowie die Verwendung von Kunststoff auf der Rückseite sprechen eine klare Sprache. Spätestens seit dem Galaxy S polarisiert Samsung mit seinen Smartphones; so auch hier.
Bei keinem zweiten Hersteller herrschen ununterbrochen Diskussionen um die Vorteile und Nachteile des eingesetzten Materials, der „Plastikbomber“ ist in diesem Zusammenhang ein überaus bekannter Begriff geworden. Viele Nutzer wünschen sich in Anbetracht der Preise der Topmodelle hochwertige Materialien wie Aluminium, andere begrüßen den Kunststoff aufgrund von Haltbarkeit und dem geringen Gewicht. Daran wird auch dieses Gerät definitiv nichts ändern.
Die komplette Rückseite besteht aus einem großen Akkudeckel aus Kunststoff. Dieser ist mit einem Muster versehen. An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen: Die Abdeckung rastet genau ein, sämtliche Spaltmaße sind gleichmäßig und gering. Auch wenn man stärkeren Druck auf die Rückseite ausübt, gibt das Galaxy Note keinerlei Knarzen oder Quietschen von sich. Auch der Einschub für den Stylus wirkt sehr sicher und sollte einen guten Halt gewährleisten. Schade ist, dass Samsung bei der Abdeckung nicht auf eine Soft-Touch-Oberfläche setzt. Dadurch hätte das Gerät wesentlich mehr Grip gehabt, was bei den Ausmaßen vor allem bei Nutzern mit kleineren Händen einen Vorteil bringt. Das Smartphone ist nur enorm beschränkt mit einer Hand bedienbar. Aufgrund der Breite des Displays ist es sehr ermüdend, wenn man das Galaxy Note nicht mit beiden Händen nutzt.
Der Hersteller setzt auf klare Formen, so fällt das Design eher nüchtern und schlicht aus. Das tut dem Galaxy Note keinen Abbruch. Es wirkt nicht zu grimmig oder ernst, aber auch nicht verspielt. Das Gerät hat wenige Knöpfe und beschränkt sich, zumindest äußerlich, nur auf das Nötigste. Die wenigen Hardware-Knöpfe liegen an den Seiten verteilt. Typisch für Samsung befindet sich der rechteckige Home-Button unter dem Display. Links und rechts daneben finden sich zwei kapazitive Sensortasten. Die rechte Seite beherbergt den Powerbutton und die Lautstärke-Regler. Auf der Unterseite ist der microUSB-Anschluss untergebracht. Sämtliche Tasten lassen sich gut bedienen und verfügen über einen angenehmen Druckpunkt. Sie lassen sich gut erfühlen und sicher bedienen.
Bis auf die (der Größe geschuldeten) Abzüge bei der Haptik leistet sich Samsung bei seinem Topmodell keinerlei Schnitzer. Wer den verwendeten Kunststoff aber schon vorher nicht mochte, wird auch hier keinen Gefallen daran finden. Die Verarbeitung ist dennoch tadellos und sollte nicht mit der bloßen Materialwahl gleichgesetzt werden. Alles in allem hinterlässt das Galaxy Note einen positiven Eindruck.
Display
Mit einer Diagonale von 5,3 Zoll sowie einem Super AMOLED-Bildschirm steht das Galaxy Note allein auf weiter Flur. Nicht nur, dass solch eine Displaygröße bisher nicht in einem Smartphone verwendet wurde, auch so ein großes AMOLED-Panel verbaut ein Hersteller zum ersten Mal. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen und die Vorfreude, vor allem in Anbetracht der sehr hohen Auflösung von 1.280 × 800 im 16:10-Format.
Doch vor allem die Auflösung ist leider mehr Schein als Sein: Aufgrund der verwendeten PenTile-Matrix verfügt das Display nur über acht anstatt über zwölf Subpixel, dadurch ist die reelle Auflösung um einiges geringer als die angegebene Auflösung. Das fällt insbesondere bei gezoomten Inhalt, in der Regel aber nicht im Alltag auf. So bemerkt man bei einem Bild deutliche Unschärfe, sobald es vergrößert wird. Auch Texte wirken stellenweise unscharf oder ausgefranzt, dies mindert den Lesegenuss und beansprucht die Augen mehr (der Effekt fällt allerdings deutlich geringer aus als noch beim Galaxy S aus dem Jahr 2010.
Wie von den (Super-)AMOLED-Bildschirmen der Koreaner gewohnt, sind Farben, Kontrast, Blickwinkel und Schwarzwerte die Stärke schlechthin. Die Farben sind allesamt knackig und satt. Streiten lässt sich weiter über die Natürlichkeit, einigen Nutzern wirken sie zu kräftig und dadurch unecht. Die Kontraste sind ebenfalls ohne Zweifel mit die besten in einem Smartphone und verschönern so manchen Filmgenuss. Aufgrund der AMOLED-Technologie – die einzelnen Pixel leuchten selbstständig – fallen auch die Blickwinkel hervorragend aus, die Farben verändern sich allenfalls minimal, sobald man den Betrachtungswinkel ändert. So kann der Bildschirminhalt auch mit Freunden und Verwandten betrachtet werden, ohne dass einer der Zuschauer bei der Bildqualität benachteiligt wird. Doch vor allem der Schwarzwert ist über jeden Zweifel erhaben, denn das Schwarz ist wirklich Schwarz – dies schafft außer den AMOLED-Displays keine Displaytechnologie in einem Smartphone so virtuos.
Geschützt wird der Touchscreen von einer kratzfesten Glasscheibe, so übersteht er den Alltag und ist langlebiger. Ein einziger Nachteil ist die spiegelnde Oberfläche. Doch ob Glas oder nicht: Aufgrund der Verwendung eines kapazitiven Touschreens ist dieses Problem aktuell nicht zu beseitigen. Umso vorteilhafter ist es, dass die maximale Helligkeit des Galaxy Note ausreichend ist, um auch bei einfallendem Sonnenlicht noch Inhalt des Displays abzulesen – so mindert der Hersteller die Spiegelung ein wenig. Stellt man die Helligkeit auf „automatisch“, regelt der Umgebungslichtsensor das Display nach den äußeren Umständen. Auf diese Weise wird das Display je nach Helligkeit der Lichtquelle gedimmt oder „erleuchtet“.