Sony Ericsson Xperia Arc S im Test: Aufguss ohne Aufrüstzwang
2/6Xperia Arc im Überblick
Design & Verarbeitung
Würde man das Xperia Arc S Seite an Seite mit seinem Vorgänger legen, wäre es – abgesehen von einem Gerät mit neuer Farbgebung – schier unmöglich die Geräte zuzuordnen. Optisch hat sich absolut nichts getan. In der Gunst der Käufer liegt nun, ob sich Sony Ericsson dadurch nun einen Vorteil oder Nachteil verschafft hat.
Wir empfinden das Gerät weiterhin als sehr einzigartig gestaltet. Durch die bogenförmige Rückseite wirkt das Smartphone noch ein wenig schlanker, als es zur Mitte hin sowieso der Fall ist. Schnell merkt man Sony Ericssons Mut zum eigenen Design, das sich von jeglichen Konkurrenten absetzt. Dies zeigte das Unternehmen bereits bei den Modellen Xperia Neo oder Xperia Ray.
Doch nicht nur das Design dürfte für allerlei hitzige Diskussionen sorgen: Sony Ericsson verarbeitet ausschließlich Kunststoff am Gehäuse und dürfte daher Objekt der Meinungsverschiedenheiten über „Plastikbomber“ sein. Vorteile bringt die Verwendung von Kunststoff definitiv mit sich. So ist das Gerät angenehm leicht und fällt, abseits der Größe, kaum auf. Gerade in Anbetracht der Ausmaße wirken die 117 Gramm verschwindend gering.
Das nicht alles Gold ist, was glänzt, zeigten leider bereits Vorgänger wie das Xperia Neo. Auch bei diesem Gerät muss sich Sony Ericsson Kritik an der Verarbeitung des Gehäuses gefallen lassen. Zwar fallen die Spaltmaße gering und gleichmäßig aus und die Abdeckung der Rückseite sitzt ebenfalls passgenau. Aber: Dem dünnen Kunststoffdeckel entflieht des öfteren ein Knarzen beim umfassen des Gerätes. Davon abgesehen gibt es an der Verarbeitung des Gerätes nichts Gravierendes auszusetzen. Ein kleiner Störfaktor ist noch der Klavierlack der Oberfläche. Dadurch ist das Gerät nicht so rutschfest wie mit einer gummierten Rückseite und zugleich sammeln sich Staub und Fingerabdrücke, was dem gelungenen Design schadet.
Unter dem Display sind die typischen Android-Knöpfe beherbergt. Auf der rechten Seite finden sich die Lautstärke-Tasten sowie ein dedizierter Kameraknopf. Die linke Seite verfügt lediglich über den microUSB-Anschluss. Am oberen Ende befinden sich der HDMI-Port (von einer kleinen Abdeckung geschützt) und der Powerbutton. Die Knöpfe hinterlassen einen faden Eindruck: Die Druckpunkte der Tastenreihe unterhalb des Display sind sehr weich und es gibt fast keinerlei Feedback. So erfährt der Nutzer nur sehr schlecht, ob seine Aktivität nun vom Gerät erkannt wurde oder nicht. Auch der Kameraknopf ist, nicht zuletzt wegen seiner Größe, eher suboptimal. Er fällt sehr klein aus und lässt sich dadurch nicht sicher mit größeren Fingern bedienen. Zudem ragt er kaum aus dem Gehäuse heraus, so dass das Aufnehmen eines Fotos durch die zwei Stufen (leicht drücken, um das Objekt scharf zu stellen, komplett herunterdrücken zum Aufnehmen) teils zur Nervenprobe wird. Die Folge sind verwackelte oder unscharfe Bilder.
Alles in allem müssen wir Sony Ericsson leider vorhalten, dass nicht aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt wurde. Insgesamt fällt der Eindruck zwar nicht schlecht aus, doch ist gerade das Problem mit den Bedienelementen ein störender Faktor bei einem Gerät, das man im Alltag häufig nutzt.
Display
Das (noch) schwedisch-japanische Joint-Venture bleibt seiner Linie des Jahres 2011 treu und verbaut auch beim Display Altbekanntes: Wie bereits beim Vorgänger sowie fast allen weiteren Smartphones des aktuellen Portfolios erwartet den Nutzer auch beim Xperia Arc S ein sogenanntes Reality Display mit Mobile Bravia Engine. Diese soll vor allem durch eine bessere Farbdarstellung und höhere Kontraste beim Betrachten von Bildern und Videos glänzen.
Bereits die vergangenen Modelle haben allerdings gezeigt, dass Licht auch Schatten bringt. Die Farben des 4,2 Zoll großen LCDs wirken teilweise blass und kraftlos, allen voran helle Farbtöne. Technologisch bedingt können hier zwar gar keine knalligen Farben wie auf einem AMOLED angezeigt werden, jedoch ist auch bei LC-Displays einiges mehr herauszuholen. Dies macht beispielsweise Apples iPhone 4 vor, das auf einen IPS-LCD setzt. Auch die Blickwinkelstabilität weiß nicht zu überzeugen: Betrachtet man beispielsweise Bilder von der Seite, verlieren die Farben schnell ihren eigentlich angezeigten Ton und werden in der Regel noch blasser und wirken unnatürlich.
Doch es gibt auch Positives zu berichten: Die Auflösung von 480 x 854 Pixeln im Format 16:9 ist zwar nicht mehr das Maß aller Dinge, wirkt jedoch ausreichend scharf. Webseiten lassen sich problemlos, teils auch ohne Zoom, lesen und auch Videos können in hohen Auflösung mit Detailreichtum wiedergegeben werden. Vor allem durch das Seitenverhältnis eignet sich das Xperia Arc S ideal zum Betrachten von Videos. Nebenbei hat Sony Ericsson die voreingestellte Auflösung für Fotoaufnahmen auf 6 Megapixel gesetzt, wodurch die Aufnahmen ebenfalls im 16:9-Format gespeichert werden und so bildschirmfüllend betrachtet werden können.
Die maximale Helligkeit des Displays reicht gerade eben aus, um Inhalte im Freien auf dem Bildschirm zu erkennen, ohne Schatten aufsuchen zu müssen. Ein weiterer Vorteil ist die Verwendung von Mineralglas – dadurch trotzt der Bildschirm dem Alltag mit Kratzresistenz.