SilverStone CW02 im Test: HTPC-Gehäuse im HiFi-Design
2/6Lieferumfang und Daten
- Material: Aluminium
- Abmessungen: ca. 225 × 435 × 440 mm (H × B × T)
- Gewicht: ca. 8 kg
- Ein 5,25"-Laufwerksschacht
- Ein externer 3,5"-Schacht mit eingebautem Cardreader
- Sechs Einbauplätze für 3,5"-Festplatten
- Mainboard-Formfaktor: µATX, ATX
- Frontanschlüsse: zwei USB-2.0-Ports und einmal IEEE1394 sowie die obligatorischen Buchsen für Kopfhörer und Mikrofon
Position | Anzahl | Größe | U/min | Anschluss | Staub- filter |
Anlauf- spannung |
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Front | – | – | – | – | – | – |
Deckel | – | – | – | – | – | – |
Linke Seite | – | – | – | – | – | – |
Rechte Seite | – | – | – | – | – | – |
Heck | 1 | 120 mm | 1040 | 3pin-Molex | – | 3,6 V |
Boden | 2 (optional) | 92 mm | – | – | – | – |
Beim Zubehör lässt sich der Hersteller nicht lumpen, in einer prall gefüllten Pappschachtel finden wir die folgenden Beigaben:
- Ein Beutel mit verschiedenen Schrauben und Abstandshaltern
- Ein Innensechskantschlüssel
- Vier wiederverwendbare Kabelbinder aus Kunststoff mit Klebesockel
- Eine Verlängerung für das 24polige-ATX-Kabel mit Stromanschluss für das integrierte Display
- Ein selbstklebendes Herstellerlogo
- Eine CD mit Software und Treibern
- Eine Fernbedienung
Die beiliegende Fernbedienung hinterlässt einen ganz passablen Eindruck und ist Bestandteil der iMon-Software, die der Hersteller dem CW02 beilegt. Die dazu passenden Batterien lassen sich im Lieferumfang allerdings nicht finden.
Immer wieder schön anzusehen ist, dass SilverStone bei vielen seiner Gehäuse dem Anwender die Wahl lässt, ob und an welcher Stelle er ein Firmenlogo platzieren möchte. Die Montageanleitung ist einmal mehr sehr gelungen und kann problemlos als Referenz dienen. Der Hersteller beschreibt wirklich jeden noch so kleinen Arbeitsschritt ausführlich und detailliert in mehreren Sprachen, da bleiben keine Fragen mehr offen. Es ist zwar nur ein kleines Detail, aber das fein strukturierte Papier, auf dem die Anleitung gedruckt wurde, ist ein echter Fingerschmeichler und lässt das kleine Heftchen äußerst hochwertig erscheinen.
Ausstattung außen
SilverStone fertigt das CW02 komplett aus Aluminium, dabei kommt Material in einer Stärke von im Schnitt knapp drei Millimetern zum Einsatz. Der größte Teil des Leichtmetalls ist gebürstet, um einen gewissen Kontrast zu erreichen, sind die beiden abgerundeten Ecken an der Front jedoch mit einer Mattierung versehen.
Das bestimmende Designelement des CW02 sind zweifelsohne die beiden großen Drehknöpfe, die das mittige eingelassene LC-Display flankieren. Sie verfügen über eine deutlich spür- und hörbare Rasterung, ob man das nun mag, ist natürlich stark vom persönlichen Geschmack abhängig. Auch dürften die beiden Regler, die übrigens ebenfalls aus Aluminium zu bestehen scheinen, gerne etwas weniger Spiel aufweisen. Oberhalb des Displays befindet sich zentral der Einbauplatz für ein optisches 5,25"-Laufwerk. Damit das Design des CW02 nicht durch die schnöde Plastikblende des DVD-Brenners verschandelt wird, hat der Hersteller eine hochwertige Klappblende angebracht. Dabei fallen hier nicht nur das überaus dicke Material auf sondern auch die Silikondämpfung der Blende. Lässt man die geöffnete Laufwerksblende los, knallt sie nicht einfach scheppernd zu sondern schließt sich sanft und geräuschlos.
Unterhalb des Displays verbergen sich die Frontanschlüsse hinter einer ebenfalls mit einer Silikondämpfung versehenen Klappe. An der Anschlussausstattung merkt man dann schnell, dass das CW02 schon seit einiger Zeit auf dem Markt vertreten ist. So muss der Anwender auf USB 3.0 und eSATA verzichten, geboten werden, neben den üblichen 3,5-Millimeter-Audiobuchsen, lediglich zwei USB-2.0-Anschlüsse und eine IEEE1394-Schnittstelle. Der Hersteller ist hier gefordert, das Frontpanel auf den neusten Stand der Technik zu bringen, bei einem solch' teuren Gehäuse ist zumindest USB 3.0 eigentlich eine Pflichtübung! Ebenfalls hinter der besagten Klappe befindet sich ein Kartenleser, der laut Hersteller ganze 52 verschiedene Formate lesen kann, für einen HTPC ist das sicherlich eine sinnvolle Ergänzung.
Wirklich viel gibt es an den beiden Seiten des SilverStone CW02 nicht zu sehen. Im hinteren Bereich gibt es jeweils einen Einsatz aus Meshgitter zu finden, der das massive Aluminiumprofil unterbricht. Während das Netzteil durch die linke Öffnung Frischluft ansaugen kann, darf der CPU-Kühler selbige durch das rechte Gitter beziehen. Unverständlicherweise hat SilverStone auf Staubfilter verzichtet, eigentlich ein Makel, den man in dieser Preisklasse nicht erwartet hätte.
