Apple tauscht IPS gegen IGZO
Schon seit Mitte des Jahres gibt es Gerüchte, laut denen Apple bei seinen Tablets und Smartphones künftig auf Sharp als Display-Lieferanten setzen werde. Dabei geht es aber nicht nur um den Wechsel in der Zuliefererkette, sondern auch den Sprung auf eine neue Panel-Technologie.
Während man bislang sowohl beim iPad als auch dem iPhone auf die sogenannte In-Plane-Switching-Technik (IPS) setzt, die unter anderem hohe Blickwinkel ermöglicht, soll bei den kommenden Generationen Sharps IGZO-Lösung zum Einsatz kommen. Entsprechende Spekulationen gab es bereits Anfang Dezember im Zusammenhang mit der Fertigung des angeblich geplanten Apple-Fernsehers, der ebenfalls in Teilen von Sharp gefertigt sein soll.
Nun aber will die taiwanische Branchenseite DigiTimes aus gut informierten Kreisen erfahren haben, dass der Technikwechsel tatsächlich mit dem für das erste Quartal 2012 erwarteten iPad 3 stattfinden soll. Dies wäre ein weiteres Indiz dafür, dass Apple die Auflösung des iOS-Tablets gegenüber den beiden ersten Generationen auf 2.048 x 1.536 Pixel vervierfachen will. Denn während dies bei einer Bildschirmdiagonalen von 9,7 Zoll bei Verwendung der IPS-Technik zu erheblichen Problemen führen soll, wäre dies verschiedenen Berichten zufolge bei einem IGZO-Panel kein Problem.
Denn eine der Stärken des in großen Teilen aus Indium, Gallium und Zink bestehenden Panels ist die im Vergleich zu IPS deutlich höhere Pixeldichte, die erreicht werden kann. Zudem soll der Energieverbrauch bei gleicher Größe um bis zu ein Drittel geringer ausfallen. Die Testproduktion hat Sharp zufolge bereits Mitte 2011 begonnen, konkrete Aussagen zur Fertigungskapazität gibt es bislang aber noch nicht. Produziert werden die Displays in Sharps zweiter Anlage im japanischen Kameyama, rund 65 Kilometer östlich von Kyoto gelegen. Die 2006 in Betrieb gegangene Anlage gehört zur achten Generation.
Bereits Anfang November hatte Sharp bekannt gegeben, dass man sich künftig vermehrt auf die Fertigung kleiner und mittlerer Panels konzentrieren würde. Nicht zuletzt der Preiskampf im Bereich der großen, vornehmlich für Flachbildfernseher gedachten großen Panels hatte das Unternehmen zu diesem Kurswechsel motiviert.