SilverStone CW02 im Test: HTPC-Gehäuse im HiFi-Design

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Sven Scharpe
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Fazit

SilverStone hat mit dem CW02 ein HTPC-Gehäuse gebaut, das in vielerlei Hinsicht nicht für jeden gedacht ist. Das beginnt bei den nicht gerade geringen Abmessungen und endet irgendwo bei einem exorbitant hohen Preis. Doch der Reihe nach.

In Sachen Verarbeitung gehört das CW02 sicherlich mit zum Besten, was wir jemals in unseren Händen halten durften. Hier gibt es weder scharfe Kanten, schiefe Bauteile oder unsauber geschnittene Gewinde, alles passt einfach perfekt zusammen! Auch die Materialgüte liegt auf einem Niveau, welches nur von ganz wenigen Konkurrenten erreicht wird. Man darf durchaus sagen, dass das CW02 aus massiven Aluminiumplatten gefertigt wurde, die Bezeichnung Blech wäre nicht weniger als eine Beleidigung. Dass man bei diesem Gehäuse wirklich alles verschrauben muss, dürfte bei einem HTPC-Gehäuse nicht zwangsläufig ein Nachteil sein.

Nicht zu verschmerzen sind dann allerdings die fehlenden Staubfilter! Weder die Öffnungen für die beiden optionalen 92-mm-Lüfter noch die seitlichen Einsätze aus Meshgitter besitzen einen, eigentlich sollten diese Filter heutzutage in allen Preisbereichen eine Selbstverständlichkeit sein. Im Premiumsegment, in dem das CW02 zweifelsfrei beheimatet ist, dürfte ein solcher Fauxpas eigentlich nicht passieren. Bei einem Preis von um die 300 Euro, hätten wir darüber hinaus auch nicht erwartet, dass die 92-mm-Ventilatoren noch extra gekauft werden müssen.

Das SilverStone CW02 ist bereits schon seit längerer Zeit im Handel erhältlich, nach einem Blick auf die Frontanschlüsse wird dieser Umstand dann auch nur all zu schnell deutlich. Moderne und schnelle Schnittstellen wie eSATA oder USB 3.0 sind leider (noch) nicht vorhanden. Es wäre schön, wenn der Hersteller die Anschlussausstattung möglichst kurzfristig auf den neusten Stand bringen könnte.

SilverStone CW02
SilverStone CW02

Mit seinen ausufernden Abmessungen stellt das CW02 sicherlich ein Nischenprodukt dar, für ein HTPC-Gehäuse dieser Größenordnung entscheidet man sich gewöhnlich schon ganz bewusst. Das Raumangebot ist für ein solches Gehäuse dann auch durchaus als großzügig zu bezeichnen, egal ob große Tower-Kühler oder überlange Grafikkarten, das SilverStone CW02 schluckt alles. Einem ansehnlichen und potenten Spiele-PC fürs Wohnzimmer steht eigentlich nichts mehr im Wege, lediglich auf die Belüftung sollte genau geachtet werden. Im Auslieferungszustand ist lediglich ein einzelner 120-mm-Lüfter verbaut, der es bei einer Spannung von 12 Volt auch schafft, unser Testsystem in einem akzeptablen Temperaturbereich zu halten. Von einer Absenkung der Spannung auf 5 Volt ist dagegen dringend abzuraten, da ansonsten der verbauten Hardware ganz schnell der Hitzekollaps droht. Je leistungsstärker die eingebauten Komponenten sind, desto eher empfehlen wir den Einbau der beiden optionalen 92-mm-Lüfter.

In den letzten Tagen und Wochen hat der Preis des SilverStone CW02 deutlich nachgegeben, wirklich günstig ist das Gehäuse mit einem Anschaffungspreis von knapp 300 Euro dabei allerdings noch lange nicht. Der schon verschwenderische Einsatz von Aluminium und die grundsätzlich gute Ausstattung mit Display, Fernbedienung und Cardreader mögen den hohen Preis zumindest zum Teil relativieren, das Fehlen von Staubfiltern und den beiden 92-mm-Lüftern hinterlässt aber doch irgendwie einen faden Beigeschmack.

Eine Empfehlung auszusprechen fällt daher schwer. Anwender, denen Qualität über alles geht oder die unbedingt ein sehr geräumiges HTPC-Case benötigen, können zugreifen. Eine ähnliche Verarbeitungsqualität findet man im HTPC-Bereich bestenfalls noch bei den ähnlich teuren Gehäusen von Origenae und davon abgesehen gibt es in diesem speziellen Bereich auch nicht wirklich viele Alternativen.

Das Testmuster für den heutigen Test wurde uns freundlicherweise von SilverStone zur Verfügung gestellt.

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