Das Heck sieht eigentlich nicht anders aus als ein auf der Seite liegender Midi-Tower. So sorgt auch hier ein 120-mm-Lüfter für den Abtransport der erwärmten Luft und auch zwei Schlauchdurchführungen dürfen nicht fehlen. Eine kleine Besonderheit finden wir oberhalb der Slots für die Erweiterungskarten. Hier kann optional ein weiterer Lüfter montiert werden, dabei handelt es sich um den von SilverStone als „Cross-Flow“ bezeichneten Radiallüfter. Aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass dieses Gebläse nicht wirklich leise arbeitet und wenig empfehlenswert erscheint. Am Boden des CW02 können optional noch zwei 92-mm-Lüfter installiert werden, leider gibt es auch an dieser Stelle keine Staubfilter.
Sehr gelungen sind die großen Standfüße, die den Vergleich mit hochwertigen Hi-Fi-Komponenten nicht zu scheuen brauchen. Sie verfügen über großzügige Auflagen aus weichem Gummi und sollten das Mobiliar nicht über Gebühr strapazieren. Für ein Gehäuse, dessen natürlicher „Lebensraum“ das Wohnzimmer darstellt, ist das sicherlich ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Zugriff auf den Innenraum erlangt man über den mit gleich 10 Innensechskantschrauben gesicherten Deckel. Auch an dieser Stelle spart der Hersteller nicht am Material, die Platte ist so dick, dass man sie wohl nur mit Gewalt verbiegen kann. Zwar ist das Eigengewicht des Deckels so hoch, dass von der Hardware übertragene Schwingungen eigentlich kein Thema sein sollten, dennoch lagert SilverStone die Aluminiumplatte auf vier Puffern aus weichem Gummi, sicher ist sicher.
Was soll man groß über die Verarbeitung sagen? Etwas ähnlich hochwertiges bekommt man auch als Tester bei ComputerBase nicht jeden Tag in die Hände. Die Materialgüte wie auch die komplette Verarbeitung liegen auf absolut höchstem Niveau. Durch den Einsatz von dickem Aluminium ist die Verwindungssteifigkeit absolut erstklassig. Lediglich die etwas wackeligen Drehknöpfe an der Front trüben den Gesamteindruck ein wenig.
Ausstattung innen
Wie bereits erwähnt, müssen ganze 10 Innensechskantschrauben entfernt werden, bevor man Zugriff auf den Innenraum bekommt. Ist das geschafft, zeigt sich das für ein HTPC-Gehäuse großzügige Raumangebot. Das CW02 bietet Platz für bis zu sechs Datenträger im 3,5"-Format, die Montage einer 2,5"-SSD ist ohne Adapter nicht möglich. Die beiden Festplattenkäfige sind jeweils aus zwei Teilen gefertigt, ein innerer Rahmen stellt dabei den eigentlichen Käfig dar, indem jeweils drei Platten vertikal verschraubt werden können. Dieser innere Teil ist durch dicke Gummipuffer mit einem äußeren Rahmen verbunden, der letztlich mit dem Chassis verschraubt wird. Optional besteht die Möglichkeit, die Datenträger mit je einem 92-mm-Lüfter zu kühlen.
Die beiden Käfige haben aber noch andere Aufgaben als die reine Aufnahme von Festplatten. So wird mit jeweils zwei Aluminiumprofilen sowohl das optische 5,25"-Laufwerk als auch das 3,5"-Kartenlesegerät an den beiden Festplattenkäfigen verschraubt. Damit wären die Einbaumöglichkeiten für optische Laufwerke und Festplatten auch schon erschöpfend beschrieben. Insgesamt kann das Gehäuse hier durchaus mit vielen Midi-Towern konkurrieren.
Sehr viel mehr gibt es im Inneren eigentlich auch nicht mehr zu sehen. Platz für Kabelmanagement im eigentlichen Sinne ist konstruktionsbedingt nicht vorhanden. Am Heck befindet sich der einzige im Lieferumfang befindliche Lüfter, es handelt sich um 120-mm-Exemplar aus dem SilverStone Regal. Sehr schön sind die Schutzgitter, die von beiden Seiten am Ventilator angebracht wurden.
Das Netzteil befindet sich auf der linken Seite und wird in vertikaler Position mit der Rückseite des Chassis verschraubt. Es liegt auf zwei dicken Gummiblöcken auf, die für eine ausreichende Entkopplung sorgen sollten. Durch den Einsatz aus Meshgitter auf Höhe des Netzteils kann der Stromgeber Frischluft auch von außerhalb beziehen. Da SilverStone leider auf einen Staubfilter verzichtet hat, empfiehlt sich allerdings den Netzteillüfter die warme Luft aus dem Innenraum absaugen zu lassen. Für Erweiterungskarten stehen im CW02 sieben Slots zur Verfügung, die Befestigung erfolgt dabei mittels konventioneller Schrauben. Ein sehr schönes Detail finden wir dann noch am Mainboardträger vor. Hier wurden die Gewinde für die Abstandshalter nicht einfach billig in das Aluminiumblech geschnitten, stattdessen wurden Muttern eingesetzt. So besteht nun auch nicht mehr die Gefahr, dass durch das zu feste Anziehen der Abstandshalter die Gewinde zerstört werden.
Auch im Innenraum lässt die Verarbeitungsqualität keine Wünsche offen! Alles ist sehr stabil und langlebig konstruiert und hinterlässt einen entsprechend hochwertigen Eindruck. Freunde von Schnellmontagesystemen sollten aber besser einen Bogen um das SilverStone CW02 machen, hier wird wirklich alles verschraubt. Einen Nachteil sehen wir in dieser Befestigungsmethode allerdings nicht, die erreichte Stabilität ist durch die Verschraubungen enorm!