Angetrieben von einem Dual-Core-SoC mit 1,4 Gigahertz und einem Gigabyte RAM sowie der Mali GPU (bekannt vom Galaxy S2) stehen dem Galaxy Note mit die besten Leistungsreserven aktueller Smartphones zur Verfügung. Schließlich wird die Energie auch benötigt: Die hohe Auflösung, Unterstützung für Adobe Flash sowie die Speerspitze des Portfolios in der zweiten Hälfte 2011 stellen gewisse Ansprüche.
Was auffällt, ist, dass scheinbar die Software noch nicht vollends auf die Hardware abgestimmt ist. Denn trotz der offensichtlichen Highend-Hardware ruckelt das Galaxy Note an einigen Stellen noch mehr oder weniger deutlich. Dies leider auch unter alltäglichen Situation. Beispielsweise der Sperrbildschirm reagiert sehr verzögert, es braucht einige Zeit, bis der Bildschirm sich anschaltet, und oftmals wird zumindest optisch nicht deutlich ersichtlich, ob man nun das „Richtige“ getan hat, um das Gerät in Betrieb zu nehmen. Auch der Aufruf des unter „Bedienung und Oberfläche“ erwähnten Überblicks der Startbildschirme braucht eine kurze Denkpause, bis er bereit ist.
Doch am meisten stottert die S-Memo-App: Über sie lassen sich unter anderem Notizen über den eingebauten Stylus erledigen. Das funktioniert mittlerweile auch recht zuverlässig und angenehm schnell. Auf der IFA in Berlin im Sommer dauerte es noch einige Sekunden nach Fertigstellen der Eingabe, bis diese auf dem Display angezeigt wurde. An dieser Stelle hat Samsung geschraubt. Was der Hersteller scheinbar vernachlässigt, ist die restliche Performance. Denn scrollt man durch seine gespeicherten Notizen ist, das Ergebnis auf dem Bildschirm langsam und ruckelig. Dies sollte bei einem Gerät jenseits der 500 Euro und bei dieser Ausstattung nicht passieren. Und es zeigt deutlich, welchen Wert die Optimierung der Software auf die Hardware hat. Nur ein volles Datenblatt sorgt nicht gleich für ein gutes Ergebnis.
Die Probleme in der Performance könnten neben der Software auch der hohen Auflösung geschuldet sein: Denn die Mali GPU des Samsung SoCs ist im Galaxy S2 zwar mehr ausreichend, hat jedoch bei weitem nicht die Leistung der PowerVR-GPU im iPhone 4S. Durch den höheren Arbeitsaufwand für Prozessor und GPU aufgrund der höheren Auflösung könnte die reine Erhöhung des Prozessortakts beim Note nicht unbedingt ausreichen. Doppelt schade: Aufgrund der PenTile-Matrix (Vgl. Abschnitt „Display“) wird die volle Auflösung nicht einmal optimal ausgereizt.
Positiv ist, dass die Performance abseits dieser krassen Aussetzer sehr solide. Apps öffnen sich in Bruchteilen von Sekunden, Befehle werden schnell ausgeführt und aufgrund des großen Arbeitsspeichers schafft das Galaxy Note viele Programme gleichzeitig. Auch Flash-Inhalte lassen sich vergleichsweise schnell darstellen, ohne das Gerät auszubremsen.
In die Hosentasche passt das Galaxy Note so gerade noch: Während das schlanke Gehäuse kein Problem darstellt, sind Länge und Breite des Gerätes hier die Störfaktoren. Doch wer erwägt, dieses Gerät zu erwerben, dürfte sich im Vorfeld im Klaren sein, ob es in der eigenen Hosentasche Platz hat. Was die Bedienung angeht, so erweist sie sich mit einer Hand als begrenzt möglich. Das Entriegeln des Bildschirms oder das Öffnen einiger Apps gelingt noch, SMS oder E-Mail schreiben erweist sich als deutlich schwerer. In der Regel sollte man zumindest für etwas größere Aufgaben beide Hände frei haben.
Trotz des großen Displays kann das Galaxy Note ein Tablet nicht ersetzen. Dazu fehlen neben einem Betriebssystem für Tablets wie Android 3.× „Honeycomb“ oder dem Nachfolger 4.0 „Ice Cream Sandwich“ schlicht der Platz für angepasste Applikationen und Freiraum für große Bedienelemente, die die Größe eines „ausgewachsenen“ Tablets nutzen. Möglicherweise kann das Note ein 7-Zoll-Tablet wie das HTC Flyer verdrängen, Ersatz für ein iPad 2 oder ein Motorola Xoom ist es aus unsere Sicht nicht. Einige Nutzer dürften somit den Versuch, sich mit dem Note einem Tablet zu nähern, als gescheitert ansehen. Wie jedoch finden, dass aus dem Blickwinkel „Smartphone“ die 5,3 Zoll des Galaxy Note einige Vorteile mitbringen.